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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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herumgetrieben haben«, erklärte Mallory. »Nichts Ungewöhnliches.« Auf einmal gluckste er.
    »Was ist denn so komisch, John Justin?«, fragte Winnifred.
    »Ich war nur über den Gedanken erheitert, wie schnell ich mich diesem Manhattan angepasst habe«, sagte Mallory. »Auf einmal erscheint es absolut sinnvoll, dass ich mitten in der Stadt der Trostlosstraße folge, nach dem Dybbuk Place suche und einen Haufen Vampire vom Abendessen nach Hause kommen sehe.«
    Dugan blieb unvermittelt stehen und blickte mit verwirrter Miene nach rechts und links.
    »Was ist los?«, fragte Mallory.
    »Ich denke, das hier ist genau die Stelle, wo ich umgebracht wurde«, antwortete Dugan. »Beim ersten Mal«, setzte er hinzu.
    »Wie oft wurdest du denn umgebracht?«
    Dugan runzelte die Stirn. »Vier Mal, denke ich.«
    »Du weißt es nicht?«, fragte Mallory überrascht.
    »Vielleicht fünf Mal. Ich habe die Übersicht verloren.«
    »Vermutlich liegt das an der zweiten Kugel, die du in den Kopf erhalten hast«, überlegte Dawkins.
    »Denkst du, du kannst dich überwinden und uns weiter begleiten?«, wollte Mallory wissen.
    »Ich denke schon«, sagte Dugan, rührte sich aber nicht.
    »Was jetzt?«, fragte der Detektiv.
    »Er wird in einer Minute losgehen«, erklärte Dawkins. »Es ist wie bei den Dinosauriern. Ein Gedanke ist vom Gehirn zu den Beinen lange unterwegs.«
    Und tatsächlich, wenige Sekunden später schloss Dugan sich ihnen wieder an. Felina ging voraus und übersprang dabei jede Gehwegplatte, die die Insignien des Erbauers zeigte.
    »Dybbuk Place«, gab Winnifred bekannt, als sie eine schmale Straße erreichten, die kaum mehr war als eine Gasse.
    Die viktorianischen Häuser wurden von noch älteren Gebäuden abgelöst, von denen jedes mit zwanzig Wasserspeiern prangte. Mallory betrachtete sie einen Augenblick lang und spannte sich dann an.
    »Einer davon hat sich gerade bewegt«, teilte er mit.
    »Bist du sicher?«, fragte Winnifred.
    Er nickte, ohne den Blick von dem Wasserspeier zu wenden.
    »Ich könnte zurückgehen und meine .550er Nitroexpress holen«, sagte Winnifred.
    »Geben wir Brody lieber keine Chance, noch mal zu fliehen«, entgegnete Mallory.
    »Na ja, ich habe ja auch das hier dabei«, sagte sie und holte eine große Pistole aus der Handtasche.
    »Eine Magnum Kaliber .72«, stellte Mallory beeindruckt fest. »Das Ding durchschießt Dampfmaschinen.«
    »Na ja, ein Mädchen kann auf den Straßen von New York nicht vorsichtig genug sein«, erläuterte Winnifred.
    »Du setzt das Ding gegen Straßenräuber ein?«, fragte Mallory. »Wenn du es abschießt, bleibt von dem Angreifer nicht genug für eine Beerdigung übrig, geschweige denn für die Identifizierung.«
    »Das ist ein Risiko, das man auf sich nimmt, wenn man die Laufbahn eines Straßenräubers einschlägt«, sagte sie.
    »Er bewegt sich nicht mehr«, stellte Dawkins fest und deutete auf den Wasserspeier, den Mallory zuvor im Blick gehabt hatte.
    »Dafür bewegen sich jetzt zwei andere«, stellte Felina fest. Sie winkte ihnen zu. »Sie sind niedlich.«
    »Sie sind noch niedlicher, wenn sie sich ruhig verhalten«, fand Mallory. »Hör lieber auf, ihnen zuzuwinken.«
    »Du gönnst mir nie einen Spaß«, schmollte das Katzenmädchen.
    »Denkst du, ein Ringkampf mit einem drei Tonnen schweren Wasserspeier macht Spaß?«, fragte Mallory.
    »Ich dachte mir, du könntest kämpfen und ich jubeln«, wandte Felina ein.
    Mallory entschied, nicht zu fragen, welcher Partei sie zugejubelt hätte.
    »Ich denke, es ist da direkt vor uns, John Justin«, sagte Winnifred und deutete auf ein verfallendes schwarzes Gebäude auf halbem Weg den Block hinab.
    »Warum das?«, fragte Mallory. »Sie sehen alle gleichermaßen düster aus.«
    »Siehst du die leeren Simse? Ich denke, sogar die Wasserspeier hatten Angst vor dem, was darin lauert, und sind davongeflogen.«
    »Ich hatte schon befürchtet, dass du so etwas sagen würdest«, erklärte der Detektiv.
    »Nun«, sagte Winnifred und holte tief Luft, »wir haben es bis hierher geschafft. Da können wir genauso gut auch den Rest des Weges zurücklegen.«
    »In Ordnung«, sagte Mallory und ging los. »Aber halte diese Pistole griffbereit.«
    »Ich denke nicht, dass sie gegen steinerne Wasserspeier Wirkung zeigt, John Justin.«
    »Ich mache mir mehr Gedanken darüber, inwieweit sie gegen das wirkt, was die Wasserspeier verscheucht hat«, wandte Mallory ein.
    Die kleine Gruppe näherte sich vorsichtig dem alten schwarzen Haus. Als

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