Kaetzchen mit Koepfchen
Fehlschläge frustrieren nicht, sondern sind im Gegenteil der nötige Ansporn für einen weiteren Versuch. Und es fehlt die verbissene Ernsthaftigkeit, auch wenn sich unsere Musterschüler manchmal ein wenig hinreißen lassen und dann die reine Mordlust aus ihren süßen Katzenäuglein hervorlugt.
Clevere Spiele für gewitzte Katzen
Tatsächlich entwickeln sich viele kognitive Fähigkeiten der Katze und auch ihre motorische Beweglichkeit im Kittenalter im Spiel mit sich selbst, mit ihren Geschwistern und erwachsenen Katzen und natürlich auch mit uns Menschen. Sogar betagte Senioren profitieren noch vom gemeinsamen Spiel. Das Gehirn der Katze entwickelt sich ein Leben lang weiter, es bilden sich neue Vernetzungen und die Gedächtnisleistung wird erhalten. So ist es in jedem Alter sinnvoll, häufig und abwechslungsreich mit der Katze zu spielen, um möglichst viele Sinne anzuregen.
Je nach Spielart legen die Spieler Elemente und Handlungsabläufe fest, die den Rahmen für das Spiel vorgeben. Auch für Katzen ist es anscheinend entscheidend, bestimmte Spielregeln aufzustellen. Sie lernen schon als Jungtiere aus der Reaktion der anderen Katzenkinder, dass etwa zu heftiges Kratzen oder Beißen zum Abbruch des Spiels und damit zum Ende des Vergnügens führt. Diese Fähigkeit zum gemeinsamen, sozialen Spiel können wir Menschen uns zunutze machen, indem wir, wenn wir einmal versehentlich gekratzt worden sind, theatralisch unser Leid klagen und uns zurückziehen, also das Spiel beenden. Katzen werden ihre eigenen Handlungen nun besser kontrollieren, um gemeinsam weiter in den Genuss des Spiels zu kommen.
(Foto: Shutterstock.de/Hannes Eichinger)
Immer im Hinterkopf behalten sollte man das Element der Freiwilligkeit. Ein Spiel ist nur dann ein Spiel, wenn es von beiden Seiten aus freien Stücken aufgenommen wird und nicht zielgerichtet ist. Beide Seiten befinden sich in einer positiven Grundstimmung und sind auch bereit, die Rollen zu wechseln. So sollte man akzeptieren, wenn die Katze der angebotenen Fellmaus nur einen müden Blick zuwirft und sich weiter einem Schläfchen widmet. Vielleicht ist sie gerade nicht in der Stimmung zu spielen. Auch hier gibt es von Katze zu Katze große Unterschiede, zu welchen Tageszeiten und unter welchen Bedingungen besonders gern gespielt wird. Viele Katzen sind dämmerungsaktiv und lieben ein schnelles Spiel im Morgengrauen – worauf viele menschliche Langschläfer dankend verzichten können.
Das Katzenspiel hat verschiedene Merkmale: Die Katzen treten im Spiel in einen imaginären Wettkampf, sie messen spielerisch ihre Kräfte, um sich selbst und die eigene Position sowie die eigenen Fähigkeiten abschätzen zu lernen. Katzen lieben das Zufallselement im Spiel, sie schätzen es, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht und etwa ein Spielzeug an unerwarteter Stelle unter der Tischdecke hervortritt. Dabei spielen die Katzen selbst auch eine Rolle, sie sind entweder Jäger oder Gejagte, schüchtern oder draufgängerisch. Beim Katzenspiel geht es oft um das Element des Versteckens und Auflauerns, um das Sehen, ohne gesehen zu werden, und den damit verbundenen Nervenkitzel, sowie um den Reiz, entdeckt zu werden. Tatsächlich verfallen viele Katzen im Spiel in einen regelrechten Rausch, sie blenden die alltägliche Erlebniswelt aus und geben sich ganz dem Spiel und seinen Regeln hin.
Jede Katze hat ihr individuelles Spielverhalten. (Foto: Ulrike Schanz)
Spielen ist ein kreativer Prozess. Als solcher regt er unterschiedliche Hirnregionen an und fördert damit die kognitiven Fähigkeiten der Katze. Wir Katzenfreunde können die Intelligenz unserer Stubentiger besonders fördern, wenn wir mit ihr gemeinsam Spielvariationen erfinden, schon bekannte Spielmuster abwandeln und im Spiel möglichst viele verschiedene Überraschungsmomente erzeugen.
Viele Katzenbesitzer spielen die immer gleichen Spiele mit den immer gleichen drei gekauften Spielzeugen. So kommt wenig Variationsmöglichkeit auf. Dabei muss kreatives Katzenspiel nichts kosten, sondern ist nur eine Frage der eigenen Fantasie und des Eingehens auf die Ideen der Katze.
Neben den allseits bekannten Jagdspielen, in denen Beute imitiert wird, gibt es etwa auch Ruhe- und Konzentrationsspiele, in denen die Katze beobachtet, Denkspiele, bei denen die Katze hauptsächlich mit einer Problemlösung beschäftigt ist, und Lauf- und Wettkampfspiele, bei denen es darum geht, schneller zu laufen oder höher zu springen als der andere. Gerade
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