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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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wollte, wollte den Countdown je sehen, man wusste nie, welch absurder Zufall seinen Abbruch verhinderte.
    »Hm.« Howard lehnte sich im Sessel zurück. »Vielleicht war dieser Gehorsam nur ein Trick, um schneller akzeptiert zu werden. Sie sind Gangster, das sollten wir nie vergessen, und so wie Aragorn agiert, könnte er gut ein Auftragskiller gewesen sein. Vielleicht sogar für die Rosetti-Familie, die auch hinter Schmidt her ist? Dann wäre er jetzt ihr Spion. Das würde doch passen! Die Botschaft der Drohne klingt nach einem Spion, oder nicht?«
    »Klingt so, ja, aber glaubst du wirklich an Aragorns Schuld?«, fragte Aleksej. Er hielt das für ausgemachten Schwachsinn, es klang in sich rund und war doch so unwahrscheinlich, dass es niemand derart hätte planen können. Aragorns jahrelanges Überleben als Justifier, dass sie zufällig im Starluck waren, als Schmidt entführt wurde, dass gerade sie für die Rückholaktion ausgewählt wurden und so weiter. Dennoch dachte er mit Unbehagen daran, dass Aragorn den Rosetti-Mann sofort erkannt hatte. Noch ein Zufall. Denn wenn er ein Spion wäre, hätte er dann von sich aus auf den Rosetti-Mann hingewiesen? Unwahrscheinlich. Trotzdem erwähnte es Aleksej besser nicht.
    »Hast du einen besseren Verdächtigen?«, blaffte Howard. »Dann raus damit!«
    »Einen von der Crew?«, antwortete Aleksej ausweichend, da ihm die meisten von ihnen egal waren. »Die Funkerin scheint ja in Ordnung zu sein, wenn sie die Nachricht so schnell entschlüsselt hat. Aber die anderen?«
    »Werden wir ja sehen«, brummte Howard und fasste Aleksej scharf ins Auge. »Wo warst du eigentlich, als die Drohne entführt wurde?«
    »Wann wurde die denn entführt?«
    »Heute Morgen um 05:56 Uhr. Sie wurde ferngesteuert aktiviert.«
    »Da hab ich geschlafen. Bis 6:30 Uhr.«
    »Gibt’s dafür Zeugen?«
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte Aleksej pampig. »Ich hab geschlafen. Keine Ahnung, ob mich dabei jemand regelmäßig beobachtet, ich hoffe nicht.«
    »Alle haben geschlafen«, brummte Howard. »Typisch. Immer schlafen alle. Abgesehen von dem einen, der zur Wache eingeteilt ist. Und weißt du, wer das heute früh war?«
    »Nein.«
    »Aragorn.« Howard rieb sich mit der Hand über die geweiteten Nüstern und tastete dann abwesend nach der schweren Pistole auf der Lehne. »Es gefällt mir ja auch nicht, aber … bist du dir hundertprozentig sicher, dass du nie die Bombe aktivieren musstest?«
    »Ich sagte doch bereits …«
    »Ich weiß sehr wohl, was du gesagt hast! Ich hab dich gebeten, noch einmal scharf nachzudenken.« Howards Hand ruhte nun auf dem Pistolengriff, ob gedankenverloren oder als Drohung, war nicht zu erkennen. Der Zeigefinger zuckte. Was war nur mit dem Kerl los? »Wenn ich rausfinde, dass du den Verbrecher deckst, dann stell ich euch beide unter Arrest. Verstanden?«
    Langsam nickte Aleksej.
    »Ich hab dich was gefragt, also krieg die Zähne auseinander! Hast du verstanden?«
    »Jawohl! Ich habe verstanden.« Und wie er das hatte. Offensichtlich kam der Bisonbeta mit der Situation nicht zurecht. So sehr er die Führungsposition immer herbeigesehnt hatte, so sehr konnte er sie nicht ausfüllen. Eigentlich hätte Aleksej es ihm zugetraut, er hatte schon immer für die ganze Gruppe mitgedacht und in dieser und jener Situation Ratschläge erteilt, meist passende. Aber nun versagte er sogar hier, auf einem Planeten ohne feindliche Fauna, ohne einen einzigen feindlichen Konzern in der Nachbarschaft. Einfacher konnte eine erste Mission doch kaum sein, wie sollte das erst werden, sollten sie irgendwann wirklich in Schwierigkeiten gerieten?
    Aleksej schwor sich, seinen eigenen Weg zu gehen. Egal, was der Drecksack Tymoshchuk entschieden hatte, er würde sein Überleben nicht von Howards mangelnden Führungsqualitäten abhängig machen, wenn dieser sich von so ein bisschen Nebel derart aus dem Konzept bringen ließ.
    »Gut«, sagte Howard nun plötzlich wieder ganz jovial. »Mach dir keine Sorgen, ich werde den Verräter schon zur Strecke bringen.«
    Mit diesen Worten war Aleksej entlassen, und der erste Mensch der Baba-Yaga -Crew wurde hereingerufen.
    Um 2:50 Uhr riss der Wecker Aleksej aus dem Schlaf, und zum ersten Mal seit Wochen verfluchte er ihn dafür nicht. Aleksej hatte die nächtliche Schicht von Tanja freiwillig übernommen, um in Ruhe nach einem passenden Geschenk für Doreen suchen zu können. Er sprang aus der Koje und in die Klamotten von gestern, putzte kurz über die Zähne

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