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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Barkasse, und diese nahm alsbald Kurs auf ihren Zielort. Felina beugte sich über die Reling und starrte regungslos auf das Wasser. Nach vielleicht einer Minute zuckte ihre Hand hinab und holte einen kleinen zappelnden Fisch heraus.
    »Du hast doch hoffentlich nicht vor, das da roh zu verspeisen«, sagte Mallory.
    »Keineswegs.«
    »Gut.«
    »Ich spiele erst damit.«
    »Nicht auf diesem Boot, kommt nicht in Frage«, entgegnete Mallory.
    »Du gönnst mir nie meinen Spaß!«, beklagte sie sich.
    »Wir verstehen Spaß sehr unterschiedlich.«
    »Nicht jeder hat Spaß an Filmen von nackten Frauen«, sagte Felina.
    »Halt die Klappe, und wirf ihn wieder ins Wasser«, verlangte Mallory.
    »Oh, schon in Ordnung«, sagte sie, biss dem Fisch schnell den Kopf ab und warf den Rest ins Wasser.
    Jeeves jammerte.
    »Es ist nur ein Fisch«, sagte Mallory.
    »Es geht nicht um den Fisch«, antwortete der Gremlin unbehaglich.
    »Du siehst aus, als würdest du bald grün werden, hättest du den Tag nicht schon so begonnen«, bemerkte Mallory.
    »Ich werde seekrank.«
    »Auf einer Barkasse, die auf einem Fluss unterwegs ist?«
    Jeeves schien ihm antworten zu wollen, aber dann lief ein Ausdruck der Panik über sein Gesicht, und er stürmte zur Reling und beugte sich übers Wasser.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Mallory zu dem würgenden Gremlin. »Wir reden später.«
    Die Barkasse stoppte einen Augenblick später an einem Kai, und die drei Passagiere gingen von Bord und standen bald auf trockenem Boden.
    Das Erste, was Mallory auffiel, war der beißende Gestank von Rauch, der irgendwie organisch wirkte. Das Zweite war ohrenbetäubendes Brüllen. Das Dritte war der Schatten eines riesigen Drachen, der direkt über ihm entlangflog.
    »Ich denke, sie haben hier einen Ausreißer«, sagte er.
    »Nein, das ist ein Übungsflug«, entgegnete Jeeves. »Siehst du? Er trägt Zaumzeug, und ein Troll sitzt auf seinem Rücken.«
    Der Drache drehte auf einmal einen Looping.
    »Er wird noch seinen Reiter verlieren«, sagte Mallory.
    »Deshalb benutzt man ja auch Trolle statt wichtigen Personen«, erklärte Jeeves.
    »Wie Gremlins?«, deutete Mallory an.
    »Exakt«, antwortete Jeeves, während der Troll seinen Halt verlor und seinen langen Sturzflug begann. Er brüllte auf dem ganzen Weg, bis er ins Wasser stürzte. Eine Minute später kam er wieder an die Oberfläche und fluchte wie ein Kesselflicker.
    »Du bist es, der sich auf Fire Island auskennt«, sagte Mallory. »Wo sollen wir deiner Meinung nach mit der Suche nach Flauschie beginnen?«
    »Sie ist so klein und zierlich, dass wir monatelang suchen könnten, ohne sie zu finden«, antwortete Jeeves. »Ich denke, wir sollten einige naheliegende Verdächtige befragen. Schließlich bist du Detektiv. Damit verdienst du deinen Lebensunterhalt.«
    »Falls alle Drachen so groß sind wie der, den ich gerade gesehen habe, und die anderen, die ich höre, dann findet man gar keine naheliegenden Verdächtigen«, wandte Mallory ein. »Jede dieser Kreaturen könnte auf Flauschie treten oder sie einatmen und würde es nie bemerken.«
    »Drachen findet man in allen Größen«, stellte Jeeves fest. »Du musst die Leute aufsuchen, die über die nötigen Einrichtungen für Spielzeug- und Miniausgaben verfügen.«
    »Und wo finde ich die?«, wollte Mallory wissen.
    Jeeves zuckte die Achseln. »Irgendwo auf der Insel.«
    »Bist du immer so hilfreich?«, fragte Mallory sarkastisch.
    Felina schnupperte in der Luft. » Ich kann dich zu einem Taschendrachen führen, John Justin«, sagte sie.
    »Prima«, fand Mallory. »Gehen wir.«
    »Für drei Kanarienvögel, einen Fleckenkauz und einen Delfin.«
    »Ein Glas Milch, sobald wir an einem Anbieter dafür vorbeikommen.«
    »Okay, ein Glas Milch«, sagte sie. »Und einen Elch.«
    »Du solltest dein Glück nicht überstrapazieren.«
    »Einen Babyelch?«
    »Vergiss es«, sagte Mallory und nahm Kurs auf das Innere der Insel.
    Neunzig Pfund aus weiblichem Fell und Sehnen sprangen ihm auf den Rücken, und er landete der Länge nach auf der Erde.
    »Ich verzeihe dir, John Justin«, schnurrte Felina.
    »Warum nur bin ich so gesegnet?«, brummte Mallory, während er sich schmerzhaft aufrappelte und damit begann, den Dreck von sich zu klopfen.
    »Hier entlang«, sagte Felina und deutete auf einen gewundenen Feldweg.
    Mallory folgte der angegebenen Richtung, seine beiden Begleiter auf den Fersen. Das Brüllen wurde lauter, und er fand, dass es auch wärmer wurde. Unvermittelt stießen

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