Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
Zauber-und-Fluch-Einkaufspalast eintrafen, »mach dich nützlich und schrubbele ihr den Rücken. Komm mit, Dugan.«
Während sie das Geschäft betraten, hörte Mallory Felina zischen und sagen: »Du kratzt! Du sollst aber schrubbeln! «
Dann waren sie im Laden. Sie sahen Schaukästen und Regale voller Molchaugen, Eidechsenzungen, Rabenklauen, Zähne einer Echse, der niemals zu begegnen Mallory hoffte, und Hunderter staubiger, schimmeliger Grimoires und Zauberbücher. Eine große Süßwarentheke stellte Millionen Kalorien in unglaublich verlockenden Formen aus, und hier standen fast alle Kunden an.
Hinter der Theke saß der seltsamste Mann, den Mallory je gesehen hatte. Dick war eine Untertreibung. Fett ebenfalls. Desgleichen feist. Es existierte einfach kein Wort, das ihn angemessen beschrieb. Mallory schätzte, dass er achthundert Pfund erreichte, vielleicht mehr.
Der Kopf des Mannes war rund und völlig haarlos. Er hockte auf dem Rumpf wie ein Basketball auf einem Strandball. Die Augen waren hinter den moppeligen, aufgedunsenen Wangen kaum zu erkennen. Der Mund schien doppelt so groß, wie normal gewesen wäre, und die Zähne glänzten förmlich in ihrem Weiß. Die Kopfseiten waren so schwabbelig, dass die Ohren darin fast verschwanden. Der Körper wies einige Vorsprünge auf, und Mallory brauchte eine Minute, um darin die Arme und Beine zu erkennen. Ein bunter Ara saß auf der linken Schulter des Mannes, was Mallory davon überzeugte, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als er Felina draußen zurückließ.
Der Detektiv stellte sich an, gab Dugan jedes Mal, wenn es weiterging, einen Stoß – der Zombie schien mit den Gedanken eindeutig anderswo zu sein, wenn überhaupt irgendwo – und sah sich nach zehn Minuten Horror-Hubert gegenüber.
»Ich kenne Sie nicht«, sagte Hubert mit einer Stimme, die glatter war als Öl. Er lächelte, und Mallory sah, dass die Zähne spitz gefeilt waren.
»Ich bin zum ersten Mal hier«, erklärte der Detektiv.
»Ah, Frischfleisch!«, sagte Hubert enthusiastisch.
»Frisches Blut«, korrigierte ihn der Ara.
Hubert versuchte aufzustehen, um Mallory zu begrüßen. Er grunzte, aber nichts geschah, außer dass er hellrot anlief. Er versuchte es erneut und begann nach Luft zu schnappen.
»Vielleicht bleibe ich einfach sitzen«, sagte er schließlich.
»Das sollten Sie lieber«, pflichtete ihm Mallory bei. »Ich denke, Sie schwebten in Gefahr, ohnmächtig zu werden.«
Hubert zuckte die Achseln, was sich als Wellenbewegung bis in seine Zehen fortsetzte. »Ich muss wirklich öfter ins Fitnessstudio«, sagte er. »Sobald sie dort den Boden verstärkt haben.« Ein Lächeln, das einschmeichelnd gedacht war, breitete sich über sein ganzes Gesicht aus. »Welche meiner Süßigkeiten kann ich Ihnen anbieten? Oder sind Sie eines Zaubers wegen hier?«
»Ich bin einiger Informationen wegen hier«, antwortete Mallory.
»Die verkaufen wir auch«, sagte der Ara.
»Sie haben ihn gehört«, ergänzte Hubert.
»Haben Sie heute elefantenförmige Schokoladen-Marshmallowplätzchen verkauft?«
»Ah!«, sagte Hubert. »Sie müssen Mallory sein! Er hat mich davor gewarnt, dass Sie vielleicht hier auftauchen.«
»Brody?«
»Wer sonst?«
»Hatte er einen Drachen dabei?«, fragte Mallory.
»Nein«, antwortete der Ara.
»Die ging aufs Haus«, setzte Hubert hinzu. »Die nächste müssen Sie bezahlen.«
»Wohin hat er die Plätzchen gebracht?«, fragte Mallory.
»Fünftausend Dollar«, verlangte der Ara.
»Sind Sie bereit, sich ein Gegenangebot anzuhören?«, erkundigte sich Mallory.
»Gewiss«, sagte Hubert. »Wie lautet es?«
»Sagen Sie mir, was ich wissen möchte, und mein Freund hier …« Er tätschelte Dugans Schulter. »… wird Ihren Laden nicht zerlegen.«
»Nein«, sagte Hubert nachdenklich. »Ich nehme lieber die fünf Riesen.«
»Sie haben zehn Sekunden, um es sich anders zu überlegen«, warnte ihn Mallory. »Dann lasse ich ihn von der Leine.«
»In einem Zauber-und-Fluch-Geschäft?«, fragte Hubert lachend. »Dann leiden Sie an Größenwahn. Abrakadabra!«
Dugan erstarrte. Er hatte sich auch vorher nicht bewegt, aber auf einmal wusste Mallory instinktiv, dass sich der Zombie nicht mehr bewegen konnte.
»So, Mr Mallory, wie sieht es jetzt mit diesen fünftausend Dollar aus?«
»Ich habe sie nicht.«
»Dann ist es Ihnen bestimmt zu gehen, ohne erhalten zu haben, was Sie hier suchten«, sagte Hubert.
Mallory beschloss, seinen einsamen Trumpf auszuspielen.
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