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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Effekts halber, müssen Sie wissen. Kristallkugeln brodeln kaum jemals.«
    »Wir verlassen uns da ganz auf Sie«, sagte Mallory. »Würden Sie bitte fortfahren?«
    Sie zitierte Strophen aus »The Face on the Barroom Floor«, »Casey at the Bat« und »The Charge of the Light Brigade«, gefolgt von zwei der anzüglicheren Verse aus »The Ring Dang Doo«. Dann blickte sie eine ganze Weile lang forschend in die Kristallkugel.
    »Nun«, sagte sie, als sie wieder aufblickte. »Ich kann Ihnen schlechte Nachrichten übermitteln oder gar keine.«
    »Möchten Sie das näher erklären?«, fragte Mallory.
    »In Chinatown gibt es keinen lebenden Drachen, auf den Flauschies Beschreibung passt. Entweder wurde sie verarbeitet und in Ming Toy Epsteins koscherem Chinarestaurant weiter unten an der Straße serviert, oder sie ist nie in Chinatown gewesen.« Sie zögerte. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr helfen, aber ich verlasse nie meine Räume und habe kein Telefon.«
    »Benutzen Sie meins«, sagte Mallory und zog das Handy hervor.
    »Endlich eine Anerkennung!«, rief Belle. »Ich bin dein, wie du mein bist!«
    »Beißt es?«, fragte die Drachenlady, während sie Belle anstarrte.
    »Ich beiße nur den Superhengst hier«, sagte Belle. »Kleine Liebesbisse. Das macht ihn wahnsinnig.«
    Die Drachenlady nahm das Telefon entgegen, als wäre es eine scharfe Bombe, die jede Sekunde hochgehen konnte, drückte schnell die Ziffern, während Belle bei jedem Druck »Autsch!« rief, und hielt es einige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt.
    »Hallo?«, meldete sie sich. »Ja, ich bin es. Ich muss etwas erfahren: Haben Sie heute Drache auf der Speisekarte? Nein. Vor ein paar Stunden noch? Danke. Und wenn Sie schon fragen: Ja, schicken Sie mir ein Schwein, ein Huhn und eine Ente. Nein, schlachten Sie sie nicht; ich mag sie frisch. Ja, ich warte.«
    Sie gab Mallory das Telefon zurück.
    »Kein Drache?«, fragte er.
    »Keiner.«
    »Danke für Ihre Mühe.«
    »Danke für Ihre fünfzig Dollar«, sagte sie.
    »Dafür?«, wollte er wissen.
    »Okay, drei fünfundneunzig.«
    Er holte vier Dollar hervor und legte sie auf den Tisch. »Behalten Sie den Rest.«
    »Vielleicht ist es gar nicht gutartig!«, schrie ihm die Drachenlady hinterher, während er und Jeeves sich auf der Straße wieder Joe und Felina anschlossen.

KAPITEL 15
    01:19 U HR BIS 01:48 U HR
    »Wohin jetzt?«, fragte Joe.
    »Die Frage stellt sich derzeit nicht«, sagte Mallory. »Winnifred wird in wenigen Minuten anrufen, und dann sehen wir, wo sie uns treffen möchte.« Er zuckte die Achseln. »Sie wird auf keinen Fall den ganzen Weg bis Chinatown latschen wollen, und so denke ich, machen wir uns lieber auf den Weg Richtung Brodys Hotel.«
    »Wäre es nicht sinnvoller, wenn wir uns in eurem Büro treffen?«, wollte Jeeves wissen.
    »Warum?«, lautete Mallorys Gegenfrage.
    Jeeves zuckte die Achseln. »Sie findet vielleicht das Gebäude nicht, in dem sich Mr Brody aufhält.«
    »Sie war erst vor wenigen Stunden dort«, wandte Mallory ein, »und sie kennt sich in diesem Manhattan besser aus als ich.« Er ging los. »Machen wir uns auf den Weg.« Er wurde lauter. »Ich hoffe, du hast deinen Spaß an alldem!«
    »Ganz sicher nicht«, erwiderte Jeeves.
    »Ich habe nicht mit dir geredet.«
    »Das habe ich jetzt, wo wir auf ewig zusammen sind, Süßer«, sagte Belle.
    »Ich habe auch nicht mit dir geredet.« Er wurde erneut lauter. »Wirst du einfach weiter auf deinem Arsch sitzen oder mir ein wenig helfen?«
    »Es ist mir ethisch untersagt, dir zu helfen, selbst wenn du dich in meinem Dienst abmühst«, antwortete die körperlose Stimme des Grundy.
    Joe zog das Schwert und sah sich nach dem Inhaber der Stimme um. Jeeves fing an zu zittern. Felina gähnte nur.
    »Es sind jetzt sieben oder acht Stunden vergangen, und ich konnte keine einzige Spur finden«, sagte Mallory. »Wenn du möchtest, dass sie rechtzeitig für die Ausstellung gefunden wird, dann zum Teufel mit deinem ethischen System! Stöbere einen höherrangigen kategorischen Imperativ auf, und sag mir, wo ich nachsehen soll.«
    »Du bist ein gescheiter Mann, John Justin Mallory«, sagte der Grundy. »Du weißt fast alles, was du wissen musst. Du wirst schon darauf kommen.«
    »Wovon zum Teufel redest du da?«, wollte Mallory wissen. »Ich weiß einen Scheiß!«
    Er wartete auf eine Entgegnung, aber sie erfolgte nicht.
    »Ich hasse rechthaberische Dämonen einfach«, brummte er.
    Ein kurzes erheitertes Lachen trieb mit dem kalten Nachtwind

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