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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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ganz so ausdrücken«, sagte Mallory. »In manchen Dingen ist sie ein wenig empfindlich.«
    »Wenn du sie jemals anfasst«, sagte Belle, »kratze ich dir natürlich die Augen aus.«
    Mallory widerstand dem Bedürfnis, sie zu fragen, womit sie ihm die Augen auskratzen wollte, und sah sich an, wie die Menge giftig und knurrend auseinanderging.
    Als alle verschwunden waren, näherte sich Winnifred dem gestürzten Trainer. »Sie können jetzt aufstehen«, sagte sie.
    Hermann rappelte sich auf, klopfte sich den Schnee von den Kleidern und wandte sich an Winnifred. »Sie haben mir das Leben gerettet«, sagte er. »Ich schulde Ihnen …« Er brach ab, starrte sie an und sperrte den Mund auf.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Winnifred?«, fragte er langsam. »Winnifred Carruthers?«
    »Das ist richtig.«
    »Das muss Schicksal sein!«, rief Hermann. »Ich war auf der Mittelschule in dich verknallt!«
    »Hermann Bouillabaisse?«, fragte sie.
    »Ja!«, antwortete er glücklich. »Ich bin es!«
    Sie streckte die Hand aus und gab ihm eine Ohrfeige.
    »Wofür war das?«, wollte Hermann wissen.
    »Für das, was du an jenem Nachmittag vor unseren Spinden probiert hast.«
    »Was zum Teufel habe ich denn gemacht?«
    Sie gab ihm eine weitere Ohrfeige. »Das ist dafür, dass du es nicht mehr weißt.«
    »Du hattest schon immer ordentlich Feuer«, sagte er reumütig und rieb sich den Kiefer.
    »Du kannst von Glück sagen«, erklärte Winnifred.
    »Dass du aufgetaucht bist?«
    »Dass du bei drei und neunundvierzig stehst. Wären es zwei und fünfzig, hätte ich dich vermutlich eigenhändig angesteckt.« Sie sah sich um. »An deiner Stelle würde ich von hier verschwinden, ehe die Leute zurückkommen.«
    »Du hast recht«, sagte er. Er stapfte einige Schritte weit und wandte sich ihr noch einmal zu. »Weißt du was? Du bist immer noch jemand ganz Besonderes. Ich hatte recht, mich vor all diesen Jahren in dich zu verknallen.«
    Mallory sah, wie sie das Gesicht abwandte und sich eine Träne wegwischte, während die Augen aller anderen auf Hermann ruhten, der jetzt wortlos davoneilte und bald auf der anderen Straßenseite zwischen den Gebäuden verschwand.
    »Nun, so viel dazu«, sagte Winnifred mit erzwungener Lässigkeit zu Mallory. »Gehen wir weiter?«
    »Warum nicht«, sagte Mallory und drehte sich zu Marius um. »Du hast dich an unsere Abmachung gehalten. Ich werde mit Hennigan reden.«
    »Danke«, sagte Marius. Er warf einen prüfenden Blick auf die Sanduhr, die er an einer Halskette trug. »Wenn ich mich beeile, schaffe ich es noch zur Jamaica-Rennbahn, um die Tagesdoppelwette auszuklamüsern.«
    Er drehte sich dreimal im Kreis und verschwand in einer Rauchwolke, was Mallory, Winnifred, Dugan und Dawkins erschreckte, aber Felina nichts weiter entlockte als einen erneuten Rülpser.
    »Okay«, sagte Mallory und nahm Kurs auf den Eingang für Aussteller. »Gehen wir.«
    Ein Uniformierter stand unmittelbar vor der Tür. »Guten Tag, Sir«, sagte er. »Kann ich Ihnen mit einer Wegbeschreibung helfen?«
    »Warum nicht?«, sagte Mallory umgänglich.
    »Sind Sie zur Drachenausstellung hier, zum Seminar für Schlangenbeschwörer, dem Basketballspiel, dem tunesischen Todeskampf zwischen Wilbur der Schnecke und Mad Dog Marvin oder vielleicht der Diashow über eine Reise durch Feuerland?«
    »Der Drachenausstellung«, antwortete Mallory.
    Der Wachmann betrachtete die kleine Gruppe forschend. »Verzeihen Sie, Sir, aber heißen Sie zufällig John Justin Mallory?«
    »Ja.«
    »Prima«, fand der Wachmann lächelnd. »Würden Sie und Ihre Begleiter bitte hier entlangkommen? Einer unserer Geschäftsführer, Percy Pfennigfuchs, wartet darauf, Sie persönlich in Empfang zu nehmen.«

KAPITEL 30
    11:49 U HR BIS 13:15 U HR
    »Das gefällt mir nicht, John Justin«, sagte Winnifred leise.
    »Mir auch nicht«, sagte Mallory, »aber wir gelangen nur in den Ring, wenn wir zunächst mal das Gebäude betreten dürfen.«
    Sie folgten dem Wachmann und wurden von diesem durch einen schmalen Flur in ein kleines Büro geführt. Hinter einem langen Schreibtisch aus Holz saß ein leicht rundlicher Mann mit Haarausfall und außergewöhnlich dicken Brillengläsern. Er trug einen teuren blauen Anzug aus Haifischhaut, und etliche Ringe glitzerten an den Fingern beider Hände.
    »John Justin Mallory?«, fragte er, sobald der Wachmann das Büro verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Das wissen Sie doch«, antwortete Mallory.
    »Gestatten Sie, dass ich mich

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