Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
denke nicht, dass dir der Mann sagte, wohin er gehen wollte?«
»Doch, hat er«, antwortete der Zombie.
»Wohin?«, wollte Mallory wissen.
»Hinaus«, erklärte Dugan.
Mallory funkelte ihn lange an. »Du ahnst ja nicht, welches Glück du hast, dass du schon tot bist«, sagte er schließlich.
KAPITEL 26
09:02 U HR BIS 09:23 U HR
Mallory verließ das Grazi Mansion durch den Vordereingang, entdeckte jedoch keine Spur von Brody und dem Drachen. Er knöpfte den Mantel zu, um sich vor dem eisigen Morgenwind zu schützen. Dann ging er auf eine Ahnung hin zur Gasse an der Rückseite des Hauses, gefolgt vom Rest seines Teams.
»Was ist das da?«, fragte Winnifred und deutete auf eine Stelle einen halben Block weit entfernt.
»Deine Augen sind schärfer als meine«, sagte Mallory. »Ich erkenne nur einen großen Haufen, so etwas wie ein Bündel, das von einem Lastwagen gefallen ist.«
»Ich denke, es bewegt sich«, sagte Winnifred.
»Er versucht sich aufzusetzen«, sagte Felina und kicherte erheitert. »Aber er ist zu fett.«
Mallory rannte los, mit Felina an seiner Seite, und sie erreichten Gently Gently Dawkins einen Augenblick später. Mallory packte ihn an einem Arm, Felina am anderen, und sie zogen den Mann auf die Beine.
»Was zum Teufel ist passiert?«, wollte der Detektiv wissen, als Winnifred und Dugan sie einholten.
»Gott sei Dank, dass ihr gekommen seid!«, sagte Dawkins. »Ich fürchtete schon, ich müsste den ganzen Tag lang hier liegen. Zum Glück hatte ich Süßigkeiten in der Tasche, sodass ich nicht verhungert bin.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
»Das war absolut merkwürdig«, erzählte Dawkins. »Ich verließ das Haus, ging die Straße entlang bis zur Ecke, kaufte mir einen Doughnut und ein paar Stücke dänischen Blauschimmelkäse und einen dreißig Zentimeter langen Hot Dog mit Würzsauce, Senf, Zwiebeln, Ketchup und Käse, um mich zu trösten und meine Nerven zu beruhigen, und ich überlegte mir, wenn ich auf demselben Weg zurückginge, auf dem ich gekommen bin, wäre ich mit dem Essen nicht fertig, wenn ich ankam, also nahm ich den langen Weg durch die Gasse.« Er brach ab und runzelte die Stirn. »Da war ich nun, kümmerte mich nur um meinen eigenen Kram, kaute auf dem letzten Stück Blauschimmelkäse und fiel niemandem zur Last, und da kam dieser seltsam aussehende Mann durch die Gasse gestürmt und trug dabei etwas unter dem Arm. Ich dachte, er würde um mich herumlaufen, aber er blickte nur nach hinten, und ich denke, er hat mich gar nicht gesehen, bis wir zusammenstießen.«
»Inwiefern sah er seltsam aus?«, wollte Mallory wissen.
»Ob du es glaubst oder nicht, ihm wuchsen Hörner aus dem Schädel«, antwortete Dawkins. »Ist das nicht absolut schräg?«
»Und was trug er unterm Arm?«
Dawkins zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Etwas Grünes.«
»Weißt du noch, in welche Richtung er sich dann wandte?«, fragte Mallory.
»In welche Richtung habe ich geblickt?«
»Süden.«
»Er ist nach Norden gelaufen«, berichtete Dawkins.
»Hat er irgendwas gesagt?«, erkundigte sich Winnifred.
»Ich denke, er hat ›uff!‹ gesagt.«
»Und du hast keine Ahnung, wer das war, oder?«, fragte Mallory angewidert.
»Nur dass er komisch aussah und es eilig hatte.«
»Joe En-lai steht immer besser da.«
»Du denkst das nicht richtig zu Ende, Weiberheld«, meinte Belle.
»Man sollte mal einen anderen Standpunkt hören«, brummte Mallory. »Okay, kläre mich auf.«
»Er weiß, dass du hinter ihm her bist«, sagte Belle. »Er hat es kaum geschafft, aus deinem Büro zu fliehen, ehe du dorthin zurückgekehrt bist, und er war noch im Grazi Mansion, als du eintrafst, sodass du eindeutig aufgeholt hast – außerdem kann er nicht ahnen, dass Dawkins gar nicht helle genug ist, um ihn zu erkennen …«
»Wen zu erkennen?«, fragte Dawkins.
»Er braucht ein Versteck, und er braucht es schnell. Nach seiner Einschätzung bist du weniger als eine Minute hinter ihm, und du wirst nicht von einem Drachen behindert.«
»Weißt du, das klingt vernünftig«, warf Winnifred ein.
»Red weiter«, sagte Mallory.
»Ich würde alle Hotels im nächsten Häuserblock überprüfen und mal sehen, wo Haustiere erlaubt sind. Sobald du ein solches Hotel findest, sieh nach, wer sich in den fünf Minuten zuvor eingetragen hat, und dann hast du ihn.«
»Nicht schlecht«, fand Mallory.
»Ich kann mal anrufen und die ausschließen, die keine Drachen aufnehmen. Vielleicht finde ich sogar ein Hotel,
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