Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
erklärte Belle und unterdrückte ein Schluchzen.
Mallory hielt sich das Telefon an die Lippen. »Mich gelüstet nach deinem heißen jungen Körper«, flüsterte er.
»Lauter!«
Mallory sah sich unbehaglich im Zimmer um. Schließlich seufzte er, holte tief Luft und schrie: »Mich gelüstet nach deinem heißen jungen Körper!«
»Viel besser«, fand Belle.
»Okay, ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten. Wie kommen wir hier heraus?«
»Percy Pfennigfuchs hält euch hier fest, weil Flauschie keinem von euch gehört, sodass ihr unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einzutreten versucht, und er ist in Rechtschaffenheit gerüstet, nicht wahr?«
»Richtig«, sagte Mallory ungeduldig.
»Nun, jemand hält sich in diesem Zimmer auf, der noch mehr Recht auf seiner Seite hat«, sagte Belle. »Sie wurde gekidnappt, sie ist rechtmäßig für die Ausstellung eingetragen, und Percy hat kein Recht, ihr den Zutritt zu verwehren.«
»Wisst ihr«, sagte Winnifred, »das ergibt auf eine verrückte Art Sinn.«
»Es ist lächerlich!«, verwahrte sich Pfennigfuchs unbehaglich.
»Klingt für meine Ohren recht gut«, sagte Mallory, nahm Winnifred Flauschie ab und hielt den Drachen hoch. »Was mache ich jetzt, Belle?«
»Richte sie auf eine Wand.«
Mallory tat wie geheißen.
»Jetzt sorge ich für einen klaren Klang«, verkündete Belle. Sofort füllte sich das Zimmer mit einem schrillen Pfeifen, das ungeheuer schmerzhaft war. Winnifred zuckte zusammen und ächzte. Mallory glaubte, ihm würden die Zahnfüllungen herausfallen. Dawkins benutzte seinen bevorzugten Abwehrmechanismus und wurde zum dritten Mal innerhalb von sechs Stunden ohnmächtig. Pfennigfuchs hielt sich die Ohren zu – und die erschrockene Flauschie öffnete das Maul und spuckte eine Feuerwand hervor. Nur Dugan schien ungerührt.
»Jetzt richte sie auf Percy«, sagte Belle.
Mallory hielt den kleinen Drachen dreißig Zentimeter vor Pfennigfuchs’ Gesicht.
»So, Percy«, fuhr Belle fort, »fühlst du dich nach wie vor von deiner Rechtschaffenheit geschützt, oder ermöglichst du uns, zur Ausstellung zu gehen?«
Pfennigfuchs’ Gesicht und Haltung wurden schlaff, als er seine Niederlage sah. Er wandte sich zur Tür um. »Sesam, öffne dich!«, psalmodierte er, und die Tür schwenkte nach innen auf.
»Sesam, öffne dich?«, wiederholte Mallory. »Was ist denn daran so magisch? Ich hätte es jederzeit sagen können.«
»Haben Sie aber nicht«, versetzte Pfennigfuchs. Er ging zu Dugan hinüber, der Dawkins zum dritten Mal an diesem Vormittag auf die Beine half. »Wird dein Boss hier auftauchen?«
»Auf jeden Fall«, antwortete Dawkins. »Hier geht es um eine Menge Geld.«
»Gut«, sagte Pfennigfuchs. »Ich bringe euch zur Ausstellung.«
»Warum?«
»Die Bedingungen haben sich geändert«, antwortete Pfennigfuchs, »und ich habe einige Wetteinsätze zu tätigen.«
KAPITEL 31
13:15 U HR BIS 16:01 U HR
Die erste Schwierigkeit bestand darin, an der scheinbar endlosen Reihe von Damen mittleren und fortgeschrittenen Alters vorbeizukommen, die für die Wrestling-Arena anstanden, jede mit einer glänzenden Hutnadel im Hut oder in der Hand. Die Bierverkäufer verkauften hier und dort ein Glas an vereinzelte männliche Kunden, während ein unternehmungslustiger Gesell einen Stand eröffnet hatte, der Sherry und Brandy für die Hutnadeldamen anbot und ein Bombengeschäft machte.
Sie hatten gerade das dickste Gedränge hinter sich gebracht, als sie mit einem stämmigen, kahlköpfigen, bärtigen Mann zusammenstießen, der eine dunkle Brille und einen Mantel trug, dessen Kragen er hochgeklappt hatte. Seine Brille geriet beim Zusammenstoß ins Rutschen, und er packte sie schnell, wandte dem Eingang zur Wrestling-Arena den Rücken zu und setzte sich die Brille wieder richtig auf.
»Verraten Sie mich bitte nicht!«, flüsterte er.
»An wen?«, fragte Winnifred und sah sich nach einem potenziellen Feind um.
Er deutete auf all die Frauen, die für Eintrittskarten anstanden. »An sie! «
»Warum sollten die sich für Sie interessieren?«, hakte Winnifred nach.
Er hob kurz die Sonnenbrille an. »Erkennen Sie es jetzt? «
Sie sah verwirrt aus. »Nein.«
»Was für eine Art Wrestling-Fan sind Sie denn?«, wollte er wissen.
»Überhaupt keiner«, antwortete sie. »Wir sind unterwegs zur Eastminster-Ausstellung.«
»Ich kenne ihn«, warf Pfennigfuchs ein. »Sie sind das Biest von Belgrad, stimmt’s?«
»Früher mal«, antwortete der Mann. »Die politische Lage
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