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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Stuhl am anderen Ende der Reihe Platz und ließ den zwischen ihnen leer. Einen Augenblick später spielte ein Cassettenrecorder »Hail to the Chief« und die Titelmusik aus Rocky, und eine Frau trat ein. Ihre grüne Haut war schuppig. Sie wies einen wirklich eindrucksvollen Schweif auf und hatte Fingernägel, die so lang wie Felinas Krallen waren und dem Anschein nach nicht eingezogen werden konnten. Das Gesicht wirkte eindeutig feminin, war aber trotzdem reptilischer Natur und wurde von grünem, schulterlangem Haar gekrönt. Sie trug ein Kleid aus rotem Samt, aber noch niemand hatte Schuhwerk entwickelt, das ihren gespreizten Füßen Platz geboten hätte, und so ging sie barfuß.
    »Sie dürfen sich setzen«, sagte sie mit rauer Stimme.
    »Wir sitzen doch schon«, wandte Mallory ein.
    Sie runzelte die Stirn. »Wer hat Ihnen das gestattet?«
    »Sie selbst, vor acht Sekunden gerade.«
    »Na ja, dann ist es in Ordnung«, sagte sie. »Ich bin die Drachenlady. Ich sehe alles, weiß alles, sage alles vorher, und ich irre mich nie, außer unter gewissen einzigartigen Umständen, die wir niemals ansprechen.«
    »Ich bin John Justin Mallory, und das ist Jeeves.«
    Sie starrte sie kurz an. »Jeeves, Ihre Familie wird sie enterben. Sollten Sie trotzdem entschlossen sein, schlage ich Flitterwochen im Motel Feuer der Leidenschaften gleich außerhalb von Natick, Massachusetts, vor. Frühstück kostenlos, Deckenspiegel, herzförmige Badewanne, und dort werden nie Fragen gestellt. Sagen Sie, dass ich Sie geschickt habe, und Sie erhalten Rabatt.«
    Auf einmal lächelte sie. »Ich vermute, dass damit Ihr Problem gelöst ist, und meine Vorhersage lautet, dass Sie gemeinsam sehr glücklich sein werden.«
    »Ich fürchte, das ist nicht der Fall«, entgegnete Mallory. »Wir sind mit einem anderen Problem hergekommen.«
    Die Drachenlady schloss die Augen und drückte sich die Finger an die Schläfen. Unvermittelt blickte sie Mallory an. »Kein Grund zur Sorge. Egal, was die Ärzte sagen, es ist gutartig.«
    »Möchten Sie sich anhören, aus welchem Grund wir Sie aufsuchen, oder möchten Sie einfach die ganze Nacht lang weiterraten?«
    Sie funkelte ihn erneut einen Augenblick lang an und zuckte schließlich die Achseln. »In Ordnung. Sie reden, ich höre zu.«
    »Ein Drache wird seit heute Nachmittag vermisst«, erklärte Mallory. »Ein sehr wertvoller Drache.« Er zog eines der Fotos von Flauschie hervor und warf es auf den Schreibtisch. »Sie hat eine Schulterhöhe von elf Zoll.«
    »Sind Sie von der Polente?«, fragte die Drachenlady.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin Privatdetektiv.«
    Sie betrachtete das Foto gründlich. »Hübsches kleines weibliches Wesen.«
    »Jeeves kann jede Frage beantworten, die Sie zu ihr haben.« Mallory zögerte. »Und wir haben hier ein Zeitlimit zu bedenken.«
    »Oh ja?«
    »Sie wird um vier Uhr heute Nachmittag in Eastminster im Ring erwartet.«
    Die Drachenlady wandte sich an Jeeves. »Was frisst sie?«
    »Elefantenförmige Schokoladen-Marshmallowplätzchen«, antwortete der Gremlin.
    »Klingt lecker«, fand die Drachenlady. »Auf welchen Namen hört sie?«
    »Flauschie.«
    »Kann sie fliegen, oder hat sie nur aus optischen Gründen Flügel?«
    »Sie fliegt sehr kurze Strecken.«
    »Wie kurz?«
    Jeeves runzelte die Stirn. »Vielleicht drei Meter. Außer sie springt vom Dach des Vampire State Building. Dann schafft sie einige tausend Fuß. Dann macht es jedoch Platsch, wenn sie landet.«
    »Irgendwelche Gewohnheiten, die ich kennen sollte?«
    »Na ja«, antwortete Jeeves. »Ich schnarche und kaue auf den Nägeln und …«
    »Nicht Sie, Sie Idiot – der Drache!«, fauchte sie.
    »Sie war nie lange genug allein, um Gewohnheiten zu entwickeln.«
    »Armes kleines Ding«, sagte die Drachenlady. Sie machte sich daran, in den Schubladen ihres Schreibtisches herumzustöbern. »Wo zum Teufel ist sie denn?« Sie warf eine Flut von Papieren, Füllern, Linealen, kleinen Spirituosenfläschchen und Bleistiften auf den Fußboden. »Ah!«, stellte sie nach ein paar Minuten zufrieden fest. »Da ist sie ja!«
    Sie brachte eine Kristallkugel aus einer Schublade zum Vorschein und stellte sie vor sich auf den Tisch.
    »Bleiben Sie auf Distanz!«, warnte sie. »Das wird vielleicht gefährlich.«
    Jeeves spannte sich an und hielt sich bereit, zur Tür zu stürmen. Mallory schien unbeeindruckt.
    »Doppelt plagt euch, mengt und mischt! Kessel brodelt, Feuer zischt!«, singsangte sie und hob dann den Blick. »Das ist nur des

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