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Kain

Kain

Titel: Kain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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wollte noch mächtiger werden, und das würde er auch erreichen.
    Marc Sniper schaute sich noch mal um, ob er auch keine Spuren hinterlassen hatte, die auf ihn hätten hindeuten können.
    Auf leisen Sohlen ging er dann zur Tür und schaute hinaus in die Dunkelheit. Dort sah er keine Bewegung und war hoch zufrieden. Er war gekommen wie ein Schatten und verschwand auch so. Und das mit der Sicherheit, dass er seinem großen Ziel immer näher kam …
    ***
    Es hatte aufgehört zu regnen. Die Sonne schien trotzdem nicht, und wir standen am Anfang der Alleestraße im Dunst. Es parkten auch einige Streifenwagen in der Nähe. Das Blaulicht auf dem Dach drehte sich und warf die Reflexe über Sukos und meinen Körper.
    Wir waren alarmiert worden, weil es wieder einen Menschen gab, der auf eine bestimmte Art und Weise getötet worden war. Umgebracht worden war er mit einem Stein. Damit war der Prostituierten der Kopf zerschmettert worden. Wir hatten uns schon ein Bild vom Tatort machen können und standen jetzt wieder draußen. Blass im Gesicht und ein Druckgefühl im Magen, das nicht weichen wollte.
    Einen zweiten Toten hatten wir auf dem Boden liegen sehen, aber nur die ermordete Frau war für uns wichtig. Denn auf ihrem Körper hatte das Kreuz gelegen.
    Seinetwegen hatten wir auch Bescheid bekommen. Es war ein Schreiben an alle Polizeidienststellen herausgegeben worden, dass Fälle wie dieser uns gemeldet werden mussten. Daran hatte man sich gehalten, und wir hatten die Leichen gesehen, die der Killer hinterlassen hatte.
    Mordkommission und Spurensicherung waren natürlich am Werk. Wir wollten nicht im Weg stehen und hatten uns abseits hingestellt, umgeben von Dunstschwaden.
    Der Chef der Abteilung kam zu uns. Wir hatten vereinbart, dass wir noch miteinander sprachen.
    Der Mann hieß Rodman und rauchte einen Zigarillo, von dem er Asche abstäubte, als er bei uns stehen blieb.
    »Die Tote nannte sich Dora, mehr wissen wir nicht. Kolleginnen haben es uns gesagt, und der Kerl ist auch bekannt. Er war ihr Zuhälter. Beide leben nicht mehr, und jetzt fragt man sich natürlich, warum das so ist.« Der Kollege schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Geht es Ihnen besser?«
    »Auch nicht«, gab ich zu.
    »Und warum sind Sie hier?«
    »Es geht um das Kreuz.«
    Er schaute mich leicht staunend an. »Ist das so etwas wie ein Zeichen des Mörders?«
    »Ist es.«
    »Das habe ich nicht gewusst. Ich bin auf diesen Fall neu angesetzt worden, weil ein Kollege erkrankt ist. Wenn ich an das Kreuz denke, dann fällt mir der Begriff Ritualmord ein. Kann es sein, dass ich damit nicht so falsch liege?«
    »Im Prinzip schon«, gab ich zu.
    »Dann muss der Killer etwas gegen Kreuze haben. Kann man das so ausdrücken?«
    »Vielleicht«, gab ich zu. »Wir wissen es nicht genau.«
    »Und wie sieht es mit einem Verdacht aus?«
    Ich lächelte kantig. »Da müssen wir erst mal abwarten. Es gibt einen Verdacht, aber der ist sehr vage.«
    »Verstehe.« Unser Kollege trat den Rest seines Zigarillos aus. »Ich habe auch von den anderen Fällen gehört und weiß, dass man keine verwertbaren Spuren gefunden hat. Deshalb kann ich nur hoffen, dass es hier anders ist.«
    »Das wünschen wir uns auch.«
    »Vielleicht kommen wir über den Namen des toten Zuhälters weiter. Die Frauen in den anderen Wagen haben zugegeben, ihn ebenfalls zu kennen. Jetzt müssen sie ja keine Angst mehr haben. Er heißt Dubinski und ist ein brutaler Typ. Er wanderte aus Polen ein. Angeblich wollte er hier als Handwerker arbeiten, hat er jedenfalls mal erzählt. Geworden ist er eben Zuhälter, der mit ziemlich harter Hand regierte. Sein Revier waren die Wagen, die hier stehen.«
    »Gut«, sagte Suko. »Ich denke, dass wir über ihn nicht weiterkommen und auch nicht über die tote Dora. Sie alle sind Opfer, die man zufällig ausgesucht hat. Es geht dem Killer nur darum, Menschen zu töten, das ist alles.«
    »Und warum macht er das?«, fragte der Kollege.
    »Da müssen wir raten, und das ist in unserem Job nicht immer gut«, sagte Suko. Er hatte sich elegant um eine Antwort herumgedrückt. »Aber wir sind sicher, dass wir ihn finden werden. Zu deutlich hat er seine Spuren hinterlegt.«
    »Hoffentlich.« Der Kollege nickte und wischte über seine Stirn. »Sollten Sie etwas herausfinden, geben Sie mir dann Bescheid?«
    »Das machen wir«, sagte ich, »aber umgekehrt sollte es auch so sein.«
    »Das versteht sich.«
    Für uns gab es hier nichts mehr zu tun. Wir verabschiedeten uns von dem

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