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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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und machte sich mit einer Dose konzentriertem Eiskaffee auf zur Brücke, wo er Sergej ablösen sollte.
    Doch die Brücke war verlassen. Vielleicht machte der Nashornbeta noch einen letzten Rundgang, schließlich war Aleksej fünf Minuten zu früh dran. Es war die erste Nacht, nachdem die Drohne die Botschaft ins All gesandt hatte, und Howard hatte erhöhte Alarmbereitschaft ausgerufen. Trotzdem war solcher Eifer für Sergej ungewöhnlich.
    Noch drei Minuten bis zum offiziellen Schichtwechsel auf der Brücke.
    Aleksej warf einen flüchtigen Blick auf den Schiffstatus und bemerkte, dass das Außentor zum Frachtraum blinkte, irgendwer öffnete es in diesem Moment. Waren das Eindringlinge, die von der Drohne angelockt worden waren? Aleksej zerknüllte die Dose und warf sie auf den Tisch. Oder handelte es sich doch nur um Sergej, der draußen etwas kontrolliert hatte? Oder war es gar Doreen auf ihrer Suche nach seinem Weihnachtsgeschenk? Dann sollte er nicht überhastet Alarm auslösen. Howard würde sie dann sicher einbuchten, hatten doch all seine Gespräche am Tag nicht zum Erfolg geführt. Er lechzte nach einem Schuldigen.
    Wer auch immer dort hereinkam, Aleksej musste nachsehen. Hastig packte er seine Laserpistole und huschte durch den verlassenen zentralen Gang nach hinten. Die Türen zu beiden Seiten waren geschlossen, außer seinen Schritten und dem leisen Summen der Nachtbeleuchtung war nichts zu hören. Lautlos legte er die letzten Meter zurück und löschte die dämmrige Notbeleuchtung, um nicht gesehen zu werden. Dann öffnete er langsam die schwere Titaniumtür zum Frachtraum und hielt sich dabei in ihrem Schatten. Im Frachtraum brannte gedämpftes Licht, ein Motor brummte leise.
    Aleksej atmete tief durch und legte den Finger auf den Abzug. Dann ging er in die Knie und lugte vorsichtig um die Ecke. Bei Eindringlingen würde er erst schießen, dann Alarm schlagen und dann wieder schießen. Den Teil mit dem Fragen würde er vollständig Howard überlassen, dem schien das ja Spaß zu machen.
    Der brummende Motor gehörte zu ihrem Expeditionsfahrzeug mit der Baggerschaufel für Bodenproben, das eben auf seinem angestammten Platz geparkt wurde. Der Motor erstarb, die hochgezogene Schaufel war mit Erde verdreckt, irgendetwas Dunkles schien in ihr zu liegen. Im Hintergrund schloss sich das Tor langsam.
    Sergej sprang vom Fahrersitz und eilte auf den Gang zur Brücke zu. Seine leichte Rüstung war ebenso verdreckt wie der Bagger und zudem von glitzernden Sekretspuren überzogen. Sergejs Gesicht glühte wie nach einem entscheidenden Sieg beim Sport, und doch wirkte der Nashornbeta eher gehetzt als glücklich. Aber er war eindeutig kein fremder Eindringling.
    Erleichtert ließ Aleksej die Waffe sinken und trat aus dem Schatten.
    »Du hier?« Sergej bremste ab und starrte ihn misstrauisch an.
    »Hab Tanjas Schicht übernommen.«
    »Hm.«
    »Und wo kommst du her?«
    »Von draußen.«
    »Von draußen?«
    Sergej stierte ihn durchdringend an, erwiderte jedoch nichts. War er etwa der Verräter? Hatte er eine neue Drohne in die Nacht geschafft?
    »Okay, Kumpel, ich weiß, du redest nicht gern, aber du sagst mir sofort, was du da draußen gemacht hast.« Aleksej trat zwei Schritte zurück, die Waffe hielt er noch immer in der Hand. Heben musste er sie nicht, er würde es schaffen zu feuern, bevor Sergej ihn mit einem Sprung erreichte, und das wusste der auch.
    Schweigend starrte Sergej ihn weiter an.
    »Spuck’s aus, oder ich ruf Howard. Das mach ich nicht gern, weil er gerade völlig am Rad dreht, aber ich tu’s. Sonst reißt er morgen mir den Kopf ab. Was hast du mit dem Bagger gemacht?«
    »Würmer gesucht. Je weiter man von den Bergen wegkommt und je tiefer man gräbt, umso größer sind sie. Riesige Burschen.« Mit dem Daumen deutete er über die Schulter zurück. »Zwei Meter vierunddreißig. Und ich hab ihn allein mit dem Messer aufgeschlitzt.«
    »Zwei Meter vierunddreißig?«, echote Aleksej. Vermaß der Kerl sie etwa, bevor er sie tötete? Oder erst danach?
    Sergej grinste stolz, dann drehte er sich um und ging zurück.
    Aleksej folgte ihm mit drei Schritt Abstand, stets darauf gefasst, dass sich Sergej umdrehte und ihn anfiel. Er würde sich nicht überrumpeln lassen, doch Sergej versuchte es nicht einmal. Er ließ einfach die Baggerschaufel zum Boden hinab, und darin lag tatsächlich ein gewaltiger weißer Wurm. Bei der Größe musste Aleksej an Schlangen denken, doch die deutlich erkennbaren Segmente und die

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