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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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habe zugesichert, mir darüber Gedanken zu machen, und ich bin auf eine Idee gekommen.«
    Maximus winkte den wartenden Soldaten zu, um zu signalisieren, dass die Präsentation beendet sei, und machte ein betont zufriedenes Gesicht. Nur wenige Augenblicke später entwickelte sich in der Halle wieder eine hektische Betriebsamkeit. Die Produktion weiterer Kanonen wurde sofort aufgenommen.
    Der Comes zog von Klasewitz zur Seite.
    »Sprecht!«, befahl er knapp.
    »Wir werden die Saravica nur dann unter Kontrolle bekommen, wenn wir jene, die das Schiff verteidigen können, schwächen und sie ihre Aufgaben nicht wahrnehmen können. Wenn niemand ein Schiffsgeschütz bedient, ist es auch keine Gefahr. Außerdem will ich den Kreuzer gar nicht beschädigen, er könnte sich für uns noch als durchaus nützlich erweisen.«
    Maximus nickte. »Und?«
    »Wir müssen die Mannschaft vergiften.«
    Der Comes legte die Stirn in nachdenkliche Falten. Er verwarf die Idee aber nicht. Dann sah er den Freiherrn auffordernd an.
    »Unsere Agenten berichten, dass die Mannschaft der Saravica auf zwei Arten ernährt wird. Diejenigen, die Dienst an Land schieben, haben eine Kantine, in der sie verpflegt werden, geführt vom Smutje des Kreuzers. Dort wird auch die Speise zubereitet, die denjenigen gebracht wird, die auf dem Schiff selbst arbeiten. Die Bordküche der Saarbrücken ist weitgehend eingemottet worden, um Betriebsstoff zu sparen. Wenn es uns also gelingt, ein entsprechendes Gift in das Essen der Mannschaft zu schmuggeln, sollten wir damit binnen eines Tages all jene erreichen, die Dienst haben. Das einzige Risiko sind jene, die entweder keinen Dienst haben oder die Aufgaben weit weg vom Kreuzer ausführen. Das dürfte aber nur eine sehr kleine Anzahl sein.«
    »Es wäre also das passende Gift zu finden«, murmelte Maximus. Er schien von der Idee durchaus angetan. »Es muss relativ rasch wirken, aber nicht unmittelbar, damit die Leute nicht gleich gewarnt sind.«
    »So ist es. Und es wäre gut, wenn die Leute am Ende nicht daran sterben würden. Wenn wir die Saravica nutzen wollen, werden wir den Großteil der Mannschaft benötigen, sonst ist das Schiff nicht einsatzfähig.«
    »Sie haben viele Wünsche auf einmal, Zeitenwanderer.«
    »Der Sieg ist das eine, Comes, das andere, die Macht zu erhalten oder gar zu vergrößern. Ungeachtet unserer gemeinsamen Ablehnung des derzeitigen Magisters Militium hat Rheinberg in einer Sache recht: Die Hunnen stellen eine reale Gefahr dar, wie die gesamte Völkerwanderung. Das Reich wird jedes Machtmittel gebrauchen können, um diese Gefahr abzuwenden.«
    Maximus verzog das Gesicht. »Eine Gefahr nach der anderen. Erst werde ich Imperator, dann kümmern wir uns um Barbarenhorden. Macht weiter so, Klasewitz. Ich werde mich umhören, was das Gift angeht. Die Pikten und Skyten sind gut im Giftmischen. Ich werde mal einige Quellen jenseits des Walls anzapfen.«
    Der Freiherr deutete eine Verbeugung an, als sich der Comes abwandte und davonmarschierte. Von Klasewitz bemühte sich, seinen Gesichtsausdruck so neutral wie möglich zu halten. Maximus wollte Kaiser werden, das war korrekt.
    Ein ganz dünnes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Meuterers.
    Er war da nicht der Einzige.
        
     

22
     
    Als Volkert aufwachte, war ihm heiß.
    Vor seinen Augen waren nur Schemen zu erkennen, und es war offenbar dunkel. Wenn er einatmete, spürte er einen stechenden und brennenden Schmerz in seiner Brust, die der ihn unwillkürlich husten ließ. Der Schmerz potenzierte sich dadurch und er versank unmittelbar wieder in Bewusstlosigkeit.
    Als er das zweite Mal aufwachte, nahm er die Konturen einer Person neben sich war. Er erinnerte sich an den Schmerz und versuchte, sehr flach zu atmen. Es war erträglich. Dann spürte er ein nasses, kühles Tuch auf der Stirn. Unwillkürlich entspannte er sich. Das Bild vor seinen Augen wurde etwas klarer.
    »Ganz ruhig, mein Freund«, murmelte eine Stimme. »Nicht aufregen. Sie haben das Schlimmste überstanden.«
    Volkert erkannte den Mann. Es war der Sanitäter des deutschen Kontingents. Er machte keinen übermäßig besorgten Eindruck.
    »Wie … was …?«
    Der Sanitäter sah Volkert komisch an, dann beugte er sich vor und nahm ihm den nassen Lappen von der Stirn, um ihn auszuwringen, neu zu benetzen und zurückzulegen.
    »Ein Hunne hat Sie voll im Brustkorb erwischt«, erklärte er dann. »Sie wurden vom Schlachtfeld getragen, bewusstlos. Wir haben Sie im Lazarett versorgt.

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