Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
gelegt hatte und alle ein wenig zu Atem gekommen waren, wies Charna auf die Stühle um den großen Steintisch. Seraphia holte Wein und Wasser von einer Anrichte und verteilte Krüge.
Charna sah Jenara durchdringend an. »Ich will alles über die Ereignisse auf Kitaun und die Subrada erfahren! Und zwar jetzt.«
Jenara nahm zögernd Platz. »Wie du wünschst.«
»Zeig mir das Amulett!«, sagte Charna.
Jenara sah sie überrascht an und die letzten Überreste ihrer kalten Fassade zerbrachen mit einem Ausdruck der Verletzlichkeit, der Charnas Mitleid hervorrief.
»Ja, ich weiß davon. Du trägst es noch.«
Jenara zog an der Kette um ihren Hals und nahm das Amulett ab, hielt es mit beiden Händen vor sich.
Sie sprach leise. »Es war eine große Ehre. Die Anerkennung durch deine Mutter hat meinen Vater sehr stolz gemacht. Sarinaca war wie eine Mutter für mich. Sie war immer für mich da.«
Charna verspürte einen Stich der Eifersucht, den sie überrascht wahrnahm. Doch das Gefühl verging. Jenara fuhr fort, bevor sich die Stille weiter ausdehnen konnte.
»Wir begegneten den Subrada auf Kitaun nicht zum ersten Mal. Die Bedrohung durch ihr Vorrücken in unseren Sektor existiert seit langer Zeit. Wir nahmen an, dass wir sie auf Kitaun besiegt hatten, doch das war erst der Anfang. Sarinaca und mein Vater kämpften seit Kitaun im Verborgenen gegen sie. Sie haben eine Kopie des Gaar hergestellt, das ihnen die Abschottung von Weltenportalen ermöglichte. Es entstand ein Ring von Welten, die vor der Invasion durch die Subrada sicher sein sollten. Doch es scheint, die Subrada haben einen Weg gefunden, den leeren Raum zwischen den Welten mit Schiffen zu überwinden. Eine Reise von Jahrhunderten, so wie die Sidaji hierher gelangt sind. Einzelne Späher und Infiltratoren sind in den letzten Jahren gelegentlich aufgetaucht und von uns getötet worden. Mein Vater hat mich in die Hintergründe eingeweiht, kurz bevor er mit Sarinaca aufbrach. Es dreht sich alles um das Feuer . Deine Mutter stahl es von den Subrada und brachte es nach Kabal. Cendrine half ihr, den Planeten zu verändern und zu dem zu machen, was er heute ist.«
»Also ist es wahr!«, sagte Charna und Seraphia nickte.
Jenara schien überrascht. »Ihr wusstet davon?«
»Wir haben es kürzlich erfahren. Das war der Grund dafür, warum ich dieses Gespräch mit dir gesucht habe. Doch ich musste Gewissheit haben.«
Charna erklärte mit Seraphias Hilfe alles, was vorgefallen war. Jenara hörte schweigend zu und stellte einige präzise Fragen. Sie strich sich ihre hellblauen Haare aus dem Gesicht. Ihre Niedergeschlagenheit wich einem Ausdruck des Kummers.
»Also steht Kabal tatsächlich vor dem Ende. Die Frostreiche sind an Wira und Gorak verloren. Die Maschinenwächter sind allein ausreichend um den ganzen Planeten zu vernichten. Und die Subrada. Wir wissen nicht, ob sie noch auf dem Weg hierher oder bereits ganz in der Nähe sind. Doch mit dieser Bedrohung lebe ich schon seit Jahrhunderten. Es mag noch dauern, bis sie eine Streitmacht nach Kabal bringen können. Das Reisen durch den Weltenraum muss mit vielen Gefahren verbunden sein. Wer weiß, ob sie es überhaupt schaffen? Womöglich haben wir noch eine Chance, ihren Angriff abzulenken.«
»Oder sie haben es bereits geschafft und warten nur auf den richtigen Zeitpunkt, um mit ihrer Armee zuzuschlagen. So wie ich die Sache sehe, rückt dieser Augenblick gefährlich nahe. Wir müssen die Maschinenwächter besiegen und die Frostreiche erneut unter deine Herrschaft bringen, damit die Subrada uns nicht in unserer Uneinigkeit einfach überwinden können.«
Jenara starrte Charna an. »Unter meine Herrschaft? Du meinst sicher unter deine?«
»Wann verstehst du es endlich? Kabal muss überleben! Wir können das nur erreichen, wenn wir gemeinsam mit all unserer Kraft an einem Strang ziehen.«
»Das sagst du seit langer Zeit.«
Charnas Augen glühten auf. »Und meine es auch so! Komm endlich zur Vernunft!«
Die Tjolfin wandte sich an Jenara. »Die Hohepriesterin hat recht. Es wird Zeit, alte Überzeugungen zu überdenken. Weder können wir diesem Barbaren und Wira die Frostreiche überlassen, noch können wir die Maschinenwächter alleine besiegen. Und die Subrada waren damals auf Kitaun mächtige Gegner. Das habe ich nicht vergessen. Die anderen waren nicht dabei, sonst hätten sie sich nicht gegen dich gestellt. Es wird Zeit, die Dinge gerade zu rücken.« Die rothaarige Tjolfin erhob sich und zog an einer goldenen
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