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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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Tugend verkehrt habe, aber was Wayland meint, ist mir auch nicht ganz klar.«
    Wayland zeigte auf Nolan. »Dass dein Großvater zu Unrecht gehängt wurde, das meine ich. Er ergab sich, nachdem er den Schatz versteckt hatte, und anschließend hat er dem Marineamt in New York seine Pässe überlassen, die seine Unschuld bewiesen. Und trotz allem haben sie ihn nach London verfrachtet und ihn dort hängen lassen.«
    Nolan wurde unruhig. »Woher weißt du das?«
    Bellamy machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das sind doch alles nur Gerüchte, sonst nichts. Du weißt doch, was unter Seebären geredet wird.«
    »Nein, das ist es nicht. Ich habe jemanden getroffen, der in Newgate mit deinem Großvater einsaß. Mein Freund wurde nach Barbados verfrachtet, während Captain Kent gehängt wurde, als man ihn eigentlich hätte freilassen müssen. Dieser verdammte Lord, der ihn bis dahin unterstützt hatte, ließ ihn einfach im Stich. Er war nur hinter dem Schatz her.«
    Jewel rieb sich ihr Kinn. »Könnte so etwas heute auch noch passieren? Könnte ein Freibeuter gehängt werden, um an seinen Schatz zu kommen?«
    Nolan grinste. »Deswegen haben wir einen Krieg begonnen. Ein Monarch kann alles machen, was er will, und der alte George benutzt uns doch nur, um seine leeren Truhen zu füllen.«
    Jewel blieb die Luft weg. »Wirst du dann getötet?«
    Bellamy ließ sich unter einer Palme nieder. »Quatsch. Er ist kein Freibeuter, sondern Pirat. War es immer, und wird es immer bleiben. Genauso wie sein Großvater.«
    Nolan trat aus dem Sonnenlicht wieder hin zum Seeufer. »Dieses eine Mal hast du recht, Bellamy, und ich nehme den Vergleich sogar als Kompliment.«
    Tyrell hatte sich neben Nolan gekniet. »Soll ich dieses Mal tauchen, Captain?«
    Jewel trat hinter die beiden. Die Verhältnisse zwischen ihnen hatten sich eindeutig geändert. Sie konnte es fühlen. Nolan ging mit seiner Mannschaft jetzt entspannter um, so dass sie ihn zu gleichen Teilen liebte und respektierte. Er befehligte sie mit gelassener Selbstsicherheit und hielt sich nicht mehr so steif, als ob er jeden Augenblick vor Anspannung zerbersten würde. Auch Tyrell hatte sich verändert. Er machte sich nicht mehr länger die Mühe, sein Haar zurückzubinden. Mittlerweile fiel es, durch die Sonne fast blond geworden, natürlich über seine braunen Schultern. Die Bartstoppeln, die einige Töne dunkler waren als sein Haar, ließen ihn erwachsener wirken, genau wie die neuen, harten Muskeln, die seinem hoch aufgeschossenen Körper nun auch eine gute Figur verliehen.
    Nolan erhob sich. »Spart Euch den Atem besser für morgen auf, Leutnant. Es ist spät geworden, und wir werden den restlichen Nachmittag damit verbringen müssen, etwas zusammenzubasteln, womit wir den Schatz heben können. Wir können nicht einzeln runtertauchen und alles per Hand einsammeln.«
    »Wie wäre es mit Körben? Wir brauchen etwas, bei dem das Wasser abfließen kann.«
    »Hervorragende Idee, Tyrell. Die anderen guten Schwimmer und ich werden die Körbe mit unter Wasser nehmen und sie dort mit dem Bodensatz füllen, bevor der Rest sie wieder an die Oberfläche befördert.« Nolan wandte sich an seine Crew. »Der Wasserfall zieht euch womöglich in die Tiefe hinab, wenn ihr die Orientierung verliert. Es könnte gefährlich werden. Wer tauchen will, soll sich freiwillig melden.«
    Bellamy lehnte seinen Kopf mit geschlossenen Augen an den Stamm der Palme. »Zum Glück haben wir einen großen, starken Captain, der uns anführt«, stöhnte er.
    Nolan ging zu ihm hinüber. »Du bist der Einzige, der von mir zum Tauchen gezwungen wird. Du bist ein guter Schwimmer, aber warst nie jemand, der sich freiwillig zur Arbeit gemeldet hat.«
    Bellamy schlug die Augen auf. »Nicht wenn ich einen jungen Kerl an meiner Seite habe, der dumm genug ist, es an meiner statt zu erledigen.«
    Nolan zuckte mit den Schultern. »Dann wirst du in dem Moment ein Problem bekommen, in dem der junge Narr alt genug wird, um dich von deinem Thron zu stoßen.«
    Bellamy zwinkerte. »Das werden wir noch sehen, mein Junge.«
    Jewel zitterte. Das gefährliche Blitzen in den Augen ihres Vaters machte ihr Sorgen. Er hatte den Spott des Jüngeren viel zu leicht hingenommen. Nolan schlenderte jetzt wieder zum Teich hinüber und starrte hinein. Jewel wünschte, ihr Vater hätte sich geweigert, am nächsten Tag mit ihnen zu tauchen. Seine fast widerstandslose Einwilligung musste einfach eine Falle sein.
    Nolan sah sie an, als er an ihr

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