Justin Bieber - die ganze Geschichte

einen dicken Stein im Brett. Er hatte ausführlich erklärt, über welch beeindruckende Kontakte er in der Branche verfügte und was seine Ideen waren, um den kleinen Bieber mit seinem großen Talent ganz nach vorne zu bringen. Pattie und Justin waren von so viel kreativer Energie beeindruckt!
    Ein paar Tage später erlaubte Pattie ihrem Sohn, nachdem die beiden lange Diskussionen über das weitere Vorgehen, was Justins Karriere betraf, geführt hatten, zum ersten Mal mit Scooter zu telefonieren. Justin erzählte darüber, dass es ihm nach ungefähr einer Stunde vorkam, » als hätten Scooter und ich uns schon seit Jahren gekannt, so vertraut war unsere Unterhaltung. Instinktiv wusste ich, dass ich bei ihm an der richtigen Adresse war, was meine zukünftige Karriere betrifft. «
    Bei jenem Telefonat bot Scooter den Biebers an, sie beide auf seine Kosten nach Atlanta zu fliegen, um sich dort besser kennenzulernen und ein Studio aufzusuchen, damit man dort einige Demos aufnehmen konnte. Mutter und Sohn zögerten zunächst, ließen sich aber schließlich zu dem Trip überreden.
    Sieben Monate nachdem Justin seine ersten Videos ins Netz gestellt hatte, flogen Pattie und der damals gerade 13-jährige Justin nach Atlanta, um den zukünftigen Manager des Teenagers zu treffen. Dieser Flug im Herbst 2007 sollte Justins Leben entscheidend verändern.
    Nachdem Mutter und Sohn in Atlanta gelandet waren und sich auf den Weg nach draußen zum Parkplatz vor dem Flughafen machten, stand dort Scooter bereits parat und wartete auf sie – in einem lilafarbenen Mercedes mit dicken Felgen. Justin und Pattie waren beeindruckt von dem Wagen. Und gleichfalls von Scotts herzlicher Freundlichkeit. Die beiden kamen sich vor, als würden sie diesen jungen Kerl mit dem schrägen Auto schon lange zum Freund haben.
    Scooter startete den Benz, und Justin fragte sofort, ob es darin eine vernünftige HiFi-Anlage gäbe. » Klar « , grinste Braun, und im nächsten Moment ertönte aus fetten Boxen Rihannas damaliger Mega-Hit »Umbrella « . Justin sang lauthals mit, Pattie stimmte gleich darauf mit ein. Alle drei im Auto fühlten sich prächtig.
    Die erste Station des Atlanta-Ausflugs, die Scooter ansteuerte, war das Studio von Jermaine Dupri, seines Zeichens Besitzer des R&B-Plattenlabels So So Def Records und damit Scooters früherer Arbeitgeber. Der schwarze Musiker, Produzent und Schauspieler ist für Hits von Mariah Carey, Boyz II Men oder TLC und vielen anderen verantwortlich. »Wir statten Jermaine lediglich einen kurzen Besuch ab, spielen vielleicht ein paar Videogames « , erklärte Scott eindringlich im Vorfeld seinen zwei Gästen.
    Als die drei auf dem Parkplatz vor dem Studio einfuhren, hielt dort gerade ein schwarzer Range Rover. Als der Fahrer aus dem Wagen stieg, sollte das eine äußerst schicksalhafte Begegnung für Justin werden – es war kein Geringerer als eines seiner großen Vorbilder, der Black-Music-Superstar Usher!
    Noch ehe Scooter seinen zukünftigen Schützling aufhalten konnte, war der bereits aus der Karre raus und sprintete auf sein Idol zu. »Hey, Usher, Mann! Ich liebe dich « , brachte er so nervös wie keck hervor. »Darf ich dir etwas vorsingen? « Usher muss diesen dreisten kleinen Steppke erstaunt angesehen haben, gewann aber gleich darauf seine Coolness zurück: »Lieber nicht, Kumpel « , meinte er, »denn es ist kalt hier draußen. Lass uns besser reingehen ins Warme. «
    Das war die erste Zusammenkunft von zwei Menschen, die schon wenige Monate später ein ganz dickes Team bilden würden. Doch keiner der beiden wusste zu jenem Zeitpunkt davon.
    Endlich im Inneren des Studiotempels, wurden Justin und Pattie von Scooter der Produzentenlegende Jermaine Dupri vorgestellt. Sie daddelten tatsächlich einige Videospiele, doch irgendwann kam das Thema auf Musik, und Justin gab eine kurze Kostprobe seines Könnens, indem er spontan Nellys Rap »Grillz « anstimmte. Dupri war beeindruckt. Und als der Teenager, obwohl Scooter ihm das ausdrücklich verboten hatte, auch noch ein Stück von Boyz II Men sang, war Jermaine endgültig von dem Jungen vor ihm überzeugt. Er wollte auf der Stelle das eine oder andere Stück mit dem Knirps aufnehmen, doch Scooter winkte ab: »Das ist noch zu früh, Kumpel « , meinte er lediglich.
    Das Trio verabschiedete sich von Jermaine Dupri und ging zurück zu Scooters Wagen. Pattie und Justin hatten den jungen Talentschmied bereits in ihr Herz geschlossen, doch so richtig überzeugt von