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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Sehnsucht danach, die Last seines Amtes einfach abzustreifen und wieder nur der Diener dieser schönen alten Lady zu sein.
    »Er muss es so schnell wie möglich erfahren«, bestätigte Langenhagen. »Aber wir sollten einen Plan haben, der es uns ermöglicht, die Fragen Gratians zu beantworten. Schließlich ist es indirekt unsere Schuld, dass es so weit kommen konnte.«
    Dahms runzelte die Stirn, erhob sich vom Sessel hinter seinem Schreibtisch und gesellte sich zu Langenhagen.
    »Unsere Schuld?«, fragte er nach.
    »Von Klasewitz ist der beste Artillerieexperte, den wir haben. Er ist zum Feind übergelaufen. Wir hätten besser aufpassen müssen.«
    Dahms schnaubte.
    »Natürlich wäre es gut gewesen, von Klasewitz gleich in Schutzhaft zu nehmen, als Rheinberg Kapitän geworden ist.« Hier, ohne weiteres Publikum, erlaubten sie sich Vertraulichkeit im Gespräch. Nur da draußen, vor anderen, hatten sie die Etikette zu wahren. »Aber mal im Ernst: Dass der Mann so wahnsinnig sein würde, eine Meuterei anzuzetteln, das hat nun wirklich niemand absehen können.«
    Langenhagen schob die Schultern nach vorne, schien sich klein zu machen. Dahms betrachtete den jungen Mann sorgenvoll. Dieser war in dem knappen Jahr, seit dem sie in dieser Zeit verschollen waren, sichtlich gealtert. Tiefe Ringe unter seinen Augen zeugten von der eisernen Disziplin, mit der er sich vorantrieb, und die Linien, die sich tief in das eigentlich noch jugendliche Gesicht eingegraben hatten, sprachen eine eindeutige Sprache. Doch nach allem, was sie nun gehört hatten, würde es auch in absehbarer Zeit keine Gelegenheit zur Erholung geben.
    »Dieser Godegisel scheint vertrauenswürdig zu sein«, meinte Dahms. »Ich werde seine Angaben natürlich überprüfen lassen, aber letztlich sind wir auf sein Wort angewiesen. Tennbergs Aussagen passen gut dazu. Es ergibt sich ein stimmiges Bild.«
    »Es riecht alles nach von Klasewitz und passt in das, was wir wissen. Gratian ist in großer Gefahr. Ich befürchte das Schlimmste.«
    Langenhagen riss sich vom Anblick der Saarbrücken los. »Wir haben all dies getan, um den großen Bürgerkrieg zu verhindern, der Rom entscheidend schwächen würde. So entscheidend, dass die Hunnen dem Reich, selbst wenn sie nicht den Sieg erringen, den Todesstoß geben würden. Und jetzt? Jetzt ist einer von uns damit befasst, genau einen solchen Bürgerkrieg auszulösen – und den weitaus brutaler und moderner, als er es in unserer Zeitlinie gewesen war.«
    »Und um Jahre früher«, gab Dahms zu bedenken.
    »Das auch noch.«
    Langenhagen presste die Lippen aufeinander. Dahms hatte das Kommando über die Stadt. Er befehligte den Kleinen Kreuzer. Dem Schiff galt seine höchste Verantwortung.
    »Johann, ich möchte, dass die Saarbrücken auf erhöhte Bereitschaft gesetzt wird. Es kostet uns Brennstoff, aber ich will, dass sie ständig unter Dampf ist.«
    »Das geht. Wir haben große Mengen hochwertiger Holzkohle geliefert bekommen und es wird erwartet, dass wir Steinkohle kriegen können, wenngleich anfangs nur in kleinen Mengen. Unsere alten Vorräte rühre ich erst mal nicht an. Für den Ruhebetrieb soll die Holzkohle reichen. Wir müssen das Zeugs nur vom Kai in die Saarbrücken schaufeln. Leute haben wir dafür genug.«
    »Verstärke zusätzlich bitte auch die Sicherheitsmaßnahmen. Ich würde mich nicht wundern, wenn der Angriff an mehreren Stellen gleichzeitig beginnt.«
    »Wie soll das gehen? Maximus ist in Britannien!«
    »Und wir haben Tennberg in Alexandria aufgegriffen. Unsere Gegner haben überall Kontakte. Sie können es nicht zeitlich koordinieren, aber es reicht ja schon, wenn die Kunde vom Beginn des Aufstandes die Runde macht und als das vereinbarte Signal gilt, um gezielte Aktionen durchzuführen – auch hier und gerade gegen die Saarbrücken. Wir sind wichtig, um Gratian zu beschützen und …«
    Langenhagen runzelte die Stirn. Dann fuhr er fort. »Von Klasewitz will den Kreuzer, Johann. Er hält sich für einen begnadeten Offizier, geradezu geboren für diese Rolle. Es wird sein Preis sein dafür, dass er Maximus mit Waffentechnik versorgt. Mindestens. Und das heißt, er wird den Kreuzer nach Möglichkeit nicht beschädigen wollen. Er will ihn erobern, aber er will ihn danach auch benutzen können.«
    Dahms nickte. »Ja, so tickt er.«
    »Setz dich mit den anderen Offizieren zusammen. Schaut, wie ihr die Sicherheit erhöhen könnt. Wie sieht es mit den Waffen für die Legion aus? Von Klasewitz hat sich auf

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