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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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erklärte Mallory, welche fünfzehn Artikel sie aus diesen Läden haben wollte. Als Nächstes folgten drei chinesische Restaurants und endlich ein kleines Gebäude mit einem Schild im Fenster, demzufolge es sich hier um das Tong-Hauptquartier, Ortsgruppe 84 handelte. Mallory wandte sich an Jeeves. »In Ordnung, wir sind in Chinatown. Was jetzt?«
    »Ich weiß nicht«, räumte der Gremlin ein. »Ich weiß nur, dass die Chinesen eine Vorliebe für Drachen haben.«
    »Selbst wenn gerade nicht Neujahrsfest ist?«
    »Absolut«, behauptete Jeeves. »Der Drache ist für den Chinesen das Haustier der Wahl.«
    »Möchtest du damit sagen, du denkst, jemand hätte Flauschie entführt, um sie als Haustier zu halten?«, fragte Mallory.
    »Nein.«
    »Was möchtest du dann damit sagen?«
    Jeeves zuckte die Achseln. »Nur dass dies hier eine naheliegende Wahl ist, um nach ihr zu suchen.«
    »Ich dachte, du wärst der Experte für Drachen«, sagte Mallory gereizt. »Ich brauche etwas substanziellere Beiträge.«
    »Ich bin Experte für Drachen«, verteidigte sich Jeeves. »Aber du solltest der Experte für Verbrecher sein.«
    Mallory funkelte ihn lange an und wandte sich anschließend an Felina. »Kennst du noch Flauschies Geruch?«, fragte er.
    »Wie der eines Drachen«, antwortete das Katzenmädchen.
    »Ich bin von Experten umgeben«, stellte Mallory trocken fest.
    »Vergiss sie, Süßer«, sagte Belle. »Ich bin alles, was du jemals brauchst.«
    »Ich bin für Vorschläge offen«, sagte Mallory. »Wie schätzt du die Lage ein?«
    »Küss mich erst.«
    Mallory zog das Telefon heraus und starrte es an. »Wohin?«
    Belle kicherte schrill. »Ich überlasse dir die Auswahl.«
    »Du solltest lieber etwas Interessantes zu sagen haben«, sagte Mallory, führte das Telefon an die Lippen und küsste es kurz. Eine rundliche Asiatin auf der anderen Straßenseite, die ihn argwöhnisch gemustert hatte, fiel vor Lachen beinahe um.
    »Das soll es gewesen sein?«, wollte Belle wissen. »Wo bleibt die Leidenschaft? Wo die Romantik? Wo das gewisse Etwas?«
    »Die habe ich im anderen Anzug vergessen«, antwortete Mallory. »Wie lautet jetzt dein Vorschlag?«
    »Da hängt ein Schild am nächsten Häuserblock«, sagte Belle. »Siehst du es?«
    »Ja klar.«
    »Und?«
    »Die Drachenlady Sieht Alles, Weiß Alles, Sagt Alles«, las Mallory. »Schlägst du ernsthaft vor, ich solle eine chinesische Wahrsagerin aufsuchen?«
    »Warum nicht?«
    »Wahrsager sind allesamt Scharlatane.«
    »Nicht in unserem Manhattan«, wandte Belle ein.
    »Sie hat Recht, weißt du?«, mischte sich Joe ein. »Ich hatte vor zwei Monaten meinen Dolch verloren. Ich habe überall nachgesehen und ihn nicht gefunden. Also habe ich Madame Markoff aufgesucht, und sie hat mein Problem gelöst.«
    »Sie hat dir erzählt, wo der Dolch war?«, fragte Mallory.
    »Sie hat mir empfohlen, im fünften Rennen auf dem Aqueduct auf Blarney Stone zu setzen.«
    »Was zum Teufel hat das mit einem vermissten Dolch zu tun?«
    »Blarney Stone brachte eine Quote von achtzehn zu eins, und ich habe das Geld benutzt, um mir einen neuen Dolch zu kaufen und zum Abendessen auszugehen.«
    »War sie also nun Wahrsagerin oder Schwarzmarkthändlerin?«, wollte der Detektiv wissen.
    »Sollte es darauf ankommen?«, hielt ihm Joe entgegen. »Ich habe sie bezahlt, um ein Problem zu lösen. Sie hat es gelöst.« Er tätschelte den Griff seines Dolchs.
    »Hat sie dir auch gesagt, wo du nach dem verdammten Ding suchen sollst?«
    »Sie hat mir gesagt, der Schlüpfrige Stanley würde in seinem Schaufenster einen schönen Dolch anbieten, und ich sollte nicht vergessen, ihr einen zusätzlichen Fünfer zuzustecken, falls Blarney Stone den Sieg davontrug.«
    »Ich möchte keinen Ersatz für Flauschie«, wandte Mallory ein. »Ich möchte das Original finden.«
    »Es kann nicht schaden zu fragen«, fand Joe. »Ich meine, normalerweise wäre ich sehr argwöhnisch gegenüber allem, was ein sexbesessenes Mobiltelefon behauptet …«
    »He, was soll das denn?«, blaffte Belle.
    »… aber wenn sie dir einen kampferprobten Ratschlag wie diesen gibt«, fuhr Joe fort, »was kann dann schon schiefgehen?«
    »Ich bin sicher, Will Shakespeare könnte dir darauf eine Antwort geben«, sagte Mallory.
    »Ach wirklich?«
    »›Zähle mir die Wege‹«, zitierte der Detektiv.
    »Du wirst der Sache also keine Chance geben?«
    »Ich habe keinen besseren Vorschlag gehört«, sagte Mallory und ging zu dem kleinen Laden im nächsten Häuserblock.

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