Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
Mögliche«, sagte Jeeves. »Fische, Vögel, Ritter …«
»Auch Taranteln?«, fragte Winnifred.
»Das waren ihre Freundinnen! «, entgegnete Jeeves schockiert.
»Und wo stecken sie?«
»Als klar wurde, dass Flauschie entführt worden war, habe ich sie gegessen«, antwortete Jeeves.
»Flauschie frisst nichts von all diesen Dingen«, ergänzte Brody. »Sie ist mein Liebling, und ich verwöhne sie fürchterlich. Ihre Ernährung besteht ausschließlich aus Schokoladen-Marshmallowplätzchen.«
»Und zwar ganz besonderen«, erklärte Jeeves.
»Inwiefern besonders?«, wollte Mallory wissen.
»Sie müssen wie kleine Elefanten geformt sein.«
»Sie machen Witze, stimmt’s?«
»Ich scherze niemals über meine kostbare kleine Feuerspuckerin«, sagte Brody.
»Okay, sie frisst elefantenförmige Schokoladen-Marshmallowplätzchen«, sagte Mallory. »Wenn der Koch das nicht weiß, was frisst sie dann?«
»Absolut nichts«, antwortete Brody. »Der Koch weiß es aber.«
»Was haben Sie mir bislang alles noch nicht erzählt?«, wollte der Detektiv wissen.
»Ein Karton mit Plätzchen stand dort auf der Ankleide«, sagte Brody und deutete auf eine nahe Kommode. »Er war fast leer, aber ein paar Plätzchen lagen noch darin. Er ist weg.«
»Also, wer immer sie entführt hat, weiß, was sie frisst.«
»Ja.«
»Er hat jedoch fast keine Plätzchen mehr, und elefantenförmige Schokoladen-Marshmallowplätzchen müssen schwer zu finden sein. Falls er ihr ein löwenförmiges oder nashornförmiges Plätzchen anbietet, sind Sie sicher, dass sie es ablehnen würde?«
»Absolut.«
»Dann geht es auf unserem nächsten Halt darum, zu erfahren, wer die richtigen Plätzchen verkauft«, sagte Mallory. Erneut verzog er das Gesicht. »Wisst ihr, das ist wirklich keine Fährte der Art, auf der ich mich wiederzufinden erwartete, als ich Privatdetektiv wurde.«
»Was machen wir jetzt?«, fragte Jeeves.
»Wir suchen die eine Stelle in der Stadt auf, wo ich die Antwort erhalte, die ich brauche«, antwortete Mallory. »Ich freue mich nicht darauf.«
»Gefährlich?«, fragte Jeeves besorgt.
»Du hast noch zwei Versuche«, sagte Mallory.
KAPITEL 4
19:03 U HR BIS 19:40 U HR
»Wir haben keinen Grund, beide dorthin zu gehen«, bemerkte Mallory, als sie das Plantagenet Arms verließen. »Es wäre sinnvoller, wenn ich es mache. Von meiner Wohnung aus muss ich dazu nur einmal um die Ecke gehen.«
»Ich stimme dir zu«, sagte Winnifred. »Ich höre mich dann mal beim Tierschutzverein und einigen der örtlichen Tierärzte um, nur für den Fall, dass Flauschie entkommen konnte.«
Mallory schien nicht begeistert. »Das scheint mir weit hergeholt«, sagte er.
»Ich weiß«, räumte sie ein. »Ich muss aber irgendetwas tun, bis wir ein paar Spuren gefunden haben.«
»Da muss es produktivere Möglichkeiten geben.« Mallory wandte sich an den Gremlin. »Jeeves, existiert ein Ortsverband für Züchter und Aussteller von Taschendrachen?«
»Ja«, antwortete Jeeves. »Der Mini- und Taschendrachenclub von Großmanhattan. Deren Büro findest du in einem schönen alten Sandsteinhaus an der 34. Straße West.«
»Gib Winnifred die Adresse.«
Jeeves zog ein Notizbuch aus der Tasche, kritzelte etwas, riss die Seite heraus, auf der er geschrieben hatte, und reichte sie ihr.
»Man soll dort die Nachricht über Flauschie verbreiten«, wies Mallory sie an. »Kein Grund, warum wir nicht alle Drachenzüchter der Umgebung für uns einspannen sollten. Die müssen ihren Stolz haben. Erkläre ihnen einfach: Sollte Flauschie nicht im Ring erscheinen, wird Eastminster wahrscheinlich von einer Chimäre gewonnen, nicht von einem Drachen.«
»Gut überlegt, John Justin«, sagte Winnifred und ging los. »Bin schon unterwegs.« Auf einmal blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. »Wann und wo treffen wir uns wieder?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Mallory. Er senkte kurz nachdenklich den Kopf. »Ich weiß, dass man in der Stadt Hundeheime findet. Jeeves, gibt es Drachenheime?«
»Nur eines«, sagte der Gremlin. »Es liegt am Nordrand des Central Park.«
»Halb elf?«, schlug Mallory Winnifred vor.
Sie nickte. »Ich finde es.« Dann ging sie davon.
»Okay«, sagte Mallory. »Auf geht’s.« Er blickte sich um. »Wo ist Felina?«
»Gleich hier«, meldete sich das Katzenmädchen und tauchte aus den Schatten zwischen zwei Gebäuden auf.
»Was zum Teufel machst du da?«
»Da war dieser niedliche, anbetungswürdige kleine Mäuserich«, sagte sie. »Er hatte
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