Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
Endlich hatten sie es geschafft! Die Mannschaft war wieder vollzählig! Was für ein schönes Gefühl!
Jedoch blieb keine Zeit, es zu genießen. Schon in aller Früh machten sie sich auf zur Seeschwalbe .
Ohne Umwege und mit so wenig Pausen wie möglich, ging es die Küste entlang Richtung London. Nach einigen Tagen trafen sie so auf die kleine Bucht, in der Käpt’n Silberbart die Seeschwalbe versteckt hatte.
An diesem Abend ging endlich in Erfüllung, wovon alle seit Monaten träumten: Sie waren wieder an Bord ihres Schiffes!
Nur wenige Handgriffe waren nötig - Segel setzen und Anker lichten – dann ging die Fahrt los.
In dieser Nacht sang die frische Brise ihnen ein Gutenachtlied und die Wellen schaukelten sie in den Schlaf.
Die große Seeschlacht
Es hätte so schön sein können, einfach nur mit der Seeschwalbe umherzusegeln, doch es blieb ihnen keine Zeit zum Verschnaufen. Das Vergnügen musste warten, denn es galt, England zu beschützen. Wie sie auf ihrem Rückweg erfahren mussten, war die feindliche Flotte bereits vor der Küste Englands angekommen. Die gesamte königliche Seemacht und alle Freiwilligen waren längst ausgelaufen, um ihnen die Stirn zu bieten.
Bevor die Seeschwalbe ihnen folgen konnte, mussten sie ihr Schiff im nächsten Hafen noch anständig ausstatten. Statt mit viel Proviant, beluden sie es dieses Mal mit Kanonen, Pulver und Kugeln. Dank Klops war ihre Ausrüstung rasch an Bord und sie setzten ihre Fahrt fort.
Jetzt gab es kein Zurück mehr! Ihr vielleicht letztes gemeinsames Abenteuer stand unmittelbar bevor. Jeder bemühte sich darum, seine Aufregung zu verbergen, aber keinem wollte es gelingen. Selbst mit der gewohnten Gelassenheit des Kapitäns war es diesmal aus. Alle naselang wollte er von Einauge wissen, ob etwas zu sehen sei.
Die Handwerker hatten bei der Reparatur des Schiffes ganze Arbeit geleistet. Trotz der schweren Ladung, segelten sie so schnell wie nie zuvor. Das war auch notwendig, denn die englische Flotte hatte schon einen ziemlichen Vorsprung.
Ununterbrochen hielt Einauge Ausschau nach den Schiffen der königlichen Flotte. Bislang ohne Erfolg. Selbst als sie das dunkle, dumpfe Grollen des Kanonenfeuers erstmals hörten, war noch kein Schiff in Sicht. Doch allen war klar:
>Ausmalen<
In diesem Moment hatte die Schlacht um ihre Heimat begonnen!
Gefährlich neigte sich die Seeschwalbe zur Seite, so extrem drehte Hinkebein sie in den Wind. Jetzt war keine Zeit mehr, um vorsichtig zu sein, jetzt zählte nur noch Geschwindigkeit. Ungeduldig wie noch nie, marschierte der Käpt’n auf dem Deck hin und her und wartete darauf, dass Einauge endlich „Schiffe in Sicht“ rief.
Dann war es schließlich soweit! Käpt’n Silberbart griff nach seinem Fernrohr, um sich einen Überblick über den Stand der Seeschlacht, zu verschaffen. Was er da sah, gefiel ihm überhaupt nicht.
„Unsere Flotte musste schon viele Treffer einstecken und einige Schiffe sind bereits außer Gefecht gesetzt worden. Die Angreifer sind eindeutig in der Überzahl. Es sieht nicht gut aus für England! Los Männer! Zeigen wir denen mit wem sie sich angelegt haben! Macht alles bereit, wir feuern eine Breitseite auf das erste Schiff, das in Reichweite kommt.“
Fünf zusätzliche Kanonen machten die Seeschwalbe zu einem gefährlichen Gegner. Die Männer hatten alle Hände voll zu tun, diese schlagkräftigen Waffen jetzt feuerbereit zu machen. Als das erste feindliche Schiff in Reichweite kam, war alles kampfbereit. Gut, dass sie ein eingespieltes Team waren. Klops schob die Kanonenkugeln in die Rohre, während Lulatsch in Windeseile das Pulver einfüllte. Einauge lief von Kanone zu Kanone und visierte das Ziel an. Jetzt gab der Käpt’n das Kommando und alle wurden gleichzeitig gezündet.
Welch ein Erfolg! Von fünf Geschossen erreichten vier ihr Ziel. Doch vier Treffer bedeuteten noch keinen Sieg. Die mächtigen Kriegsschiffe ihrer Gegner waren aus massivem Holz. Es bedurfte noch vieler weiterer Treffer, um sie außer Gefecht zu setzen, ansonsten war England verloren.
„Allein mit unserem Kanonenfeuer können wir die Schlacht nicht gewinnen, so viele Kugeln haben wir nicht an Bord“, stellte Käpt’n Silberbart nachdenklich fest.
„Ein kleines Wunder oder zumindest eine gute Idee wäre jetzt nicht schlecht! Wie sieht es aus Hinkebein, hast du nicht zufällig einen guten Einfall?“
„Wir könnten versuchen, auf ihre Ruder zu zielen, um sie zu zertrümmern. Ohne ein
Weitere Kostenlose Bücher