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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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auch die Kampfrüstung eines römischen Soldaten angelegt, dessen Helm und Brustschutz. Sie mussten annehmen, dass zumindest Tennberg eine moderne Waffe bei sich führte. Köhler meinte sich zu entsinnen, den Fähnrich in jener verhängnisvollen Nacht der Meuterei sogar mit einem Gewehr erblickt zu haben, aber seine Erinnerung mochte ihn trügen. Viel Munition würde der Verräter sicher nicht haben, aber eine Kugel war bereits ausreichend, um einen Mann zu töten. Im Zweifel würde Köhler, erblickte er eine solche Waffe, erst schießen und dann fragen. Die römischen Seeleute waren sich dieser Gefahr durchaus bewusst, doch hatte es kein Zögern gegeben, als ihr Trierarch die Truppe zusammengestellt hatte.
    Dann, im Schutze der Nacht, verließen sie, eingewickelt in dunkle Mäntel, die Valentinian. Josaphat begleitete sie. Ihm war bedeutet worden, sobald sie das Lagerhaus erreichen würden, zurückzubleiben und sich nicht einzumischen, und der Junge hatte ihnen daraufhin heilige Eide geschworen. Köhler wusste nicht, ob er dem trauen konnte, aber jetzt hatten sie keine Zeit zu verlieren. Jungs wie Josaphat gab es in allen Epochen der Menschheitsgeschichte und Köhler wusste, dass sie mit einem sehr ausgeprägten Überlebensinstinkt ausgestattet waren.
    Es war nicht weit bis zu ihrem Ziel. Zweimal wurden sie von einer Nachtpatrouille der Hafenwache aufgehalten, doch da Africanus sich identifizieren konnte, wurde kein großes Aufheben darum gemacht. Es dauerte etwas, bis das besagte Lagerhaus im Blick war, der Eingang durch große Öllampen erleuchtet. Hinter Holzkisten geduckt, erkannte Köhler schemenhaft drei Männer, die in der Nähe des Eingangs herumlungerten. Offenbar ebenfalls eine Nachtwache, wenngleich eine deutlich nachlässigere.
    »Sind das wohl die Einzigen ?« , flüsterte Behrens und kniff die Augen zusammen.
    »Wäre ich an Tennbergs Stelle, hätte ich noch Leute auf dem Dach postiert, und je einen, geschützt durch die Dunkelheit, an jeder Seite des Gebäudes. Ein verabredetes Warnsignal und ich wäre über jede Annäherung informiert«, erwiderte Köhler.
    »Aber Tennberg ist ein Fähnrich, der nie den Kampf zu Land richtig gelernt hat, von seiner Grundausbildung einmal abgesehen«, gab Behrens zu bedenken. »Und auch du, mein Freund, bist nur deswegen so gewitzt, weil ich einen guten Einfluss auf dich ausübe. Eines Tages könntest du sogar ein richtiger Soldat werden .«
    Köhler grinste. »Danke für das Kompliment. Aber du hast recht . Tennberg ist nicht so schlau. Aber wer ist bei ihm? Wir wollen doch nicht annehmen, dass es unter den Römern keine erfahrenen Kämpfer mit Voraussicht und Erfahrung gibt .«
    »Das wollen wir in der Tat nicht«, mischte sich Africanus ein. »Ich schicke zwei Männer einmal um das Gebäude herum. Dort drüben, der Wasserturm, den kann einer emporklettern. Die Nacht ist bedeckt, kaum Mondschein. Er wird, wenn er geschickt ist, unentdeckt bleiben. Wir sollten bald bessere Informationen haben .«
    Köhler hatte an dem Plan nichts auszusetzen.
    Bald hatten die Legionäre die Befehle bekommen und waren im Dunkel verschwunden. Köhler und die anderen verharrten in ihrer Deckung, peinlichst darauf bedacht, keinen Lärm zu machen. Die drei im Licht der Lampen erkennbaren Wachleute erweckten allerdings auch keinen sonderlich aufmerksamen Eindruck. Einer führte in regelmäßigen Abständen eine handliche Amphore zum Mund und es war nicht anzunehmen, dass es sich bei der verkonsumierten Flüssigkeit um Wasser handelte. Hin und wieder vertrat sich einer der Männer die Beine, wagte sich aber nie weit in die Dunkelheit hinaus. Von einer Wachablösung bekamen die Beobachter ebenfalls nichts mit.
    Schließlich kamen die ausgesandten Späher, einer nach dem anderen, wieder zurück und begannen, flüsternd zu berichten. Africanus fasste für das deutsche Führungstrio das Ergebnis zusammen:
    »Idioten!«
    Behrens grinste, seine Zähne waren in der Dunkelheit schwach zu erkennen.
    »Also nichts?«
    »Nichts und niemand. Die drei Penner.«
    »Von denen einer schon reichlich Wein genossen hat«, ergänzte Köhler zufrieden. »Den müssen wir nur anstupsen, dann fällt er um .«
    »Ich möchte, dass die drei keinen Lärm machen. Ich würde gerne mit dem Überraschungsmoment in das Gebäude eindringen. Wie sieht es mit anderen Eingängen aus ?« , mischte sich Behrens ein.
    »Neben dem Haupteingang gibt es zwei seitliche Türen. Beide sind aber verschlossen. Unsere Freunde hier sind

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