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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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sie davorstanden, konnten sie die angelaufene Hausnummer »666« über der Tür lesen.
    »Na ja, wenn er hineingelangt ist, sollte es uns auch möglich sein«, überlegte Mallory.
    »Und wenn er es auch nicht geschafft hat?«, fragte Dawkins.
    »Das finden wir verdammt schnell heraus.«
    Mallory näherte sich vorsichtig der Treppe, die zur Haustür führte, und überquerte die Eingangsterrasse zur Tür, die sich öffnete, als spürte sie ihn näher kommen. Eine uralte Leiche, der schon die Nase abgefault war und der ein Auge auf die Wange herunterhing, stand unvermittelt im Eingang.
    »Was haben Sie hier zu suchen?«, erkundigte sie sich in einem Akzent, den Mallory nicht einordnen konnte.
    »Wir suchen nach einem Drachen«, antwortete der Detektiv. »Wir glauben, dass er sich hier aufhält.«
    »Wir heißen Fremde hier nicht willkommen«, sagte die Leiche.
    »Ich heiße John Justin Mallory. Jetzt sind wir keine Fremden mehr.«
    Die Leiche bezog mitten im Eingang Stellung. »Ich gestatte Ihnen keinen Einlass.«
    »Es tut mir leid, aber wir werden hineingehen.«
    »Wie kommt es, dass Sie die Toten nicht fürchten?«, wollte die Leiche wissen.
    Mallory wandte sich an Dugan. »Hast du Angst vor toten Dingen?«
    Dugan trat vor. »Nein.«
    Die Leiche deutete mit einem knochigen Finger auf Dugan. »Hinfort mit dir, Abtrünniger!«, psalmodierte sie.
    Dugan schlug nach dem Finger, und die ganze Hand fiel ab.
    Die Leiche starrte auf den Armstumpf, dann auf Dugan, dann wieder auf den Armstumpf. »Warum hast du das nur gemacht?«, jammerte sie. »Wie soll ich jetzt noch Karten mischen?«
    »Schlägt nicht mehr denselben Ton an wie vorher, nicht wahr?«, sagte Winnifred zu Mallory.
    »Und es war meine Schreibhand«, fuhr die Leiche fort. »Was, wenn jemand ein Autogramm haben möchte?«
    »Lerne, mit der anderen Hand zu schreiben«, schlug ihr Mallory vor.
    »Schweigen Sie still!«, schimpfte die Leiche und deutete mit dem Zeigefinger der verbliebenen Hand auf Mallory.
    »Bist du sicher, dass du das tun möchtest?«, fragte der Detektiv.
    Auf einmal zog die Leiche ihre Hand zurück. »Das war so nicht geplant!«, jammerte sie. »Schlag einfach einen erschreckenden und geheimnisvollen Ton an, das hatten sie mir gesagt, und jeder wird sich ducken und fortlaufen. Ich werde beim Vertrauensmann der Gewerkschaft eine offizielle Beschwerde einreichen!«
    »Lass dich von uns nicht aufhalten«, sagte Mallory.
    »Ich komme vielleicht zurück, um Ihre eidesstattlichen Erklärungen aufzunehmen«, sagte die Leiche, verließ das Gebäude und ging die Stufen hinab zur Straße. Auf einmal blieb sie stehen und deutete auf Dugan. »Ich mach dir keinen Vorwurf daraus, Kumpel. Du tust nur, wofür sie dich bezahlen.«
    »Bezahlen?«, wiederholte Dugan und blinzelte verwirrt.
    Die Leiche griff in eine Falte ihres zerlumpten Anzugs und holte eine Karte hervor. »Mein Agent«, sagte sie und reichte Dugan die Karte. »Ruf ihn an, wenn du Gelegenheit findest.«
    Dann entfernte sie sich die Straße entlang, und einer nach dem anderen betraten Mallory und seine Begleiter das bedrohliche schwarze Haus.
    Felina rümpfte die Nase. »Hier lauern Dinge.«
    »Was für Dinge?«, wollte Winnifred wissen.
    »Fast tote Dinge«, antwortete das Katzenmädchen.
    »Was ist mit dem Drachen?«, fragte Mallory. »Witterst du ihn?«
    Felina schüttelte den Kopf. »Hier sind zu viele Ghule und Monster.«
    »Wie tröstlich«, fand Mallory, während ein nichtmenschliches Heulen vernehmbar wurde.
    Dawkins drehte sich um und rannte zur Tür. »Ich muss aufs Klo!«, rief er über die Schulter. »Ich stoße später wieder zu euch!«
    Mallory und Winnifred blickten sich gegenseitig an.
    »Du hast doch nicht wirklich erwartet, er würde hier irgendwas nützen, oder?«, fragte sie.
    »Er wäre ein weiterer Ablenkungsfaktor gewesen«, sagte Mallory. »Ein zusätzliches Ziel.«
    »Magst du Spinnen?«, fragte Felina unvermittelt.
    »Nicht besonders«, antwortete Mallory.
    »Das ist zu schade, John Justin«, fand das Katzenmädchen. »Das ist wirklich eine Schande. Vielleicht solltest du dich bemühen, sie ein klein wenig zu mögen.«
    »Warum?«, fragte er besorgt.
    Sie lächelte und deutete auf eine Tür. Er folgte ihrem Fingerzeig mit dem Blick und sah sich einer Spinne von den Ausmaßen eines Büffels gegenüber.
    »Winnifred, hast du deine Waffe zur Hand?«, fragte Mallory, ohne einmal den Blick von der Spinne zu wenden.
    »Ich denke, wenn wir auf sie schießen, macht sie das nur

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