Justin Bieber - die ganze Geschichte
Musikbusiness. Er war ständig damit beschäftigt, neue Kontakte in der Branche zu knüpfen. Schließlich bekam er einen Job als Talentscout für das in Atlanta ansässige Plattenlabel So So Def Records, das sich auf Rap und R&B spezialisiert hat.
2004 war ihm selbst dieser Job nicht mehr genug. Scooter wagte erneut den Sprung ins kalte Wasser und gründete seine eigene Firma, Schoolboy Music Records. Da war er gerade mal 22. Eine der ersten Verpflichtungen bei seinem Label war der junge weiße Rapper Asher Roth, der häufig mit Eminem verglichen wird. Gleich dessen erste Single » I Love College « war ein riesiger Charterfolg und schaffte es in den US-Hitlisten bis auf einen sensationellen Platz 12. Doch neben dem Ehrgeiz, den » neuen Eminem « zu entdecken, war Scooters Hauptanspruch, wie er selbst in Interviews immer wieder erklärt hat, » den neuen Michael Jackson zu finden « .
Diesem Ziel sollte Scott ausgerechnet näher kommen, als er im Sommer 2007 wie so oft und etwas gelangweilt im Internet auf der Seite youtube.com surfte. Er machte sich über einen jungen Hip-Hopper schlau, den ihm der berühmte Sänger und Musikproduzent Akon ans Herz gelegt hatte. Scooter klickte sich durch dessen Videos und landete mit einem Mal über die Funktion » verwandte Videos « auf der Homepage von Justin Bieber. Und das kam so, wie Scooter sich erinnert: » Dieser Akon-Kumpel sang › Respect ‹ , einen Soul-Klassiker von Aretha Franklin. Doch diese Version hat mich nicht sonderlich beeindruckt. Also drückte ich auf › related videos ‹ . Und plötzlich sah und hörte ich Justin, wie er › Respect ‹ zum Besten gab. Ich war vollkommen elektrisiert davon. Vor allem, als ich bemerkte, wie jung der Kerl, den ich da vor mir hatte, sein musste. «
Scooter schaute sich an jenem Abend weitere Clips von Justin an, seine Begeisterung wurde von Mal zu Mal grenzenloser: » Ich war sicher, mit diesem Jungen den neuen Michael Jackson gefunden zu haben, auch wenn der Kerl noch ein ungeschliffener Diamant war. Mir war klar, dass ich unbedingt Kontakt zu ihm aufnehmen musste! «
Dieser Entschluss sollte allerdings ganz schön schwer in die Tat umzusetzen sein. Nicht schwer fiel es Scooter, die Telefonnummer von Justin und seiner Mom rauszufinden, die fand sich im Internet. Doch als er Pattie schließlich an der Strippe hatte, sich als Talentsucher vorstellte und völlig begeistert über Justins Videos im Internet sprach, blockte diese zunächst radikal ab. » Ich war sehr misstrauisch, was Typen rund um die Plattenindustrie anging, ich sehe diese Branche als gigantisches Haifischbecken « , hat Pattie in Gesprächen mit den Medien immer wieder erklärt. » Und ich hatte das Gefühl, dass ich meinen kleinen Sohn vor solchen Leuten schützen muss. «
Allerdings hatte sie nicht mit der Hartnäckigkeit von Scooter gerechnet. Nachdem dieser merkte, dass er bei Justins Mutter mit seinem Anliegen, ihren Filius unter seine Fittiche zu nehmen, auf Granit biss, knüpfte er Kontakte mit Menschen und Behörden aus Justins Umfeld. Sogar die für Justin zuständige Schulbehörde kontaktierte er, damit diese Pattie seine Telefonnummer durchgaben. Doch die rief Scooter nicht an.
Als sich gar nichts tat, nahm Scott all seinen Mut zusammen und klingelte eines Abends nochmals bei Pattie durch. » Geben Sie mir nur eine Minute, Pattie « , begann der junge Talentscout dieses Telefonat, » und ich verspreche, dass ich Sie danach nie mehr belästige, wenn Sie das nicht wünschen. Ich wollte aber unbedingt gesagt haben, dass ich in Ihrem Sohn etwas ganz Besonderes sehe. Er besitzt enorme Fähigkeiten. Und ich denke, ich kann ihm dabei helfen, aus diesen Fähigkeiten etwas wirklich Großes zu machen. «
Dieses Mal war der Bann gebrochen: Pattie und Scooter unterhielten sich an jenem Abend mehr als zwei Stunden miteinander. Bei weitem nicht nur über Musik oder Justins eventuelle zukünftige Karriere. Sondern mehr und mehr über Gott, über die Welt und ihrer beider Ansichten ganz allgemein über das Leben. Justin erinnert sich an diesen legendären Anruf, den er hautnah mitbekam, folgendermaßen: » Die Tatsache, dass meine Mutter nicht sofort auflegte, als Scooter anrief, machte mich nachdenklich. Vielleicht starten Karrieren genau so. Vielleicht ist das der Beginn zur Verwirklichung meines Traums, ein Popstar zu werden. Und dieser Mann unterstützt mich dabei. «
Scooter jedenfalls hatte nach diesem langen Gespräch bei Pattie wie bei Justin
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