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Käfersterben

Käfersterben

Titel: Käfersterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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die Beklommenheit ab und schlenderte um den Weiher. Jana stand in der Tür eines der Stallgebäude, in die Booz sie nicht geführt hatte. Sie rauchte eine Zigarette.
    »Machen Sie Pause?«, fragte Katinka, während sie auf sie zuging.
    Jana nickte.
    »Hier haben Sie wirklich eine Menge Platz. Wo Sie doch nur zu dritt sind.« Katinka wies auf die Stallungen und nickte hinüber zum Haupthaus.
    Jana machte eine achtlose Kopfbewegung.
    »Es wollten schon mehr Leute mitmachen. Aber Booz nimmt nicht jeden. Er weist durchaus Bewerber ab.«
    »Dann ist Booz so was wie der Chef?«
    »Nein. Er ist …« Jana schwieg und rauchte.
    »Booz meinte, Sie wüssten, wo ich Daniela Zanini finden kann.«
    Die Zigarette landete auf dem Boden. Der blaue Rauch stieg kerzengerade in die Luft. Katinka starrte Jana an. Jana starrte zurück.
    »Wer sind Sie eigentlich?«, fragte Jana.
    »Können wir ungestört reden?«
    Jana trat die Zigarette aus, machte eine entschlossene Kopfbewegung und führte Katinka in das Gebäude. Es hatte früher wohl als Pferdestall gedient. Im Vorraum ragten noch die Böcke für die Sättel aus der Mauer. Auf einem wackeligen Bistrotischchen stand eine Kaffeemaschine, daneben lagen Kekse und Äpfel auf einem Teller, außerdem Zigaretten, Streichhölzer. Ein übervoller Aschenbecher.
    »Booz mit seinem ewigen Tee«, stöhnte Jana und nahm sich eine Tasse Kaffee. Sie setzte sich auf die Bank unter den Sattelböcken. Neben ihr häuften sich Zeitungen. Zuoberst lag der FT-Bericht über die Youngtimer.
    »Wo ist Dani?«, fragte Katinka. Ihr war kalt. Kalt vor Anspannung.
    »Wer will das wissen?«
    »Katinka Palfy.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Ich bin eine alte Freundin von Dani. Aus Wien. Sie hat mir versprochen, mich zu unterstützen, indem sie mir ein Interview gibt. Es ist gar nicht so leicht, als freie Journalistin ein Bein an die Erde zu kriegen.«
    Jana trank von ihrem Kaffee und zündete sich eine neue Zigarette an. Ihre Hände zitterten. Sie saugte gierig den Rauch ein.
    »Das muss ich jetzt wohl glauben.«
    »Wissen Sie, wo Dani steckt? War sie in den letzten Tagen hier?«, insistierte Katinka.
    »Nein.«
    »Aber Sie kennen Dani doch.«
    Jana trank Kaffee und goss die Hälfte auf ihren Pullover. Sie achtete gar nicht darauf.
    »Sie war nicht hier.«
    »Wissen Sie, wo sie sich aufhalten könnte? Wo ist ihr Bruder? Gibt es Adressen, die Sie kennen?«
    Jana starrte Katinka an. In ihren Augen schwammen Tränen. Sie stellte die Kaffeetasse ab.
    »Gehen Sie. Los, hauen Sie ab. Bei diesen Spielchen mache ich nicht mit!« Sie sprang auf und trat drohend auf Katinka zu. Ihr Gesicht schimmerte weiß wie Papier.
    »Ich bitte Sie. Habe ich Sie gekränkt? Jetzt helfen Sie mir doch!« Katinka wich zurück.
    »Raus! Zischen Sie ab! Verschwinden Sie! Los! Weg!« Jana schrie so hysterisch, dass Katinka den Rückzug antrat. Sie lief auf den Hof und zu ihrem Auto. Janas Kreischen drang durch die Idylle.
    Der Anlasser streikte. Katinka bemühte ihren fantasievollsten Wortschatz, trat das Gaspedal durch und floh aus Holzhof.
     

8. Ignaz Palfy
    Erst, als sie bei Wiesengiech wieder auf die bekannte Straße fand, beruhigte sie sich. Sie hielt an einer verwaisten Bushaltestelle, ließ den Motor laufen, kurbelte das Fenster herunter und atmete tief durch.
    Hier lag etwas im Argen. Jana wusste etwas über Dani, was Katinka nicht wusste. Es musste etwas Dramatisches sein. Jana war völlig ausgetickt.
    Wahrscheinlich liegt sie jetzt in Booz’ Armen und heult sich aus, dachte Katinka. Sie hatte keine Ahnung, weshalb sie dieser Gedanke so höhnisch grinsen ließ.
    Jana könnte Dani entführt oder umgebracht haben. Jana könnte gemeinsam mit Danis Bruder Dani entführt oder umgebracht haben. Booz könnte Dani entführt oder umgebracht haben und Jana weiß davon.
    Die Gedanken umwirbelten Katinka und sanken wie Federn auf sie nieder. Booz mit seinen Drahthaaren, dessen Blick ihre Haut prickeln ließ wie Brause. Er hatte sie völlig durcheinander gebracht, ihre Gedanken verdreht. Sie hatte keinen Plan, was sie tun sollte. Mit einem Spaten in Holzhof anrücken und alles umgraben? Hardo anrufen?
    Sie griff nach ihrem Handy. Sie könnte ihn anrufen. Es war nur eine Möglichkeit. Er brauchte gar nicht zu kommen oder irgendetwas zu tun. Nur einen Rat geben. Einen Witz machen. Mit dem Finger beinahe unmerklich in eine Richtung zeigen, in die es weitergehen konnte. Einen Durchsuchungsbeschluss erwirken.
    Katinka löste die Tastensperre.
    »Au

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