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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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schert aus.«
    »Meinetwegen, dann steckt ihr eben alle unter einer Decke!« Speichel tropfte aus Gennaros Maul, er hob die Waffe auf Höhe der Köpfe. Mehre Leute zuckten zusammen, doch keiner warf sich zu Boden oder wagte zu fliehen. Der Hagere ballte die Fäuste so fest, dass die Knöchel weiß wurden. Er zitterte vor Wut, sagte jedoch nichts.
    »Ganz ruhig, Kumpel.« Aleksej legte dem Nashornbeta vorsichtig die Hand auf die Schulter. Der bebte vor unterdrückter Aggression.
    »Ich bin ruhig!« Während Gennaro sprach, ließ er die Crew nicht aus den Augen. »Aber ich lass mich nicht gern verarschen.«
    »Das tut niemand. Aber warten wir doch ab, was die Drohne gesandt hat, bevor wir aufeinander losgehen. Wir wissen nicht, ob hier überhaupt irgendwer verarscht wurde.«
    Gennaro schnaubte unwillig.
    »Vielleicht hat ja nur jemand eine Pizza bestellt?«, sagte Pavel und grinste linkisch.
    Niemand lachte, doch die Spannung im Raum nahm ab.
    »Dann aber hoffentlich Familiengröße«, brummte Gennaro und ließ langsam die Pistole sinken.
    »Was denn sonst? Wir sind schließlich alle Teil der Romanow -Familie«, sagte der Hagere, ohne Gennaro aus den Augen zu lassen. Sein Blick verriet deutlich, dass er Gennaro dabei für das missratene Stiefkind hielt, das man am besten ins Heim abschob.
    »Geht doch«, murmelte Aleksej trotzdem und nahm die Hand von der Schulter des Nashornbetas.
    »Ich garantiere dir, es war einer von denen«, gab Gennaro leise zurück. »Und wenn ich weiß, wer, dann nehm ich ihn mir vor.«
    Aleksej nickte. »Bin gespannt, was die Entschlüsselung ergibt.«
    »Ist mir egal. Und wenn er Halleluja gefunkt hat, mit dem Kerl wisch ich den Boden auf.«
    »Lass aber Sergej vorher noch ein bisschen Wurmsekret verteilen, damit es sich auch lohnt«, sagte Aleksej, um Gennaro zum Lachen zu bringen. Der Nashornbeta wirkte, als könnte er sowieso nicht mehr lange ruhig halten. Wenn sie den Verantwortlichen nicht fanden, würde er sich irgendwen vorknöpfen, vermutlich den Hageren, der ihm Contra gegeben hatte. Gennaro brach am liebsten die Starken.
    »Auf jeden Fall!« Gennaro lachte wie erwartet und wurde plötzlich wieder laut. »Ich schrubb mit der Sau den ganzen Wurmdarm blank!«
    Keiner reagierte darauf.
    Während der nächsten Minuten sagte kaum einer etwas, alle hatten Masken aus Entschlossenheit und Härte aufgesetzt, und Aleksej hoffte, dass Doreen die Nachricht bald entschlüsseln würde, sehr bald. Die Situation hier würde rasch entgleiten. Gennaro taperte unruhig hin und her, Sergej wischte sein Messer zum hundertsten Mal an der Hose ab, Pavel suchte nach einem weiteren Pizza-Gag, während der Hagere immer wieder die Muskeln lockerte und eine drahtige Frau ihr Messer auf dem Tisch drehte wie eine Flasche bei Wahrheit oder Pflicht und jeden fixierte, auf den die Spitze deutete. Nur als sie Gennaro erwischte, blickte sie zu Boden, und er grinste. Er wirkte, als habe er sein nächstes Opfer gefunden.
    Bevor alles eskalierte, kehrten Howard und Doreen zurück, doch ihr Anblick gefiel Aleksej ganz und gar nicht. Auch sonst niemandem im Raum.
    »Zwei Dinge habe ich in den letzten Minuten gelernt«, sagte Howard mit rauer Stimme, und es fiel ihm sichtlich schwer, sich zu beherrschen. »Zum einen ist Cooper wirklich äußerst fähig, und es ist gut, sie an Bord zu haben. Zum anderen haben wir einen verdammten Verräter unter uns, die Botschaft der Drohne lautet: Wir sind hier, und ich warte auf eure Ankunft. Folgt dem Signal . Und das wurde in Endlosschleife wiederholt.«

Teil 3
    RACHE
    von der bitternis sing, göttin –
    von achilleús, dem sohn des peleús
    seinem verfluchten groll,
    der den griechen unsägliches leid brachte

    Homer, Ilias

20
    23. Dezember 3041 (Erdzeit)
    Planet: Deadwood
    Aleksej wurde als Letzter der Justifiers zu Howard auf die Brücke gerufen. Der Bisonbeta hatte sofort nach Entschlüsselung der Botschaft Einzelgespräche angeordnet, wobei jedem klar war, dass es sich nicht um eine charmante Plauderei bei Tee, sondern um eine Befragung handelte, die sich auch rasch zu einem unbequemen Verhör wandeln konnte.
    Noch bevor diese Gespräche tatsächlich aufgenommen worden waren, hatte Howard aus allen Drohnen die Energiequelle ausbauen lassen wie auch die Sender. Er hatte den Bordfunk mit neuen Sicherheitscodes für jeden unzugänglich gemacht, der diesen nicht kannte, und das bedeutete: für alle außer ihn selbst. Schließlich hatte er die Kommunikatoren aus allen Fahrzeugen

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