Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
Vom Netzwerk:
ausbauen lassen und die persönlichen eingesammelt.
    »Bis die Geschichte geklärt ist«, hatte der neue Leutnant gesagt und versucht, optimistisch zu klingen, doch das tiefe Misstrauen zu jedem und allem war ihm deutlich anzumerken gewesen. Keiner hatte gemurrt, aber wohl nur, weil ihn das in Howards Augen verdächtig gemacht hätte, denn wer brauchte schon Funk, abgesehen vom Verräter in ihren Reihen?
    Auch wenn Howards Optimismus nicht auf die anderen abfärbte, so tat es zumindest sein Misstrauen.
    »Tut mir leid, aber er besteht darauf«, murmelte Tanja und durchsuchte Aleksej auf Waffen, wie sie jeden durchsucht hatte. Warum er gerade sie als Ärztin dafür eingeteilt hatte, blieb schleierhaft.
    »Kein Problem«, brummte Aleksej, gab sein Messer ab und betrat die Brücke.
    Die meisten Geräte waren ausgeschaltet, auf den Armaturen leuchteten nichts, nur die Anzeige zum Schiffsstatus war wie immer aktiviert, und über einen Monitor liefen die aktuellen Zahlen der verschiedenen Analysen von Atmosphäre und Umland, so wie sie es seit dem Tag ihrer Ankunft taten. Auch wenn sich seit Wochen nichts geändert hatte, beharrte Giselle darauf, und Howard ließ ihr den Spaß, es verschlang nur wenig Energie.
    Howard saß mit rot unterlaufenen Augen im Pilotensessel, hatte eine Laserpistole auf der Armlehne liegen und deutete auf den des Co-Piloten. »Setz dich. Ich lass nur die von der Crew stehen.«
    »Danke«, erwiderte Aleksej, dachte aber: Das ist mein Platz, auf dem du sitzt .
    »Ganz ehrlich, denen von der Crew trau ich nicht. Sind alles Menschen.«
    »Aragorn und Giselle auch«, sagte Aleksej. Howard zu widersprechen war schon zu einem Reflex geworden. Zudem gehörte auch Doreen zur Crew, und er wollte nicht, dass sie verdächtigt wurde. So wie Howard wirkte, würde wohl ein Verdacht für eine Hinrichtung reichen.
    »Das habe ich mir auch schon gedacht.« Mit glitzernden Augen beugte sich der Leutnant vor. Wenn das vertraulich wirken sollte, verfehlte es sein Ziel völlig. »Die beiden gehören nicht richtig zu uns, sie sind verurteilte Verbrecher, die nur wegen einer Bombe im Kopf mit uns zusammenarbeiten. Meinst du, man kann ihnen wirklich trauen?«
    »Aragorn hat jedem von uns schon den Arsch gerettet, und Giselles Analysen …«
    »Ja, aber weil er musste! Weil sie beide mussten!«, unterbrach ihn Howard heftig, dann nahm sein Blick etwas Lauerndes an. »Hast du eigentlich jemals einem von beiden drohen müssen, die Bombe zu zünden? Haben sie je versucht, Befehle zu verweigern? Hast du irgendwann den Countdown aktiviert, um ihnen klarzumachen, wer der Boss ist? Ich bin für den kleinsten Hinweis dankbar.«
    »Nein«, sagte Aleksej bestimmt. Einmal hatte Aragorn mit ihm heftig über den Sinn eines Attentats diskutiert, aber letztlich war er gegangen und hatte den Fanatiker der Church of Stars erschossen. Murrend, aber ohne dass Aleksej die Bombe überhaupt hatte erwähnen müssen. Beiden war klar, dass sie existierte und dass der Befehl letztlich vom Doktor gekommen war. Aleksej hatte ihr gutes Verhältnis nie mit laut geäußerten Drohungen belasten wollen, Aragorn und Giselle war nur zu bewusst, dass er und der Doktor einen Knopf besaßen, mit dem ihr Kopf jederzeit gesprengt werden konnte. Ob noch weitere Leute einen solchen Knopf drücken konnten, wussten sie nicht, und diese Unwissenheit trug maßgeblich zu ihrem Gehorsam bei. Selbst wenn sie den Doktor und den Leutnant überwinden konnten, mussten sie jederzeit damit rechnen, dass der Countdown in ihrem Kopf aktiviert wurde. Als Howard den Posten von Aleksej übernommen hatte, hatte er auch den Knopf bekommen.
    Zudem kannte jeder die Geschichte von Leutnant Barry und dem namenlosen Justifier. Der eifrige Leutnant startete bei der Begrüßung des neuen Justifier den auf dreißig Sekunden eingestellten Countdown, um diesem seine Macht zu demonstrieren. Lächelnd wedelte er mit dem Knopf herum, stolperte jedoch und ließ ihn versehentlich in einen tiefen Gully in der Mitte des Kasernenhofs fallen.
    »Hol ihn, wenn du leben willst«, sagte er rasch zum Justifier und deutete so seine Schusseligkeit in eine Übung um.
    So sehr sich der Justifier bemühte, er hatte keine Chance – sein Kopf explodierte lange bevor er den Knopf erreichte.
    Diese Geschichte war nur ein moderner Mythos, Leutnant Barry trug überall einen anderen Namen, und keiner glaubte sie wirklich, dennoch verbreitete sie genug Angst unter den Justifiers. Niemand, der ernsthaft weiterleben

Weitere Kostenlose Bücher