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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Belebung). Winnifred holte ihre Magnum hervor und versuchte daraus schlau zu werden, wo die empfindlichste Stelle der Kreatur war. Felina gähnte, wandte der Szene den Rücken zu und machte sich daran, sich gewissenhaft einen Unterarm zu lecken.
    »Hat jemand einen Vorschlag?«, fragte Mallory seine Begleiter.
    »Wir geben Flauschie nicht kampflos her«, antwortete Winnifred. »Ich habe schon derart großen Kreaturen gegenübergestanden, als ich noch Großwildjägerin war.«
    »Mit einer Faustfeuerwaffe?«, fragte Mallory.
    »Je größer sie sind, desto heftiger prallen sie auf«, sagte Winnifred.
    »Falls er hinfällt, bringt er auf einen Häuserblock Länge die U-Bahn zum Einsturz.«
    »Sind Sie davon überzeugt, dass es kein Entkommen gibt?«, fragte die riesige blaue Kreatur.
    »Grundy?«, fragte Mallory.
    Er erhielt keine Antwort.
    »Winnifred?«
    »Soll er ruhig versuchen, uns Flauschie wegzunehmen«, sagte sie und nahm die Magnum in Anschlag. »Ich bin bereit.«
    »Legen Sie das alberne Spielzeug weg!«, donnerte die Kreatur. »Meine Haut ist drei Zoll dick und gepanzert. Sie könnten sie nicht mal mit einer Rakete durchbrechen. Übergeben Sie einfach den Drachen, und vielleicht lasse ich Sie leben.«
    Ein Arm wuchs der Kreatur auf einmal aus dem Hals und dehnte sich auf enorme Länge aus, während er nach Flauschie griff. Der kleine Drache prallte entsetzt zurück und zerrte dabei an der Leine, sodass Winnifred halb herumgerissen wurde. Als Winnifred versuchte, sich wieder umzudrehen, ging die Magnum los.
    Ein unmenschliches Schmerzensgeheul ging los, und dort auf der Straße, wo zuvor die blaue Kreatur gewesen war, stand ein dürrer, kleinwüchsiger Mann in einer Mönchskutte. Er war barfuß, und Blitz spritzte ihm aus dem großen Zeh des linken Fußes und machte den Schnee ringsherum hellrot.
    »Was zum Teufel ist passiert?«, fragte Mallory.
    »Ist er weg?«, fragte Belle.
    »Gewissermaßen«, antwortete Mallory mit gerunzelter Stirn.
    »Gut!«, fand sie. »Jetzt brauche ich nicht als Beinahe-Jungfrau zu sterben.«
    »Erstaunlich!«, sagte Winnifred. »Ich habe noch nie zuvor so etwas gesehen!«
    »Wohin ist das Ding verschwunden?«, fragte Dawkins, der wieder zu sich gekommen war und sich hinter Dugan versteckte. »In einem Moment verdeckt es noch die Sonne, und jetzt ist es weg, und ich werde wieder zugeschneit!«
    Sogar Felina schien an dem dürren Mann interessiert.
    »Warum in aller Welt haben Sie das nur getan?«, jammerte dieser, kniete sich hin und wickelte sich ein Taschentuch um den Zeh. »Was habe ich Ihnen je getan?«
    »Sie hatten vor, uns umzubringen«, gab Mallory zu bedenken.
    »He, habe ich Sie angefasst?«, wollte der Mann wissen.
    »Sie haben uns gedroht.«
    »Das waren doch nur Worte! Das ist noch kein Grund, einem Mann den Fuß wegzuschießen.«
    »Hören Sie auf zu flennen!«, verlangte Winnifred. »Es war nur ein Zehennagel. Er wächst nach.«
    »Stecken Sie die verdammte Knarre weg!«, bat der Mann. »Wer zum Teufel soll ahnen, womit Sie darauf als Nächstes zielen?«
    »Darf ich davon ausgehen, dass Ihr Name Marius lautet?«, fragte Mallory.
    »Natürlich lautet er Marius!«, antwortete der Mann zornig. »Sie denken doch wohl nicht, dass sich Zaubersänger Sol oder Edelmut Milton in eine nur halb so eindrucksvolle Kreatur verwandeln könnten?« Er erhob sich mit aller Würde, die er noch aufbrachte, wieder auf die Beine. »Ich bin der größte Magier Manhattans. Verdammt, in allen fünf Stadtbezirken! Vielleicht im ganzen Bundesstaat.«
    »Warum arbeitet der größte Magier für einen Schmalspurgauner?«, erkundigte sich Mallory. »Warum vertiefen Sie sich nicht in all die Geheimnisse des Universums?«
    Marius blickte in beide Richtungen die Straße entlang, um sicherzugehen, dass niemand mithörte. »Versprechen Sie, es niemandem zu verraten?«, fragte er. Er unterbrach sich, als überlegte er, wie genau das zu erklären war. »Das eine Geheimnis des Universums, das ich niemals lösen konnte, sind Vollblüter, die auf schlammiger Rennbahn um eine Kategorie aufsteigen. Es scheint eine ewige Wahrheit zu sein, dass sie gewinnen, wenn ich gegen sie wette, und verlieren, wenn ich auf sie setze.«
    »Also sind Sie bei Ihrem Buchmacher verschuldet?«
    Marius nickte unglücklich. »Achttausend Dollar«, räumte er ein. »Brody hat vor einem oder zwei Monaten einen Bediensteten zu meinem Manager geschickt und angekündigt, dass er womöglich meine Dienste benötigen würde – es wäre nur

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