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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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heran.
    »Was war das? «, erkundigte sich Jeeves.
    »Der Grundy.«
    »Warum besprichst du dich mit ihm? Sicher ist er für den Diebstahl verantwortlich!«
    Mallory schüttelte den Kopf. »Es ist zu schwierig zu erklären, aber er möchte nicht weniger als du, dass ich Flauschie finde.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, behauptete Jeeves.
    »Es ergibt für einen rational denkenden Sterblichen keinen Sinn«, gab Mallory zu bedenken. »Es ergibt jedoch perfekt Sinn für einen Dämon, der sich für einen Sportsmann hält.«
    »Er ist der mächtigste Dämon an der Ostküste«, fuhr Jeeves fort. »Wenn er möchte, dass sie gefunden wird, dann muss er bereits wissen, wo sie steckt.«
    »Das tut er, aber er verrät es mir nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn du meine Meinung hören möchtest«, antwortete Mallory, »so hat er auf dem College einfach zu viele Philosophiekurse belegt.«
    »Gehen denn Dämonen aufs College?«, fragte Joe. »Ich meine, außer um Professoren zu fressen und mit hinreißenden Studentinnen rumzumachen?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«, fragte der Detektiv.
    »Du hast doch gerade gesagt …«
    »Vergiss es.«
    »Ich versuche nur zu helfen«, wandte der Goblin ein.
    »Ich weiß«, sagte Mallory. »Ich bin einfach nur frustriert. Es war bislang ein ganz schön unproduktiver Abend.« Er unterbrach sich. »Ach zum Teufel – vielleicht hat Winnifred ja ein paar Hinweise auf den Aufenthaltsort des Drachen gefunden.«
    »Vogel«, sagte Felina.
    »Nein, Drache«, entgegnete Mallory.
    »Nein, Vogel! «, wiederholte sie, das Gesicht ans Fenster eines Gebäudes gedrückt, an dem sie gerade vorbeigingen.
    Mallory blieb stehen, sah nach, was sie da betrachtete, und stellte fest, dass er in ein Wachsfigurenkabinett blickte. Dort standen Errol Flynn und Douglas Fairbanks mit Schwertern in den Händen, Gary Cooper, der widerstrebend seinen Revolver zog, Mae West, die Cary Grant fragte, ob er eine Pistole in der Tasche hatte oder sich einfach freute, sie zu sehen, Jean Harlow, die Kaugummi kaute und einer ungläubigen Welt verkündete, sie hätte gerade ein Buch gelesen, Marilyn Monroe, die tief atmete, und Bette Davis, die erklärte, dieses Haus wäre ein Saftladen. In der Mitte hervorgehoben waren Humphrey Bogart, Peter Lorre und Sydney Greenstreet, die sich um einen Tisch versammelt hatten und den Malteser Falken betrachteten.
    »Ich will ihn haben!«, sagte Felina und lief in das Museum.
    »He, Mister«, sagte der Türsteher, der ganz wie Lionel Barrymore aussah, »holen Sie Ihre Katze wieder heraus, oder zahlen Sie fünfundzwanzig Cent für ihre Eintrittskarte.«
    »Nur einen Vierteldollar?«, fragte Mallory.
    »Wir haben 1946 unsere Preise angehoben. Niemand hat seither verlangt, dass wir es noch einmal tun.«
    »Hier ist ein Dollar für uns drei und das Katzenmädchen«, sagte Mallory und reichte ihm den Schein.
    »Danke, Mister«, sagte der Türsteher. »Hier geht es inzwischen ziemlich menschenleer zu. Heutzutage möchte jeder Brad Pitt und Julia Roberts sehen und Leonardo Wie-heißt-er-noch-gleich. Tradition bedeutet den Leuten gar nichts mehr.«
    »Vielleicht ändert sich das wieder.«
    Der Türsteher schüttelte den Kopf. »Keine Chance. Sie haben sogar das Yankee-Stadion abgerissen. Heutzutage ist nichts mehr heilig.«
    Mallory viel nichts Tröstliches ein, was er hätte sagen können, also betrat er einfach das Museum, gefolgt von Joe und Jeeves. Felina pirschte sich geduckt und lautlos an den Falken heran. Sie wollte gerade springen, da blickte Bogart unvermittelt auf.
    »Das täte ich an deiner Stelle nicht, Schwester«, sagte er leicht lispelnd.
    Felina wich zurück und zischte ihn an.
    »He, Typ«, wandte sich Bogart an Mallory, »wenn du deine Frau nicht im Griff hast, schaff sie hier raus.«
    »Sie ist im Grunde keine Frau, und sie ist im Grunde nicht mein«, entgegnete Mallory.
    »Gut!«, fand Belle. »Merk dir das!«
    Bogart drehte sich zu Felina um und zog eine Pistole aus der Tasche. »Wenn du das Dingsda anfasst, puste ich Luftlöcher in dich hinein.«
    »Nein!«, mischte sich Lorre mit hoher nasaler Stimme ein. » Ich mache das!«
    »Felina, geh da weg«, sagte Mallory. »Es ist ohnehin nicht real.«
    »Doch, ist es«, beharrte sie. »Es ist ein großer schwarzer Vogel.«
    »Er ist nicht echt«, sagte Mallory.
    »Nicht echt?«, lachte Greenstreet. »Meine Güte, du bist vielleicht eine Marke! Weißt du eigentlich, wie viele Jahre ich gebraucht habe, bis ich diesen Vogel in die Finger

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