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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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wütend«, sagte sie, aber sie zog die Magnum trotzdem aus der Handtasche.
    »Auf mich wirkt sie hungrig«, sagte Mallory, während sich die Spinne ihnen jetzt langsam näherte. »Wütend wäre mir lieber.«
    Winnifred jagte ihr einen Schuss zwischen die Augen. Die Kugel prallte ab und grub sich in eine Wand.
    »Was für eine blöde Art zu sterben!«, brummte Mallory.
    Winnifred gab zwei weitere Schüsse ab, die keinerlei Wirkung erzielten.
    »Verdammt!«, sagte Mallory. »Hat denn niemand in diesem Manhattan je etwas vom proportionalen Abstandsgesetz gehört?«
    »Oh Scheiße!«, sagte die Spinne wie ein Echo auf Mallorys Kraftausdruck. »Du musstest das fragen, was?«
    Ihr Körper sank langsam zu Boden, da die spindeldürren Beine das enorme Gewicht auf einmal nicht mehr trugen.
    »Mir ging es prima, bis du mich erinnert hast!«, stöhnte die Spinne.
    »Hast du je von einer Spinne gehört, die Englisch spricht?«, fragte Winnifred.
    »Ich schätze, das ist auch nicht seltsamer als eine Spinne, die zweitausend Pfund wiegt«, sagte Mallory. Er tat einen weiteren zögernden Schritt in Richtung Spinne. »Wo finde ich den Drachen?«
    »O Gott!«, sagte die Spinne. »Erzähle mir bloß nicht, dass sich ein spinnenfressender Drache an mich heranschleicht!«
    »Ich suche nach einem von dieser Größe«, erklärte Mallory und zeigte es mit den Händen an.
    »Warum sollte ich dir helfen?«
    »Weil wir erst gehen, wenn wir ihn gefunden haben, und je eher wir wieder gehen, desto schneller kannst du das proportionale Abstandsgesetz vergessen und dein Gewicht wieder mit diesen kümmerlichen Beinen hochstemmen.«
    »Diese Worte zeichnen sich durch eine verworrene, aber zwingende Logik aus«, räumte die Spinne ein. »Warum suchst du nach diesem Drachen?«
    »Sie wird heute Nachmittag auf der Eastminster-Ausstellung erwartet«, sagte Mallory.
    »Darüber muss ich nachdenken.«
    »Denk mal über Folgendes nach«, riet ihr Mallory. »Wenn du es mir nicht verrätst, lasse ich mir von ihrem Bruder dabei helfen, dieses Haus zu durchsuchen.« Eine Pause. »Ihrem sehr großen Bruder.« Eine weitere Pause. »Er mag Spinnen.«
    »In Ordnung«, sagte die Spinne. »Du hast gewonnen. Der Drache und der Mann mit den Hörnern sind hier. Ich habe sie hereingelassen – gegen Entgelt natürlich.«
    »Welches Zimmer?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete die Spinne. »Ich war zu sehr damit beschäftigt, das Entgelt zu fressen.«
    »Ein Schokoladen-Marshmallowplätzchen, geformt wie ein Elefant?«, fragte Mallory.
    »Woher wusstest du das?«
    »Ich bin ausgebildeter Detektiv.« Er gab Winnifred und den anderen einen Wink. »Okay, gehen wir.«
    »Hütet euch vor der Gorgone«, empfahl die Spinne. »Und vor dem Greifen, der fünfbeinigen Schlange und der Seeschlange.«
    »Seeschlange?«, fragte Winnifred. »Hier?«
    »In der Badewanne«, erklärte die Spinne. »Verschwindet jetzt, damit ich anfangen kann zu vergessen.«
    »Vergessen ist einfach«, offerierte Dugan. »Sich erinnern, das ist das Schwierige.«
    Sie entdeckten die Haupttreppe und stiegen ins erste Obergeschoss hinauf. Im ersten Zimmer, das sie erreichten, hörte Mallory etwas atmen, etwas Großes. Er konnte nicht feststellen, was das war, war aber froh, die Tür geschlossen vorzufinden.
    »Felina, witterst du schon etwas?«, fragte er.
    »Ich rieche alle möglichen Dinge, John Justin«, antwortete das Katzenmädchen. »Große Dinge, kleine Dinge, tote Dinge, fast tote Dinge, hungrige Dinge …«
    »Wie wäre es mit einem Drachen?«
    »Danke, John Justin«, sagte sie. »Ich nehme ihn auf Toast.«
    »Witterst du einen?«
    »Ja, John Justin.«
    »Ist Brody bei ihm?«
    Sie schnupperte. »Ja.«
    »Dann haben wir sie!«
    »Nein, John Justin.«
    »Natürlich haben wir sie«, sagte Mallory. »Wir sind im ersten Obergeschoss. Flauschie hat nur rudimentäre Flügel, und Brody muss dreihundert Pfund wiegen. Er kann nicht aus dem Fenster springen, und sie kann nicht hinausfliegen.«
    »Darauf kommt es nicht an, John Justin«, sagte Felina.
    »Wieso nicht?«
    Sie zeigte ihm ein sehr katzenhaftes Lächeln und deutete in die Schatten gleich hinter ihm.
    »Es war sehr nett, dich zu kennen, John Justin«, sagte sie. »Ich denke, es ist wohl an der Zeit, dich zu verlassen.«

KAPITEL 25
    07:53 U HR BIS 09:02 U HR
    Eine sehr seltsame Gestalt tauchte langsam aus den Schatten auf. Mallory hörte ihren rauen Atem, ehe er ihre Umrisse erkannte. Allmählich nahm die Gestalt feste Form an, als bildete sie

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