Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick

Vom Netzwerk:

ist mir genug«, sagte er.
    »Kriegen Sie«, sagte der Barkeeper freundlich und schenkte ihm ein Glas ein.
    »Und einen für Sie«, setzte Mallory hinzu und klatschte einige Münzen auf die Theke.
    »Na, danke, Sir!«, sagte der Barkeeper. »Das nenne ich wirklich eine Tat christlicher Nächstenliebe!«
    »Sind Sie Pinocchio?«, fragte Mallory, während sich der Barkeeper selbst ein Glas einschenkte.
    »Liebe Güte, nein, Sir!«, lachte der Barkeeper. »In Wirklichkeit gibt es gar keinen Pinocchio. Das ist nur ein Name.« Er zögerte. »Ich finde, dass sich meine Gäste dadurch etwas mehr zu Hause fühlen.«
    »Erzählen Sie mir von ihnen«, sagte Mallory.
    »Na ja, wie Sie selbst sehen, Sir, sind sie alle Militärangehörige.«
    »Sie sehen aus, als wären es allesamt Spielzeugsoldaten.«
    »Das auch«, pflichtete ihm der Barkeeper bei. »Sie kommen gern nach Mitternacht. Ich vermute, es liegt daran, dass sie allesamt Offiziere sind; die Mannschaftsdienstgrade müssen inzwischen wohl wieder in der Kaserne sein.« Er nahm einen Schluck und stieß ein zufriedenes »Ah!« aus. »Jedenfalls«, fuhr er fort, »sitzen meine Gäste dann herum und reden bis in die frühen Morgenstunden vom Krieg, um dann zu ihren Regimentern zurückzukehren.«
    »Von welchem Krieg?«, fragte Mallory.
    Der Barkeeper zuckte die Achseln. »In welchem auch immer sie gerade kämpfen.«
    »Funktionieren ihre Waffen?«
    »Man kann keinen Krieg führen, wenn die Waffen nicht funktionieren«, gab der Barkeeper zu bedenken. »Ich habe sogar mehr als einmal miterlebt, wie zwei meiner Gäste eine Wette abschlossen, wer mit verbundenen Augen eine ihrer Waffen schneller zerlegen und wieder zusammensetzen konnte. Natürlich«, ergänzte er, »wird so was nur mit Pistolen gemacht. Es ist ganz schön schwierig, ein Schwert zu zerlegen.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Mallory und fragte sich, wie er das Thema zur Sprache bringen sollte, ob er sich eine Pistole ausleihen konnte.
    Das Krachen von Schüssen erreichte seine Ohren, und ein paar der Offiziere ein Stück weiter an der Theke blickten forschend auf die Straße.
    »Die Neujahrsnacht!«, beschwerte sich ein Offizier, ein großer Mann mit dichtem grauem Schnurrbart. »Man sollte eigentlich denken, dass die Mistkerle den Anstand hätten, bis Sonnenaufgang zu warten!«
    »Verzeihung«, sagte Mallory und ging an der Theke entlang. »Aber mit wem genau liegen Sie im Krieg?«
    »Das ist ja das Verflixte daran!«, beschwerte sich der Offizier. »Wir wissen es nicht.«
    »Ein unbekannter Feind?«, fragte Mallory.
    »Irgendjemandem wird er verdammt bekannt sein«, entgegnete der Offizier, »aber niemand verrät uns irgendwas.« Er blickte Mallory an. »Sie sind neu hier, nicht wahr?«
    Der Detektiv nickte. »Ich heiße Mallory.«
    »MacMasters, Sir - Major MacMasters«, sagte der Offizier und reichte ihm die Hand. »Ist mir immer eine Freude, den treuen Bürgern zu begegnen.«
    »Wie viele Gefechte haben Sie in Manhattan erlebt?«, fragte Mallory neugierig.
    »Keines«, antwortete Major MacMasters. »Ich bin nur hier, bis man mein Versetzungsgesuch genehmigt und mich an die Front schickt.«
    »Wo immer die sein mag«, wandte Mallory trocken ein.
    »Nicht zu wissen, wer der Feind ist, heißt nicht, dass wir nicht fähig sind, ihm zuzusetzen und ihn zu bedrängen!«, erklärte Major MacMasters abwehrend.
    »Wie?«
    »Wir wissen, dass er unsere Truppen infiltriert hat, und so haben wir Gegenmaßnahmen ergriffen, um ihn abzuschrecken.«
    »Zum Beispiel?«
    »Haben Sie jemals vom Amt für Redundanz Amt gehört?«, fragte Major MacMasters.
    »Das kann ich nicht behaupten«, antwortete Mallory. »Das klingt faszinierend.«
    »Es ist mehr als faszinierend. Es ist verdammt effektiv!«
    »Was tut es?«, fragte Mallory.
    »Vielleicht sollten Sie mit dem Amtsleiter direkt sprechen.« Major MacMasters gab einem seiner Kameraden einen Wink. »Mallory«, sagte er, als ein großer adretter Mann auf sie zutrat, »gestatten Sie mir, Ihnen Captain Peter Anthony Captain vorzustellen.«
    Mallory streckte die Hand aus. »Captain Captain?«
    »Richtig«, sagte Captain Captain und schüttelte ihm kräftig die Hand. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Erzählen Sie ihm von dem Amt«, forderte ihn Major MacMasters auf.
    »Da ist nicht besonders viel zu erzählen«, antwortete Captain Captain. Er wandte sich an Mallory. »Wir sind für den gesamten Papierkrieg der Armee zuständig.«
    »Wie hilft Ihnen das, den Feind zu