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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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ich habe mich geirrt.«
    »Du hast recht«, sagte Immergrün.
    »Aber das ist nicht Bogart, und das Mädchen ist ganz sicher nicht die Bergman.« Er blickte scharf auf die Leinwand. »Der Typ sieht aus wie Ronald Reagan.«
    »Und das Mädchen ist Ann Sheridan«, erklärte der Spiegel.
    »Also ist es nicht Casablanca«, folgerte Mallory.
    »Doch, ist es. Es ist der Film, den sie gedreht hätten, falls sie die Schauspieler der ersten Wahl für die Rollen bekommen hätten. Wir könnten es als Doppelvorstellung mit Clark Gable und Humphrey Bogart zeigen, John Hustons vorrangigen Kandidaten für Der Mann, der König sein wollte.«
    »Vergiss es«, sagte Mallory entschieden. »Wenn Bogey und Bergman nicht dabei sind, ist es nicht Casablanca.«
    »In Ordnung«, sagte Immergrün und seufzte melodramatisch. »Ich habe mein Bestes getan. Manche Leute sind fest in ihrer Ignoranz verankert. Sie lehnen es einfach ab, sich kulturell weiterzuentwickeln.«
    Reagan und Sheridan wurden sofort durch Bubbles La Tour ersetzt, die so schnell mit den Hüften kreiste, dass Mallory beim Hinsehen fast schwindelig wurde.
    »Das ist jetzt aber genug!«, erklärte Winnifred barsch.
    »Was immer du sagst«, gab Immergrün nach. Bubbles La Tour wich auf der Stelle dem fünften Inning eines Baseballspiels der American Association von 1938 zwischen den Everglades Einhodern und den Key West Kastraten.
    »Wisst ihr«, sagte Mallory wehmütig, »ich erinnere mich noch an die gute alte Zeit, als ich mich nur mit Dieben und Straßenräubern befassen musste. Und ich musste das Büro verlassen, um sie zu finden. In meinem Manhattan fand man keine hochnäsigen Spiegel und keine verzogenen, neunzig Pfund schweren Bürokatzen.«
    »Wohl oder übel ist das hier jetzt dein Manhattan, John Justin«, stellte Winnifred fest.
    »Aber nur solange er mich füttert und schubbert«, sagte Felina.
    »Du bist das wandelnde Gelüst«, beklagte sich Mallory.
    »Ich fühle mich zu behaglich, um herumzuwandeln«, erwiderte das Katzenmädchen. »Ich bin ein sich rekelndes Gelüst.«
    »Wo wir gerade von Gelüsten sprechen«, sagte Winnifred, »hast du nicht eben von Abendessen gesprochen, John Justin?«
    »Ach zum Teufel, wieso nicht?«, fragte Mallory. »Wenn wir wirklich einen Feiertag haben, dann scheint es mir eine Schande, einfach den Pizzadienst zu rufen.«
    »Klingt gut, finde ich«, sagte sie. »Wohin gehen wir?«
    »Wohin du möchtest. Ich möchte nur unterwegs in Joey Chicagos Kneipe hineinschneien und vielleicht bei Harry dem Buchmacher einen oder zwei Zehner auf Flyaway setzen. Dann können wir, wenn du möchtest, deinen Neffen abholen und alle zusammen zu Abend essen.«
    »Rupert hat vor einer Stunde immer noch geschlafen«, sagte sie. »Ich denke, wir stören ihn lieber nicht.«
    »Er schläft?«, fragte Mallory. »Der Junge muss ja eine echte Nachteule sein.«
    »Er ist ein gesunder junger Mann und neu in der großen Stadt«, stimmte ihm Winnifred zu. »Er war letzte Nacht unterwegs und hat sich alles angesehen.«
    Mallory zuckte die Achseln. »Falls er es wieder nach Hause geschafft hat, dann vermute ich, dass er auf sich aufpassen kann.«
    »Sobald er sich an vernünftige Zeiten hält, zeige ich ihm mal das Kunstmuseum und die Symphonie«, sagte Winnifred.
    »Ja, das wird einem netten, gesunden jungen Mann gefallen«, sagte Mallory, bemüht, jeden Sarkasmus im Ton zu vermeiden. Er zögerte. »Also, wohin führe ich dich zum Abendessen aus?«
    »Weißt du, ich hatte seit Jahren kein Einhornsteak mehr.«
    »Wird so etwas in New York serviert?«
    »Ich kenne genau den richtigen Laden«, sagte Winnifred. »Der Mystische Bratspieß. Er liegt an der Ecke Trägheit und Völlerei.«
    »Dann lass uns gehen«, sagte Mallory und reichte ihr den Arm. Sie streckte die Hand danach aus und schwankte auf einmal, als stünde sie kurz davor, in Ohnmacht zu fallen.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er besorgt, während er ihr half, das Gleichgewicht zu halten.
    »Nur ein leichter Schwindelanfall«, antwortete Winnifred und lehnte sich an ihn. »Wahrscheinlich habe ich mich beim Einkaufen überanstrengt.«
    »Ich weiß nicht recht«, wandte Mallory ein. »Ich habe dich noch nie müde gesehen.«
    »Wir werden alle älter, John Justin. Es fällt mir selbst schwer, es zu glauben, aber ich bin in den Sechzigern.«
    »Genau genommen«, fuhr Mallory in besorgtem Ton fort, »habe ich dich noch nie so blass gesehen. Vielleicht sollten wir zur Sicherheit einen Arzt

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