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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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verschoben, doch jetzt war es endlich so weit. Wie immer, wenn ihre Mutter Zeit mit ihr allein verbrachte, bestand sie darauf, ihr etwas zu zeigen oder beizubringen, was ihr die Lehrer nicht beibringen konnten oder durften. Meistens durfte sie nicht einmal darüber reden.
    »Erkennst du den Turm da hinten?«, fragte ihre Mutter und Charna wusste, dass eine dieser Lektionen vor ihr lag.
    Sie nickte, auch wenn sie keine Lust hatte.
    »Was enthält er?«
    Sie legte die Hände auf die Augen und drehte ihren linken Fuß unruhig auf den Zehen, während sie mit dem Geist hinausgriff. Ihre dünnen Knie schlackerten dabei und ihre Mutter seufzte leise.
    Charna ließ ihre Hände auf den Augen ruhen und sprach. Sie warf bei jedem Wort den Kopf von links nach rechts, denn ihr war langweilig. »In seinen Tiefen brennt ein Feuer. Ich kann es fühlen. Es ist sehr, sehr, sehr heiß!«
    »Sehr gut! Jetzt halte die Augen geschlossen, strecke deine Hände aus - gut so - und erfühle das Feuer! Hast du es?«
    Charna nickte viele Male. Sie wollte sich jetzt beeilen, denn sie hatte keine Lust mehr auf Lektionen und Lernen.
    »Ich halte es! Es brennt in meinen Händen!«
    »Nun lasse es langsam ausgehen!«, sagte ihre Mutter und Charna spürte, dass diese Lektion keine einfache war. Sie konzentrierte sich so gut sie konnte, doch ihre Hände zitterten und ihre Lippen bebten.
    »Ich kann nicht.«
    »Ganz ruhig. Du schaffst das schon!«, sagte ihre Mutter mit beruhigender Stimme.
    »Es geht nicht!«, rief Charna und spürte, dass ihr die Kontrolle entglitt.
    Ein gewaltiger Blitz blendete sie. Der Turm explodierte und eine Druckwelle breitete sich rasend schnell aus. Ihre Mutter erhob die Hand und stoppte den Vorgang. Innerhalb von wenigen Sekunden fiel die Druckwelle in sich zusammen.
    Charna ließ den Kopf hängen, weil sie wusste, dass sie ihre Mutter enttäuscht hatte. Sarinaca beugte sich jedoch zu ihr herab und küsste sie auf die Stirn.
    »Wir wiederholen das mein kleines Teufelchen! Jetzt essen wir - nur wir zwei!«
    »Jaaa!«
    Charna warf begeistert die Arme in die Luft.
    In der Erinnerung sah sie deutlich das Gesicht ihrer Mutter. Sie war besorgt.
    -
    Charna hob die Hände und erfühlte die unbändige Energie im Reaktor. Der Prozess der Umwandlung war außer Kontrolle geraten. Die Subrada-Spionin hatte ganze Arbeit geleistet.
    Hilflos konzentrierte Charna ihre geballte Macht, doch plötzlich fühlte sie sich wieder wie ein Kind.
    Ich kann das nicht! Aber ich darf es nicht unversucht lassen, zu viele Leben hängen davon ab. Dies ist mein Fehler, ich hätte keinen neuen Reaktor errichten lassen sollen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Mutter hat ihre Lektion nie wiederholt. Wie kann ich die Explosion jetzt noch stoppen?
    Mit einem Aufblitzen barst der Zylinder und Charna schrie auf. Sie spürte das Brennen der Energie auf der Haut. Die Strahlung fraß sich durch ihr Pentacut und ließ es zu Tropfen zerschmelzen, die in der Hitze verdampften. Die Blutrubine darin verpufften zu roten Staubwolken. Ihre Finger gingen in Flammen auf, verkrümmt in konzentrierter Haltung.
    Sie schrie in Todesqual auf, ließ aber nicht von ihrem Bemühen ab, die Explosion zu bändigen und ihre Auswirkungen zu mildern. Sie wusste, sie würde scheitern.
    Ich werde verbrennen.

23 - Tod
     
     
    Kukulkan wurde von der Macht der Explosion zurückgeworfen, obwohl er sein Bestes gab, um die unkontrollierte Ausdehnung zu begrenzen. Ein weißglühendes Inferno verdampfte dennoch den Berg Idrak vor seinen Augen in einer leuchtenden Kugel, die sich unnatürlich langsam aufblähte. Myriaden von Balustraden, Statuen, Fresken und Reliefs, über tausende von Jahren von den besten Künstlern und Handwerkern Iidrashs erschaffen, vergingen in einem Lidschlag.
    Viele der Flugechsen und der Menschen auf ihren Rücken starben durch die Gewalt der Druckwelle, umhergeschleuderte Steinbrocken oder verglühten in der Hitze zu Asche. Alles außerhalb Kukulkans Schutzschilds ging in einem Sekundenbruchteil in Flammen auf.
    Er sah auf die Tempelstraße hinab. Priesterinnen und Tempelwächter, Kinder, Frauen und Männer, die aus dem Tempel flüchteten, verbrannten in Sekunden zu nichts als Staub. Palmen und Büsche entlang der Tempelstraße, wo sich manch eine verzweifelte Hand festhielt, wurden pulverisiert. Stelen mit heiligen Symbolen und Skulpturen von verstorbenen Meistern der Bildhauerei, so kunstvoll gearbeitet, dass sie unersetzbar waren, einfach alles im Tal wurden

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