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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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mit dir sprechen.«
    Volkert war sich nicht sicher, ob das eine gute Aussicht war oder nicht.
    In den kommenden Minuten war Secundus damit beschäftigt, seinem Freund eine heiße Brühe einzuflößen. Obgleich dieser Prozess mit Schmerzen und einigem Geklecker einherging, fühlte sich Volkert nach der Prozedur ausgesprochen wohl, das erste Mal, seit er wieder aufgewacht war. Die angenehme Wärme der Suppe breitete sich in seinem Körper aus und das bohrende Gefühl, das er erst jetzt im Nachhinein als Hunger identifizierte, ließ nach.
    »Wir kehren also bald zurück? Hat die Befragung der Hunnen denn etwas ergeben?«, nahm er dann den Faden wieder auf.
    »Das sind harte Knochen, das kann ich dir sagen«, murmelte Secundus. Er blickte für einen Moment zu Boden. Volkert ahnte, dass er bei den Folterverhören dabei gewesen sein musste und sich gerade daran erinnerte. Folter war im Römischen Reich eine absolut legitime und normale Methode, um Informationen zu erhalten. Sie wurde gleichermaßen gegen römische Bürger wie auch gegen externe Feinde eingesetzt. Rheinberg hatte begonnen, auch hier die moralische Frage zu stellen. Während er bei der Abschaffung der Sklaverei auch in Kirchenkreisen Unterstützung fand und diese schnell Fortschritte machen würde, hatte die Diskussion um die Abschaffung der Folter überwiegend Unverständnis hervorgerufen. Volkert war dankbar, nicht mit diesen Verhören beauftragt worden zu sein, wenngleich er diese »Befreiung« mit einer lebensgefährlichen Verletzung erkauft hatte.
    »Jedenfalls haben wir eine Ahnung, wo sich die hunnische Hauptstreitmacht befindet. Sie ist noch ein gutes Stück entfernt, aber nicht so weit, wie wir anhand der historischen Angaben der Zeitenwanderer vermutet hätten. Wir haben noch eine Gnadenfrist, sie scheint aber kürzer zu sein als erwartet.«
    »Ja, aber die Idee ist wohl, es gar nicht erst zu diesem Angriff kommen zu lassen«, erwiderte Volkert. »Die damalige Verteidigung war nur möglich gewesen, weil sich eine Kombination sehr glücklicher Umstände ergeben hatte, wenn ich es richtig gehört habe. Und den Hauptanteil der militärischen Lasten hatte dabei nicht einmal Rom getragen, so sehr war das Reich bereits heruntergekommen.«
    »So habe ich es auch gehört. Jedenfalls werden wir die Gefangenen noch eine Weile bearbeiten und anschließend wird von ihnen wohl nicht viel übrig bleiben. Als Sklaven werden sie nichts mehr taugen und viele haben wir ohnehin nicht gefangen. Sie haben gekämpft wie die Teufel.«
    Volkert nickte. Er spürte, dass er langsam wieder müde wurde und auch Secundus musste dies bemerkt haben, denn er legte eine Hand auf die Schulter des Deutschen und lächelte ihm aufmunternd zu.
    »Ich komme morgen wieder, dann dürftest du ansprechbar sein. Sedacius wird sich freuen, dass man sich mit dir unterhalten kann, vielleicht wird er schneller sein als ich. Ach so: Das mit der Beförderung hast du nicht von mir. Er will es dir selbst sagen. Der König der Quaden kommt auch mit. Eine richtige kleine Zeremonie am Krankenbett.«
    »Sag allen, dass ich im Sterben liege.«
    Secundus grinste, schüttelte den Kopf und verließ den Raum. Als er verschwunden war, trat der Sanitäter wieder ein, warf Volkert einen langen Blick zu, ehe er begann, sich um die anderen Verwundeten in der Hütte zu kümmern.
    Volkert schloss die Augen und versuchte, sich wieder zu entspannen.
    Verdammt!
    Er riss die Augen auf und starrte an die Decke.
    Was für ein großer, unbeschreiblicher Narr er doch gewesen war!
    Jetzt kroch die Erinnerung wieder in ihm hoch und er wusste, dass er sich vor etwas anderem mehr fürchten musste als vor einer Infektion.
    Benebelt vom Schmerz und desorientiert vom Fieberwahn war er gestern zweimal aufgewacht, wie er sich gut erinnerte. Zweimal hatte er mühsam etwas zu dem Sanitäter gesagt.
    Volkert stand jetzt kalter Schweiß auf der Stirn.
    Zweimal auf Deutsch.
        
     

23
     
    »Nein, wie niedlich!«
    Dass Lucia, die gestrenge Ehefrau des angesehenen römischen Senators Michellus, zu einer solchen Äußerung überhaupt in der Lage war, versetzte Julia in nicht geringes Erstaunen. Als ihre Mutter dann auch noch die fleischigen Hände gegeneinander klatschte und einen Schritt auf die Krippe zu machte, um sie daraufhin mehrmals zu umrunden, fiel es ihr ausgesprochen schwer, nicht mit dem Kopf zu schütteln. Die Laute, die Lucia bei der Begutachtung der gerade fertiggestellten Liegestatt für das erwartete Baby

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