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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Africanus. Den lebend, das hatten sie schon vorher ausgemacht. Jetzt konnten sie ihn identifizieren. Der Trierarch gab es an seine Männer weiter.
    Unter einer der Lampen saßen zwei Männer. Sie hatten offenbar mit Würfeln gespielt, standen jetzt aber. Augenscheinlich wussten sie nicht, ob sie nachsehen sollten oder nicht.
    Africanus nahm ihnen diese Entscheidung ab.
    Er sprang in das Licht.
    Die Männer folgten ihm.
    Die Würfelspieler wirbelten herum, die Gesichter Masken des Entsetzens. Da fuhr das Schwert des Trierarchen bereits in den ersten Brustkorb, eine Blutfontäne sprudelte hervor und der Getroffene brach mit einem Gurgeln zusammen. Behrens schoss, ein einziges Mal. Die Kugel traf den zweiten Mann sauber in die Brust. Ohne jemals zu erfahren, was ihn getötet hatte, fiel er wie ein gefällter Baum zu Boden.
    Die Schlafenden erwachten, wühlten sich aus ihren Mänteln, nur, um sich gezückten Klingen gegenüberzusehen. Keiner war so mutig, Widerstand zu wagen.
    Auch Fähnrich Tennberg nicht.
    Der fuhr aus dem Schlaf, die Augen verquollen. Köhler selbst riss ihn in die Senkrechte, Forstmann entwand ihm die Pistole und das Messer, das er bei sich trug. Erkennen flackerte in Tennbergs Augen, als er sich an das Licht gewöhnt hatte, dann Hass und blinde Wut.
    Köhler hob einen Stock hoch, der neben Tennberg gelegen hatte. Blut war an ihm zu sehen, noch frisch. Der Verräter selbst hatte es sich nicht nehmen lassen, Marcellus zu schlagen. Einen gefesselten, hilflosen Jungen.
    Wieder die schwarze, wilde Wut, die in Köhler hochkochte. Diesmal hielt ihn keiner auf. Er nahm den Prügel und holte aus, ließ ihn mit Wucht auf die Rippen Tennbergs krachen. Ein knackendes Geräusch, ein Schmerzensschrei. Köhler holte ein zweites Mal aus, diesmal traf er einen Oberschenkel. Tennberg schrie erneut auf, fiel zu Boden, krümmte sich zusammen. Wut und Hass, ja, jetzt aber auch Angst. Es war die Angst, die Köhlers Wut verrauchen ließ. Behrens, der bereits abwehrend die Hände erhoben hatte, ließ sie wieder sinken, sagte kein Wort.
    Es gab nichts zu sagen.
    Neumann hatte sich indes um den Jungen gekümmert, ihn losgebunden, fing an, ihn zu untersuchen. Während die Legionäre die Gefangenen fesselten und aufreihten, Tennberg unter ihnen, sie von allen Waffen und – bei der Gelegenheit – von allem Bargeld befreiten, beugten sich Köhler und Behrens neben dem Arzt über den Befreiten.
    »Nun, Doktor?«
    Neumann ließ sich durch Nachfragen überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Mit kundigen Händen tastete er den Körper des Bewusstlosen ab, maß den Puls und die Atmung. Als Marcellus aufstöhnte und die Augen aufschlug, stützte er ihn auf und gab ihm Wasser aus einer mitgebrachten Feldflasche, das dieser gierig trank. Der Junge erkannte die vertrauten Gesichter um sich herum und lächelte.
    Dann bewölkten sich seine Züge.
    »Ich war nicht stark«, sagte er leise. »Ich habe ihnen alles gesagt. Sie haben … mich geschlagen. Ins Gesicht.«
    »Ruhig, mein Sohn«, murmelte Neumann, während er in seiner Arzttasche fuhrwerkte. »Es ist nicht wichtig. Wir haben sie alle unter Kontrolle .«
    Marcellus sah sich mühsam um, sein Lächeln kehrte zurück. Als er Tennberg sah, der mit schmerzverzerrtem Gesicht und besonders eng gefesselten Gliedmaßen auf dem Boden hockte, spuckte er aus.
    Sein Speichel war blutig.
    »Doktor !« , drängte Köhler.
    Neumann tröpfelte etwas medizinischen Alkohol auf ein weißes Stück Leinentuch und begann, die äußerlichen Wunden des Jungen zu reinigen, sodass dieser mehrmals schmerzerfüllt jammerte.
    »Linker Oberarm gebrochen«, sagte er dann. »Und ein paar Rippen.«
    In der Tat, Marcellus ließ den linken Arm bewegungslos hängen.
    »Ich werde das schienen und auf der Valentinian mache ich einen Stützverband um den Brustkorb, nachdem ich ihn noch einmal richtig untersucht habe«, fuhr Neumann fort. »Haben Sie was von Ihrem Gemisch dabei, Behrens ?«
    Der Wachtmeister wusste sofort, was gemeint war. Er zauberte einen Flachmann hervor, schraubte den kleinen Deckel ab und goss ihn voll. Neumann nahm ihn entgegen und führte ihn an Marcellus’ Mund.
    »Normalerweise bin ich ja nicht dafür«, sagte er, »aber ein Schluck wird dir helfen .«
    Marcellus schluckte, lief rot an, hustete, keuchte auf und wischte sich mit der Rechten Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Gut. Köhler, tragen Sie ihn .«
    Der Hauptbootsmann ließ sich das nicht zweimal sagen. Da die Rippen gebrochen waren, griff er

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