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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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vorbeiging, und grinste. Zum ersten Mal, seit sie gelandet waren, zeigte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. »Wir werden jetzt auf das Schiff zurückkehren und damit beginnen, an der Rache für Captain Kent zu basteln. Die Engländer haben ihn wegen dieses Schatzes getötet, also ist es unsere Pflicht, ihn in unseren Besitz zu bringen und sie anschließend aus unserem Meer zu vertreiben.«
    Nolans Mannschaft jubelte, während Jewel krampfhaft versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen, um zu verbergen, dass sich in ihrem Hals ein Kloß gebildet hatte. Sie betete darum, dass Captain Kents Enkel ein glücklicheres Schicksal beschieden sein mochte als ihm selbst.

[home]
    Kapitel neunzehn
    N olan lag in seiner Koje und ließ seinen nackten Körper von der schwülen Brise der Nacht kühlen. Sein Kopf ruhte auf seinen angewinkelten Unterarmen, während er die Kerben zwischen den Balken an der Decke über ihm zählte. Heute hatte er sein Schicksal gefunden, aber sein Herz verloren. Bei diesem Gedanken sank seine Stimmung in noch tiefere Tiefen.
    Noch nicht einmal die Enthüllung, dass sein berüchtigter Großvater nicht der Schurke war, als den ihn die Legende immer darstellte und Nolans Vater stets ausgegeben hatte, konnte seine Trübsal vertreiben. Die plötzliche Tatsache, dass er nicht der Enkel eines bösen und gewissenlosen Mannes war, bestätigte ihm, was er ohnehin schon vermutet hatte: Er, und nur er allein, hatte seine Beziehung mit Jewel in dieses komplizierte Fahrwasser gelenkt, in dem sie sich jetzt befanden.
    Zwar stimmte es, dass das Schicksal ihnen einige gewichtige Steine in den Weg gelegt hatte, aber Nolan war es, der mit diesen Steinen eine Festung aus Missverständnissen und Misstrauen aufgebaut hatte. Von dem Augenblick an, da er verschwiegen hatte, was mit Jewels Vater geschehen war, nachdem er zu ihr gekommen war, um sich die Karte zu holen, bis zu dem Moment, als er Bellamy Leggett am Strand entdeckt hatte und nur daran denken konnte, seinem ehemaligen Mentor zu beweisen, wer von ihnen beiden der bessere Mann war, hatte Nolan Jewel ausgeschlossen.
    Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass der bessere Mann an die Gefühle seiner Frau denken und nicht versuchen sollte, ihren Vater zu erwürgen, ganz egal, wie sehr dieser es nach herkömmlichen Maßstäben auch verdient hatte. Das alles hatte Nolan erst erkannt, als er allein in seiner leeren Koje lag. Jewels Geruch stieg ihm in die Nase und ließ ihn vor wilder Lust und starker Sehnsucht anschwellen.
    Er hätte darauf bestehen sollen, dass sie mit ihm zurück aufs Schiff kam. Aber hätte er es getan, wären Bellamy und er aneinandergeraten. Schon wieder. Beide lauerten nur auf die nächstbeste Gelegenheit, ihrem Hass füreinander freien Lauf zu lassen. Nolan wollte nichts lieber, als Bellamy direkt in seine grinsende Fratze zu schlagen, und wusste, dass es Bellamy mit ihm nicht anders ging. Um einen offenen Krieg zu vermeiden, war Nolan keine andere Wahl geblieben, als Bellamys insistierender Forderung nachzugeben, dass seine Tochter mit ihm am Strand bleiben sollte, während ihr Ehemann auf die
Integrity
zurückkehrte.
    Mit Bellamy zu streiten, wäre seiner Beziehung zu Jewel alles andere als dienlich. Sie hatten um sie gekämpft wie zwei räudige Hunde um den gleichen Knochen. Jedes Zerren zerstörte ihre Liebe ein bisschen mehr, und wenn Nolan von nun an nicht achtgeben würde, war bald nichts mehr davon übrig.
    Sein Hass auf Bellamy hatte ohnehin nichts mit Jewel zu tun. Das musste sie doch verstehen. Er konnte einfach nicht so tun, als ob Bellamy sich geändert hätte, nur weil er nun mal ihr Vater war. Bellamy war schon gefährlich gewesen, ehe Nolan seine Crew gegen ihn aufgewiegelt hatte. Er musste dafür sorgen, dass Bellamy nicht da weitermachen konnte, wo er aufgehört hatte. Wenn Nolan mit dem Schatz auch noch dessen nächstes Seeabenteuer finanzieren würde, käme das einem Verrat an seinem Großvater gleich. Er konnte Bellamy einfach nicht mit einem Anteil des Schatzes auf die Welt loslassen.
    Nolan presste seine angewinkelte Faust gegen seine Stirn. Wenn er Jewels Vater in seine Schranken wies, verlor er seine Frau vielleicht für immer. Sie würde niemals verstehen, warum ihr Vater nichts von dem Schatz bekommen sollte. Es war zwar offensichtlich, dass sie mittlerweile begonnen hatte, Bellamys wahre Natur zu erkennen, aber ihr gütiges Herz würde es niemals zulassen, dass dieser Mann oder ein anderer scheinbar ungerecht

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