Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
außer Sicht. Seraphia verblieb bewusstlos, doch Charna blieb keine Sekunde länger, um sich um ihre Begleiter zu sorgen, denn sofort wurde sie von Neuem angegriffen. Zwei der mächtigsten Sjögadrun nahmen sie ins Kreuzfeuer und ließen Eiszapfen aus dem Boden wachsen, wo ihre Füße ruhten.
Sie sprang reflexartig in die Luft und erkannte ihren Fehler zu spät.
Die dritte Tjolfin, die sich von Charnas Angriff erholt hatte, ließ einen gewaltigen Blitz aus ihren Händen schießen, der sie mitten in die Brust traf. Sie wurde von der Macht seiner Energie quer durch die Halle geschleudert und prallte gegen die bronzene Statue einer alten Frau. Die Hitze des Blitzes, der anhaltend auf ihre Brust und die Statue einschlug, zerschmolz die Bronze augenblicklich und ließ sie über Charnas Körper spritzen. Ihre linke Seite wurde beinahe vollständig von dem glühenden und flüssigen Metall bedeckt - was von ihrer Kleidung bisher verschont geblieben war, ging jetzt in Flammen auf. Zum ersten Mal seit ihrem Kampf mit den Ugroth-Giganten spürte Charna Todesangst. Ihr Pentacut glühte funkensprühend auf und einer der Blutrubine zersprang in einer lautlosen Explosion. Eine karminrote Wolke aus dem Staub des einzigartigen Juwels stieg vor ihren Augen auf.
Schmerzen ließen sie unfreiwillig aufkreischen.
Doch ihr Schrei ging in dem Lärm zweier Blitzstrahlen unter, die unvermittelt von links und rechts auf sie einschlugen und mehr von dem zerschmelzenden Metall auf sie tropfen ließen.
Dies ist nicht mein Todestag!
Charna schüttelte das flüssige Metall ab, erhob sich in die Luft und schrie ihre Wut hinaus.
Ihr Körper veränderte sich, während ihre Stimme jeden menschlichen Klang verlor.
Flammen hüllten sie jetzt ein und ihr Bewusstsein erweiterte sich.
Für einen Augenblick hielt die Zeit an, verharrten die Blitze in der Luft, setzte Stille ein. Es war, als ob sie eine mit Öl auf Leinwand gebannte Szenerie betrachtete. Unter ihr standen drei Tjolfin und schleuderten Blitze auf sie. Jenara wehrte sich gegen weitere der Verräterinnen und hatte eine von ihnen verwunden können, ohne ihren Schild fallen zu lassen. Die treuen Tjolfin kämpften gegen die übrigen Verräterinnen und keine Seite gewann die Oberhand.
Charnas Herz schlug mächtig und pumpte das Brennende Blut durch ihre Adern.
Die Macht ihrer Drachengestalt erhob sich.
Ihr Feuerdrachenleib reckte sich imposant über die drei Eishexen empor, die sich dennoch unerschrocken weiterhin mit ihrer ganzen Macht auf sie warfen.
Charna stürzte vor und schnappte die Erste der Tjolfin. Ihre flammenden Zähne schlugen in den Leib der schreienden Eishexe und zermalmten sie innerhalb eines Lidschlags. Als sie den zerschundenen Körper hinabschlang und dieser flammend in ihrem Leib zerging, fielen die übrigen Tjolfin einen Augenblick zurück, Blicke des Entsetzens und der Furcht auf den Feuerdrachen werfend, in dessen vollständiger Gestalt sich die Hohepriesterin über ihnen zeigte.
Charna zögerte keine Sekunde, nutzte die Verwirrung ihrer Feindinnen und verbrannte eine der Tjolfin mit einem feurigen Strahl, der gewaltig aus ihrem Drachenschlund schoss. Die Eishexe schrie eine Sekunde lang auf, dann verglühte sie im Feuerstrahl, der ein Loch in den Boden brannte, auf dem sie stand und nichts als glühende Asche von ihr übrigließ.
Jenara hatte ebenfalls eine günstige Gelegenheit zu einem Vorstoß. Ein Aufblitzen in ihrer Hand, dann schoss sie in einer schemenhaften Bewegung vor und zerteilte eine Tjolfin vom Scheitel bis zum Schritt mit einer gläsernen Klinge, die in ihrer Hand erschienen war. Die zappelnden Hälften kippten auseinander und waren bald danach reglos. Jenara spuckte auf die Überreste der Eishexe, die sie verraten hatte, und warf ihrem Patenkind einen Blick stummer Verständigung zu.
Eine Sekunde der Übereinkunft überbrückte Jahrhunderte der Zwietracht und Uneinigkeit - eine Sekunde lang fühlte Charna ein warmes Gefühl in ihrem Herzen, das sie seit dem Verschwinden ihrer Mutter vermisst hatte.
Doch sie durfte sich keinen Augenblick der Schwäche gönnen, nicht jetzt.
Sie warf ihren Blick auf die nächste Gegnerin und zerfetzte sie mit den Klauen, warf die Überreste auf die Frauen, die noch kämpften, und ließ gleich danach ihren Feuerstrahl auf sie schießen. Die Eishexen, die von ihrem Angriff auf Jenara geschwächt waren, hatten keine Chance zur Gegenwehr und gingen schreiend in Flammen auf oder wurden von den Attacken der beiden
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