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Kaeltezone

Kaeltezone

Titel: Kaeltezone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indridason
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Apparate sind das hier im Schuppen? Und was sind das für Fotos?«
    Lothar hielt immer noch den Schaft der Schaufel gepackt, um sie ihm wegzunehmen, aber er hielt sie fest umklammert und gab nicht nach.
    »Was hat Emíl hier gemacht?«, fragte er. »Ich dachte, er würde im Ausland leben, in der DDR. Ich dachte, er wäre nach dem Studium nie nach Island zurückgekehrt.«
    Lothar war ihm ein vollkommenes Rätsel, und in diesem Augenblick vielleicht mehr als je zuvor. Wer war dieser Mann? Hatte er sich die ganze Zeit in ihm getäuscht, oder war er immer noch das gleiche arrogante und hinterhältige Schwein, das er in Leipzig gewesen war?
    »Mach, dass du nach Hause kommst«, sagte Lothar. »Denk nicht mehr über das hier nach. Das geht dich nichts an. Es hat nichts mit dem zu tun, was in Leipzig war.«
    Er glaubte ihm nicht.
    »Was ist da passiert? Was war in Leipzig? Sag es mir! Was habt ihr mit Ilona gemacht?«
    Lothar fluchte.
    »Wir haben versucht, euch dazu zu bringen, mit uns zusammenzuarbeiten«, sagte er schließlich. »Das hat nicht geklappt. Ihr lasst uns doch immer auflaufen. Zwei von unseren Leuten wurden vor ein paar Jahren geschnappt und des Landes verwiesen, nachdem sie versucht hatten, einen Mann hier in Reykjavík dazu zu bringen, Fotos für uns zu machen.«
    »Fotos?«
    »Von den militärischen Einrichtungen hier in Island. Niemand will für uns arbeiten. Deswegen haben wir Emíl hierher geholt, um das zu machen.«
    »Emíl?«
    »Für ihn war das ganz selbstverständlich.«
    Lothar sah seine ungläubige Miene und fing an, über Emíl zu sprechen. Es sah beinahe so aus, als wollte Lothar ihn davon überzeugen, dass er ihm vertrauen konnte, dass er sich geändert hatte.
    »Wir haben ihm eine Arbeit verschafft, die es ihm ermöglichte, in Island herumzureisen, ohne dass er Verdacht erregte«, sagte Lothar. »Emíl war Feuer und Flamme. Er fühlte sich wie ein richtiger Spion.«
    Lothar schaute auf Emíls Leiche hinunter.
    »Vielleicht war er das.«
    »Und er sollte Fotos von amerikanischen Militäreinrichtungen machen?«
    »Ja, und möglicherweise sogar zeitweilig in den Radarstationen auf Langanes oder bei Stokksnes in der Nähe von Höfn arbeiten. Und im Hvalfjörður, wo die Treibstofftanks waren. In den Westfjorden, in der Radarstation auf dem Straumnes-Berg. Er arbeitete in Keflavík und hatte stets Abhörgeräte bei sich. Er verkaufte Landmaschinen und hatte damit einen Vorwand, ständig unterwegs zu sein. Für die Zukunft waren ihm sogar größere Aufgaben zugedacht«, sagte Lothar.
    »Und was beispielsweise?«
    »Die Möglichkeiten sind unerschöpflich«, sagte Lothar.
    »Aber wo stehst du in dem Ganzen? Warum sagst du mir das alles? Gehörst du nicht auch zu denen?«
    »Doch«, erwiderte Lothar, »ich bin einer von denen. Und jetzt mach, dass du wegkommst. Ich kümmere mich um Emíl. Vergiss das alles und rede nie mit jemandem darüber! Verstanden? Nie!«
    »Bestand denn keine Gefahr, dass er entdeckt würde?«
    »Er hatte sich getarnt«, sagte Lothar. »Unserer Meinung nach war das überflüssig, aber er wollte unbedingt unter falschem Namen operieren. Falls ihn jemand erkannte, hätte er behauptet, auf einem kurzen Besuch in Island zu sein, ansonsten nannte er sich Leopold, ich weiß nicht, was das sollte. Emíl hat es genossen, ein doppeltes Spiel zu spielen. Er hatte ein merkwürdiges Vergnügen daran, jemand anderen zu spielen, als er tatsächlich war.«
    »Was wirst du mit ihm machen?«
    »Wir verwenden manchmal einen See im Süden von Reykjavík als Deponie, um bestimmte Dinge zu entsorgen. Es wird überhaupt kein Problem sein.«
    »Ich habe dich die ganzen Jahre über gehasst, Lothar, ist dir das klar?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, Tómas, ich hatte dich völlig vergessen. Ilona war ein Problem, und früher oder später wäre sie aufgeflogen. Was ich getan habe, war in diesem Zusammenhang von geringer Bedeutung.«
    »Woher weißt du, dass ich nicht direkt zur Polizei gehe?« »Weil du absolut keine Schuldgefühle diesem Mann gegenüber hast. Deswegen wirst du das Ganze vergessen. Deswegen ist das hier nie passiert. Ich werde Stillschweigen darüber bewahren, und du vergisst, dass es mich jemals gegeben hat.«
    »Aber …«
    »Kein Aber! Willst du im Ernst irgendwem auf die Nase binden, dass du einen Mord begangen hast? Sei doch nicht kindisch!«
    »Wir waren damals so jung, wir waren noch halbe Kinder. Warum ist das nur alles so gekommen?«
    »Man versucht, seine Haut zu retten«, sagte

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