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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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bedrängen?«, fragte Mallory.
    »Sie wären erstaunt zu erfahren, was man mit ein bisschen Papierkrieg alles erreichen kann«, entgegnete Captain Captain lächelnd. »Nehmen Sie zum Beispiel mal den Fall Grobinsky.«
    »Wer ist Grobinsky?«
    »Das wissen wir nicht«, gestand Captain Captain. »Wir wissen aber, dass er keiner von uns ist. Er ist ein feindlicher Spion, dem es irgendwie gelang, zum Rang eines Lieutenant Colonel aufzusteigen.«
    »Und was haben Sie mit ihm gemacht?«, erkundigte sich Mallory.
    »Wir versetzten ihn zunächst nach Manhattan, nur um mal zu sehen, wohin er von dort aus versetzt werden wollte. Er erwies sich jedoch als verschlagener Mistkerl: Er verlangte einfach, an die Front versetzt zu werden.« Er zündete sich eine kleine Zigarre an. »Als Nächstes ließen wir ihn siebenundfünfzig identische Formulare ausfüllen, die er dann zu siebenundfünfzig verschiedenen staatlichen Stellen in der Stadt bringen musste. Nachdem er schließlich die Runde gemacht hatte, bewilligten wir provisorisch die Versetzung, vorbehaltlich einer medizinischen Untersuchung.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Mallory. »Er musste sie siebenundfünfzigmal über sich ergehen lassen.«
    »Richtig«, sagte Captain Captain. »Und wir stellten fest, dass sein Körpergewicht zwischen der ersten und der letzten Untersuchung um zwei Pfund schwankte.« Er lächelte. »Natürlich beschuldigten wir Grobinsky, ein feindlicher Spion zu sein - jedenfalls sechs von ihnen. Die übrigen einundfünfzig Grobinskys erhielten ihre Versetzung genehmigt.«
    »Was ist dann passiert?«, erkundigte sich der Detektiv.
    »Er unterzog sich sechs weiteren medizinischen Untersuchungen, und da sein Gewicht bei allen das Gleiche war, wurden die Anklagen fallen gelassen - aber allen sechs wurde die Versetzung verweigert.«
    »Was wurde aus den übrigen einundfünfzig?«
    »Jeder Einzelne von ihnen wurde von Manhattan nach Manhattan versetzt.«
    »Ist das nicht teuflisch?«, grinste Major MacMasters. »Der arme Mistkerl sitzt jetzt seit fast einem halben Jahr mit akuter Schizophrenie in der geschlossenen Anstalt.«
    Weitere Schüsse wurden vernehmbar.
    »Sie kommen näher«, stellte Captain Captain fest.
    »Gut!«, fand Major MacMasters. »Diese Untätigkeit wird auch allmählich langweilig.«
    »Seid ihr Jungs wirklich scharf auf ein Gefecht?«, fragte Mallory.
    »Absolut!«, erklärte Major MacMasters. »Schließlich und endlich sind Gefechte unsere Aufgabe im Leben.«
    »Ich könnte Ihnen helfen«, sagte Mallory.
    »Oh ja? Wie?«
    »Na ja, da offenkundig ist, dass man Sie nicht an die Front schicken wird, wie fänden Sie es, wenn die Front hier hereinkäme?«
    »Sie meinen, ins Pinocchio?«, fragte Captain Captain verständnislos.
    »Richtig«, antwortete Mallory. »Ich denke, es besteht eine exzellente Chance, dass der Typ, der da draußen schießt, einer der versiertesten Spione des Feindes ist.«
    »Wirklich?«, fragte Major MacMasters, dessen kleine schwarze Augen vor Aufregung glänzten.
    Mallory nickte. »Ich habe Grund zu der Annahme, dass er auf einem Erkundungseinsatz ist.« Er unterbrach sich. »Ich denke, ich kann ihn hier hereinlocken.«
    »Famos!«, rief Major MacMasters. Auf einmal machte er schmale Augen. »Warum sollte er Ihnen hier hereinfolgen?«
    »Weil er versucht, mich umzubringen.«
    »Aber Sie sind Zivilist«, warf Captain Captain ein. »Was hat er gegen Sie?«
    »Ich führe einen kleinen privaten Krieg gegen den Grundy«, antwortete Mallory.
    »Gestatten Sie mir, das zu Ende zu denken«, sagte Major MacMasters. »Falls Sie gegen den Grundy sind und dieser Mann Sie umbringen möchte ...«
    »Dann muss er für den Grundy sein!«, folgerte Captain Captain triumphierend. »Natürlich helfen wir Ihnen, Mallory! Wir wissen vielleicht nicht, wer der Feind ist, aber wir wissen, dass er mit dem Grundy im Bund sein muss!«
    »Ich hätte es lieber, wenn Sie diesen Kerl nur eine Zeit lang festhalten, statt ihn umzubringen«, sagte Mallory.
    »Wir können am besten beurteilen, ob er den Tod verdient hat oder nicht«, wandte Major MacMasters entschieden ein.
    »Na ja, ehe Sie ihn über die Klinge springen lassen, sollten Sie wissen, dass er über einige Dinge verfügt, die sich vielleicht als sehr nützlich für Sie erweisen könnten«, sagte Mallory.
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, für den Anfang ist da ein Zauberspiegel zu erwähnen, der Ihnen direkten Zugang zum Grundy geben kann.«
    »Oh, die von der Taktik würden ein hübsches

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