Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
waren vergessen. Gut gelaunt und mit einem Lied auf den Lippen setzten sie die Segel. Es war Zeit, ihre Insel, St. Lucia, aufzusuchen. Die Königin hatte sie mit dieser Insel großzügig entlohnt, weil der Käpt’n und seine Männer bei der Verteidigung Englands so mutig gewesen waren. Ihre Insel lag in der Karibik und die Fahrt dorthin würde einige Tage dauern. Obwohl sie nicht so recht wussten, was sie auf St. Lucia machen sollten, waren sie doch neugierig auf dieses Eiland. Außerdem bot sich so ein guter Grund, noch ein paar Tage mehr auf See zu verbringen.
Käpt’n Silberbart kannte die Karibik, von der Insel St. Lucia hatte er jedoch noch nie gehört. Neugierig, genau wie seine Männer, erwartete auch er bereits gespannt ihre Ankunft. Je näher sie der Insel kamen, desto größer wurden Vorfreude und Ungeduld.
Endlich! Nach fünf Tagen auf See meldete Einauge: „Land in Sicht.“
Alle stürmten an die Reling, um von dort einen ersten Blick auf die Insel zu erhaschen. St. Lucia lag unmittelbar vor ihnen, umgeben vom türkisblauen Ozean. Vom ersten Augenblick an verzauberte sie dieser herrliche Anblick. Es war einfach überwältigend. Weiße Sandstrände, üppige Wälder, auch die zwei wunderschönen Berggipfel fielen ihnen sofort ins Auge. Welch ein Paradies!
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Direkt vor ihnen lag ein langer Sandstrand und das seichte Gewässer eignete sich hervorragend, um dort zu ankern.
„Segel reffen und Anker werfen“, ertönte das Kommando ihres Kapitäns.
Am Ziel angelangt, wollten sie natürlich sofort die Insel erkunden. Mit dem kleinen Boot ruderten sie alle gemeinsam an Land.
Die erste Hälfte des Weges war bereits zurückgelegt. Doch was war das? War die Insel etwa nicht unbewohnt? Der Verdacht bewahrheitete sich. Nicht weit entfernt vom Strand konnten sie jetzt deutlich mehrere Menschen erkennen. Zum Umkehren war es zu spät. Die Männer machten sich bereit, damit sie sich notfalls verteidigen könnten. Hoffentlich würden die Inselbewohner sie freundlich empfangen!
Am Strand hatte sich mittlerweile eine ganze Schar von Menschen versammelt.
Der Käpt’n und seine Männer hatten Glück! Die Inselbewohner sahen überhaupt nicht gefährlich oder beängstigend aus. Keiner von ihnen trug eine Waffe oder wirkte irgendwie bedrohlich. Die Männer, Frauen und Kinder winkten ihnen freundlich zu und forderten sie mit Handzeichen auf, an Land zu kommen.
Ihr anfängliches Misstrauen war sogleich verschwunden, denn die Freundlichkeit, mit der sie empfangen wurden, war geradezu überwältigend.
Man führte sie ins Dorf und bot ihnen Essen und Trinken an. Die vielen verschiedenen, leckeren Früchte und das saftig gebratene Fleisch schmeckten vorzüglich. So viel Gastfreundschaft hatten sie auf ihren Reisen bislang selten erlebt.
Die Sprache der Inselbewohner war Einauge nicht völlig fremd und ein paar Wörter konnte er sofort verstehen. Ansonsten verständigten sie sich durch Gesten und Zeichen, was eigentlich auch recht gut funktionierte.
Schon ein paar Tage später hatte Einauge ihre Sprache bereits so gut gelernt, dass er ein bisschen dolmetschen konnte. Wie gut, dass er so sprachbegabt war.
Jeden Tag gab es etwas Neues zu erleben und die Zeit verging wie im Flug. Die Inselbewohner hatten sie eingeladen, auf der Insel zu bleiben und weil es ihnen so gut gefiel, nahmen der Käpt’n und seine Männer dieses Angebot sehr gerne an.
Von Anfang an war den Männern klar, dass diese Insel, trotz der königlichen Urkunde, nicht ihnen gehörte. Weder der Käpt’n noch Hinkebein, konnten Klops die Frage beantworten, wieso die Königin etwas verschenkt hatte, das sie gar nicht besaß.
Ohne eine Gegenleistung zu fordern, teilten die Insulaner ihr Essen, ihre Unterkunft und auch ihre Insel mit Käpt’n Silberbart und seinen Männer. Und was noch wichtiger war, sie ließen sie an ihrem friedlichen Zusammenleben und ihrer Lebensfreude teilhaben.
„Wir sollten ihnen zum Dank unbedingt einen Teil unseres Schatzes schenken.“
Dieser Gedanke kam Käpt’n Silberbart erst viele Wochen später, aber sie alle hielten das für eine wirklich gute Idee. Mit seinem Freund Hinkebein machte er sich auf den Weg zur Seeschwalbe und packte sehr großzügig Goldstücken und Edelsteine in einen Beutel. Ganz stolz verteilten die Männer ihre Kostbarkeiten im Dorf und ihre neuen Freunde nahmen die glitzernden Geschenke freundlich an.
Wie erstaunt waren der Käpt’n und die Männer, als sie nach kurzer Zeit
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