Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Tjolfin, die Jenara die Treue hielten, zurückgeworfen.
Jenara selbst sprang ihnen entgegen und erhob die Hände zu einem wuchtigen Angriff mit der Macht, über die sie als Gottkaiserin gebot. Die letzten Gegnerinnen erstarrten inmitten der Froststrahlen aus Jenaras Händen zu Eis. Charna setzte sogleich hinzu und zerbrach ihre gefrorenen Körper mit den Klauen in tausend Bruchstücke, die in einem Scherbenregen auf den Boden niedergingen.
Die Verräterinnen waren endgültig besiegt.
Mit einem Aufglühen verwandelte Charna sich zurück in ihre normale Gestalt. Sie eilte sofort zu Seraphia und half ihr auf. Ihre Kleidung war zerrissen, doch das Pentacut hatte sie vor größerem Schaden bewahrt.
»Uskai! Ich muss mich um ihn kümmern!«, rief sie und rannte zurück in den Korridor.
Der Bärenmann lag in einer Pfütze seines dunklen Blutes am Boden einer umgefallenen Statue. Der Hieb der Tjolfin hatte ihn auf den steinernen Speer der Statue gespießt, der ihm steil aus dem Unterleib ragte. Die Verwundung war tödlich, doch er atmete noch und sog die Luft röchelnd ein.
»Sumi, mein Herz! Deinen Duft vergesse ich nicht. In kalter Nacht ... «
» ... und dunkler Höhl`, willst du mein Gefährte sein?«
Charna sprach die Worte schluchzend und versuchte verzweifelt, einen Heilzauber zu wirken, doch Uskais Essenz war bereits aus seinem Körper gewichen.
Nein-Nein-Nein-Nein! Bleib bei mir Uskai! Geh nicht fort, geh nicht ...
Ihre Gedanken verloren sich in Schmerzen, die ihre Kehle zuschnürten und sie schwach und elend machten.
Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter.
Jenara sprach leise. »Er ist fort, Charna.«
Zorn flammte in ihr auf und sie schlug ihre Hand fort. Doch sie riss sich zusammen, bevor sie ihr Wort an sie richtete. »Welch Ironie des Schicksals! Ausgerechnet Uskai und ich eilen zu deiner Rettung, nur damit er den Tod dabei findet.«
Jenara sah auf den toten Bärenmann hinab und kniete sich neben ihn, einen Ausdruck im Gesicht, der sie tausend Jahre älter erscheinen ließ. Ihre Hand legte sich auf seine Augen und schloss sie sanft.
»Dieser Kampf hat bereits zu viele Opfer gefordert. Ohne deine Hilfe hätten mich die Verräterinnen heute besiegt. Ich habe mich in dir getäuscht, Charna. Ich habe mich in so vielen Dingen geirrt. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll. Die Frostreiche fallen unter Goraks Geißel und hinter allem steht Wira. Ich habe ihr nie getraut, dennoch hat sie mich mit Intrigen und ... politischem Kalkül ruiniert. Goraks Männer werden bald hier eintreffen, die Sjögadrun stehen größtenteils hinter ihm oder werden in seine Dienste gezwungen. Die Kristallesche wird Wira in die Hände fallen, die Macht Tojanturs wird ihr gehören. Ich bin am Ende. Die Frostreiche fallen.«
Charna wandte sich von Uskais Leichnam ab. Sie musste klar denken. »Was hat es mit dem Kristallbaum auf sich? Ich habe das Ding bisher nur für eine Dekoration gehalten.«
Jenara richtete sich auf. »Mein Vater und die Kristallesche kommunizierten miteinander. Er bezog seine Macht aus ihr und damit aus Tojanturs Tiefen, in denen mehr Geheimnisse verborgen liegen, als irgendjemand sagen kann. Seit er fort ist, spricht Ügdra-Sill zu mir.«
»Dann frag dieses Ding doch! Vielleicht ist es nicht notwendig, es hier zu beschützen.«
»Was sollte ich denn anstelle dessen tun? Flüchten?«
»Herrschen sollst du! Und zwar von Idrak aus. Wir müssen verhindern, dass du im Kampf gegen Wira fällst. Du musst hierher zurückkehren, wenn wir Gorak und Wira besiegt haben.«
Jenara musterte Charna. »Du willst mir helfen?«
»Jede andere Entscheidung wäre falsch, so verlockend ich es auch fände, dich die Früchte deiner Entscheidungen kosten zu lassen.« Charna fletschte die Zähne. »Aber wir müssen Kabal zusammenhalten. Die Maschinenwächter sind erwacht. Die Subrada lauern in der Finsternis zwischen den Welten und der nächste Verräter mag nicht fern sein.«
Jenara zuckte zusammen. »Was ist mit den Subrada?«
»Ich hoffte, du könntest uns das sagen. Wir nehmen an, dass meine Mutter und dein Vater in diesem Augenblick gegen sie kämpfen.«
»Er lebt? Und Sarinaca auch?«
»Ja. Kukulkan hat sie aufgespürt.«
Jenara warf die Stirn in Falten. »Der Gott der Sidaji ist nicht bei Sinnen.«
»Du irrst dich erneut! Ich rate dir dazu, aus deinen bisherigen Fehlern zu lernen und mir zu glauben. Und lerne schnell! Kukulkan ist auf dem Weg in die Flammengrube. Er wird uns im Kampf gegen die
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