Kaetzchen mit Koepfchen
ohne Vorwarnung und ohne dass ich etwas falsch gemacht habe.“
Katzen stellen unmissverständlich klar, wenn ein Hochheben nicht erwünscht ist. (Foto: Ulrike Schanz)
Schaut man sich so beschriebene Situationen genauer an, werden meist immer die gleichen Problemfelder ersichtlich. Jede Katze besitzt eine spezifische Individualdistanz, einen gedachten Raum um sich herum, den niemand ohne ihre stille Zustimmung und Aufforderung betreten darf, wenn er nicht ein unmissverständliches Abwehrverhalten riskieren will. Während es bei einigen Katzen durchaus nicht schlimm ist, sich mal ungefragt neben sie auf die Couch zu setzen, kann bereits dieses Verhalten bei scheueren Naturen zu einem Abbruch des Kontakts führen und sie werden pikiert ein anderes Plätzchen aufsuchen.
Ebenso liebt es nicht jede Katze, mal eben so ohne Berücksichtigung der einfachsten kätzischen Höflichkeitsformen angefasst zu werden. Wer also eine Katze ohne vorhergehende Kontaktaufnahme und ohne Zustimmung in Form von Blickkontakt, Zuzwinkern, Schmiegen oder Köpfchengeben berührt, der muss nach diesem Fauxpas mit einer harschen Reaktion rechnen, die je nach Temperament der Diva mal zart, mal weniger zart ausfallen kann. Auch die Art der Berührung ist für die Beziehung zwischen Mensch und Katze entscheidend. Jede Katze hat andere Vorlieben. Manche mögen eher kreisende, liebkosende Berührungen, während andere gern kräftig gekrault werden möchten. Auch die verschiedenen Körperregionen der Katze sind unterschiedlich positiv besetzt. Viele Katzen haben Tabuzonen, bei denen das Berühren durch Menschenhände streng verboten ist, wie etwa Bauch oder Hinterteil. Manche Katzen lernen im Laufe der Beziehung zu ihrem Menschen derartige Berührungen schätzen, andere können nur mit viel Geduld daran gewöhnt werden, auch in kitzeligen Regionen zum Beispiel gebürstet zu werden.
Was für die eine Katze eine Tabuzone ist, kann für eine andere die Lieblingskraulstelle sein. (Foto: Ulrike Schanz)
Katzen sind hoch empfindsam; viele Menschen haben aber Probleme, das Katzenverhalten hier einzuordnen und zu verstehen. So gibt es etwa zahlreiche Katzen, die generell nicht berührt werden möchten, wenn der Mensch sich emotional nicht voll und ganz auf sie einlässt, sondern sie eher nebenbei mechanisch streicheln und gleichzeitig fernsehen möchte. Das ist anscheinend für viele Katzen eine taktlose Zumutung und nicht ihre Vorstellung vom Austausch von Zärtlichkeiten.
Katzen spüren sehr genau, wenn sie nicht mehr das uneingeschränkte Zentrum unserer bedingungslosen Zuwendung sind. Das ist häufig der Moment, in dem eine sensible Katze ihrerseits den Körperkontakt sofort beendet. Daneben nehmen viele Menschen die subtilen Veränderungen der Körpersprache der Katze zu wenig wahr. Mit ihren körpersprachlichen Signalen gibt sie Auskunft über ihren Gefühlszustand. Wenn also etwa die Schwanzspitze wiederholt hektisch zuckt, so steigt ihr Erregungsgrad und aus der Schmusekatze kann ganz schnell eine unleidliche Kratzbürste werden.
Der Katzen- IQ-Test
So sieht’s in ihrem Köpfchen aus
Rein wissenschaftlich gesehen lässt sich Intelligenz nicht mit einer Zahl messen – dafür sind viel zu viele Komponenten beteiligt. Auch beim Menschen sind daher die vielen unterschiedlichen IQ-Testverfahren umstritten und in ihrer Aussage eher zweifelhaft.
Ganz allgemein ist die Intelligenz der Katze abhängig von diversen Faktoren: von der Tagesform, der Motivation für die Erfüllung der gestellten Aufgabe, der Konzentrationsfähigkeit, der Persönlichkeit und dem Talent für dieses oder jenes Problemfeld. Es gibt sicher „Allroundtalente“, denen man eine hohe allgemeine Intelligenz nachsagen kann; es gibt aber auch klare Spezialisten, die sich mit der einen Herausforderung sehr leicht tun, während Sie mit der anderen schlicht überfordert sind.
Deine Katze, das verkannte Genie?
Hat unsere Katze erst einmal gelernt, dass das gemeinsame Erleben und Lernen mit dem menschlichen Partner Spaß macht, wird sie bei weiteren intellektuellen Anregungen begeistert mitmachen. Außerdem wird sie auch von sich aus uns Menschen dazu animieren, kreative Spiele und Freizeitaktivitäten für sie zu erfinden. Wir können unserer Katze beim Denken zusehen, uns an ihrer Katzenlogik erfreuen und viel über ihren individuellen Charakter erfahren, wenn wir schon in Alltagssituationen etwas genauer hinsehen und uns in ihr schlaues Katzenköpfchen hineinversetzen. Die
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