Kaetzchen mit Koepfchen
schlauen Mitbewohner uns gegenüber Laute, die sie als erwachsene Katzen in der Natur anderen Katzen gegenüber nicht einsetzen würden. Ein herzerweichendes langgezogenes, hohes Miau, das sich schon fast wie ein schmerzverzerrtes „Au“ in unseren Ohren anhört, wird eingesetzt, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen.
Die süßesten Stimmen der Welt. (Foto: Ulrike Schanz)
Tatsächlich wurde der typische Bettel- und Klagelaut der Samtpfoten von den Forschern auf Tonband aufgenommen und anschließend Menschen vorgespielt, die weder die betreffende Katze kannten noch sich überhaupt besonders für Katzen interessieren. Die allermeisten Testpersonen gaben bei der Befragung ihrer Empfindungen an, dass sie das Miauen aufrüttelte, es sie bis ins Mark treffe und sie es als dringenden Hilferuf empfanden, der zu sofortigem Handeln aufrufe. Tatsächlich bewegt sich der Miau-Laut einer jammernden Katze in demselben Frequenzbereich wie der eines hungrigen Menschenbabys, nämlich bei 300 bis 600 Hertz.
Die Natur hat es auch für uns Menschen so eingerichtet, dass wir bei solchen Lauten besonders aufmerksam sind und sofort intuitiv helfen wollen. Die schlauen Katzen nutzen diese Tatsache geschickt für sich. Vielleicht ist dies auch ein Grund dafür, warum sich so viele Frauen zu Katzen hingezogen fühlen: Die menschliche Biologie hat ihnen die Katze quasi in die Wiege gelegt.
Allein die Tatsache, dass Katzen diese Laute zielgerichtet einsetzen, um ihre Wünsche mitzuteilen, ist ein Zeichen für ihre Intelligenz. So richtig clever wird es, wenn man sich die weiteren Forschungsergebnisse zu diesem Thema ansieht. So machen Katzen tatsächlich einen Unterschied, unter welchen Umständen sie besonders erschütternd maunzen. Vor allem tun sie es nämlich dann, wenn sie in einem übersichtlichen Haushalt mit nur wenigen Personen leben. Immer dann, wenn sie glauben, der Mittelpunkt der Welt ihrer Menschen zu sein, dann übertreiben sie ihre Jammerarie auch noch dramatisch – und haben damit Erfolg. Die begabten Schauspieler finden immer den wunden Punkt bei ihren Zweibeinern und wissen dann genau, welchen Ton sie anschlagen müssen.
Miezis Sprachkenntnisse
Jeder, der eine Freigängerkatze sein eigen nennt, kennt das: Hoffnungsvoll ruft man die Katze beim Namen, doch sie bleibt verschwunden. Warum hören Katzen manchmal auf ihren Namen und manchmal nicht? Kennen sie ihren Namen eigentlich? Ganz sicher sind Katzen in der Lage, ihren Namen zu lernen, sie haben nämlich von der Natur ein beeindruckendes sprachliches Talent in die Wiege gelegt bekommen. Die Katzensprache selbst ist sehr differenziert und reich an phonetischen Ausgestaltungen, daher ist das Erlernen und Wiedererkennen ihres Namens eine von Miezis leichtesten Übungen.
Doch ihre Cleverness zeigt sich in einer weiteren Facette: Sie hat ein ganz feines Gehör und Gespür für etwaige emotionale Schwingungen in der Stimme des Menschen. Sie ist eine wahre Meisterin darin zu erkennen, ob ihr Mensch gut gelaunt ist oder ob er leicht genervt oder sogar ärgerlich zu sein scheint und es daher besser ist, in Deckung zu bleiben. Diese speziellen Sprachtalente bleiben dann lieber gemütlich im Schutz der Hecke sitzen und warten ab, bis sich ihr Zweibeiner wieder beruhigt hat oder ein paar Leckerlis zum Locken hervorholt.
Katzen hören also bei Bedarf auf ihren Namen – besonders dann, wenn es sich für sie lohnt. Bei der Wahl eines gut geeigneten Katzennamens bietet sich ein Name an, den man leicht liebevoll rufen kann. Naturgemäß ist es recht unpraktisch – und zudem noch für die Katze schwer zu merken –, wenn ein pompöser Name wie Charlotta Gräfin von Grafenberg ausgewählt wird. Kurze und prägnante Namen, die nicht leicht mit anderen Wörtern des Alltags verwechselt werden können, eignen sich also am besten. Aber insbesondere in der Welt der Katzen gilt: Namen sind Schall und Rauch. Unsere selbstbewussten Kätzchen folgen nämlich nur ihrem eigenen kleinen Kopf und verstehen immer mehr von unserer Sprache, als sie sich anmerken lassen würden.
Clevere Katzen
Katzenschlau mit Spiel und Spaß
Das ganze Leben ist eine Spielwiese. Alles, was unsere kuscheligen Kobolde über das Leben wissen müssen, erfahren sie im ausgelassenen Spiel. Hier üben sie das Jagdverhalten, sind mal Jäger, mal Beute und schulen ihre Sozialkompetenz in der Interaktion mit ihren Geschwistern und ihren Menschen. Das Spiel ist die effektivste Lernform, denn hier wird einfach ausprobiert,
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