Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns
Verbindung.«
»Können Sie also den Spiegel anstelle der Kristallkugel verwenden?«
»Ich weiß nicht ...«
»Sie brauchen ja auch nichts weiter zu tun«, versicherte ihm Mallory. »Wenn Sie mir sagen, wo Winnifred steckt, übernehme ich von da an.«
»Meinen Sie das ernst?«, fragte Mephisto überrascht.
Mallory nickte.
»Das finde ich ungewöhnlich anständig von Ihnen!«, sagte der Magier.
»Danke. Sagen Sie mir jetzt, wo Sie wohnen.«
»Wozu?«, fragte Mephisto argwöhnisch.
»Wie soll ich Sie sonst wiederfinden und herausfinden, was Sie in Erfahrung gebracht haben?«, fragte Mallory gereizt und wich ein Stück von der Bordsteinkante zurück, als ein riesiger gelber Elefant um die Ecke kam und mit seinen feiernden Passagieren auf dem Rücken die Straße entlang heranplatschte.
»Nun?«, hakte Mallory nach, als der Elefant vorbei war.
»Mystic Place 7.« Mephisto wirkte verlegen. »Gehen Sie eine Treppe weit nach unten. Es ist die Kellerwohnung.« Er zögerte. »Ich sehe nicht ein, warum ich doppelt so viel zahlen sollte, nur für das Privileg, mich zu erschöpfen, indem ich endlose Treppenfluchten hinaufsteige.«
»Mystic Place 7«, wiederholte Mallory. Er stemmte die Hände in die Hüften und blickte sich um. »Während Sie das tun, sollte ich lieber bei der Polizei und in den Krankenhäusern nachfragen.« Er unterbrach sich. »Ich könnte genauso gut bei den Bullen anfangen. Falls die beiden noch nicht wieder aufgetaucht sind, kann ich sie zumindest als vermisst melden. Wo ist das nächste Revier?«
»Nicht ganz einen Kilometer entfernt«, antwortete Mephisto. »Aber dort schickt man Sie sowieso nur zum Amt für Vermisste. Sie könnten eine Instanz einsparen und gleich dorthin gehen.«
»Wie finde ich das?«
»Es liegt zwei Häuserblocks von hier«, antwortete der Magier. »Wenden Sie sich einfach an der nächsten Ecke nach links und gehen dann geradeaus, und Sie können es nicht verfehlen.«
»Danke. Dann sollte ich jetzt lieber aufbrechen. Ich sehe später bei Ihnen herein.«
»Wissen Sie«, sagte Mephisto, »vielleicht gehe ich mit Ihnen zurück.«
»Zum Amt für Vermisste?«, fragte Mallory verdutzt.
»In Ihre Welt«, antwortete der Magier.
Mallory starrte ihn neugierig an. »Sie?«
»In Vegas ist man immer auf der Suche nach guten magischen Nummern. Vielleicht schaffe ich es sogar ins selbe Programm wie Wayne Newton!«
»Finden wir erst mal heraus, was Winnifred widerfahren ist.«
»Natürlich, natürlich«, sagte Mephisto, konnte aber seinen Enthusiasmus nicht verhehlen. »Aber dann Achtung, Vegas - ich komme! Zur Seite, Barbra Streisand! Macht Platz, Rat Pack!«
»Das Rat Pack existiert gar nicht mehr«, wandte Mallory ein.«
»Dann wird ein neues Rat Pack entstehen. Das ist der Lauf der Dinge.«
»Ja klar. Nun, bis dieser glückliche Umstand eintritt, wartet Arbeit auf uns.«
»Und eine Frist dafür«, erinnerte ihn Mephisto. »Falls Sie im Hinblick auf Rittersporn recht haben, dann härtet sich die Membran jetzt schon allmählich.«
»Dann haben wir auch keine Zeit zu vergeuden, nicht wahr?«, sagte Mallory und entfernte sich entlang der von Schneematsch bedeckten Straße.
KAPITEL 12
02:38 U HR BIS 03:10 U HR
Das Amt für Vermisste war ein riesiges Gebäude, das einen ganzen Häuserblock einnahm. Wie die meisten Häuser der Gegend war es voller Ruß und Dreck, und die Fenster bedurften dringend eines Putzdurchgangs. Mallory hatte eher mit einem einzelnen Zimmer inmitten eines typischen Bürokratiedschungels gerechnet und war nicht nur von den Ausmaßen des Gebäudes überrascht, sondern auch vom konstanten Strom an Personen, die es betraten und wieder verließen.
Der Detektiv betrat das Gebäude durch den Vordereingang und fand sich in einer passabel großen Eingangshalle wieder. Porträts von Jimmy Hoffa, Amelia Earhart, Richter Joseph Crater und anderen berühmten Vermissten waren gut sichtbar an den Wänden platziert.
Mallory blickte sich um, entdeckte einen Schalter mit dem Schild INFORMATION und näherte sich ihm.
»Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, fragte ein uniformierter Mann, der hinter dem Schalter stand.
»Das hoffe ich«, antwortete Mallory. »Eine befreundete Person hat sich zu einer Verabredung verspätet; ich habe Grund zu der Annahme, dass sie in Schwierigkeiten steckt.«
»Ich verstehe«, sagte der Mann mitfühlend.
»Ich möchte herausfinden, ob Sie vielleicht Informationen über sie haben, und falls nicht, möchte ich sie als vermisst
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