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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich mit einer Hand an ihm fest und preßte mit der anderen das Kreuz gegen den oberen Teil der Brust, damit er und meine stärkste Waffe Kontakt bekamen.
    »Die heilige Silbe!« schrie ich ihm ins Gesicht. »Mandra, du mußt sie rufen! Es ist unsere einzige Chance!« Meine Stimme kippte über, unsere Gesichter waren verzerrt, und ich hoffte nur, daß mein indischer Freund die Kraft aufbringen konnte, nur drei Buchstaben laut über seine Lippen zu bringen.
    Es waren schreckliche Sekunden, die für mich zu einer Ewigkeit wurden, denn auch die Todesgöttin Kali griff nun ein und beendete ihre Inaktivität. Sie schickte die Schlange.
    Bisher hatte sie nur bewegungslos um ihren Hals gehangen. Nun aber, als sie merkte, daß es auch für die Todesgöttin kritisch wurde, begann sie sich zu regen.
    Die Schlange löste sich.
    Sie, die schon einmal Mandra Korab fast erwürgt hatte, suchte sich nun einen neuen Gegner aus. Das war ich.
    Von mir ging die größte Gefahr für Kali aus, die sie beschützen wollte. Der Kopf bewegte sich geradewegs in meine Richtung. Da ich etwas tiefer stand, kam er von oben. Das Maul war geöffnet, eine Zunge wischte hervor. Sie war gespalten, sah gefährlich aus, und ich konnte erkennen, welch eine immense Kraft in diesem Körper steckte. Mein Gott, warum rief Mandra denn die Silbe nicht? Hatte er mich nicht verstanden?
    Lange konnte ich mich nicht mehr halten. Wenn mich die Riesenschlange einmal erreichte, war es aus mit mir.
    »Mandra!« brüllte ich. »Die Silbe!«
    Er schaute mich an.
    Mein Gott! Welch ein Gesicht! Es war verzerrt. All das Grauen, all den Schmerz las ich seinen Zügen. Er hatte mich begriffen, er wollte ja reden, doch er schaffte es nicht. Der Druck der vier Arme war zu stark. Und die Schlange war da.
    »Mandra!« Ich schrie.
    Nein, er schaffte es nicht.
    Aus, vorbei.
    Teuflisches Lachen hinter mir. Jane Collins hatte es ausgestoßen. Sie bekam die Niederlage mit. Und dann schrie jemand die heilige Silbe. Nicht Mandra Korab, sondern Suko!
    ***
    Die Anfangsbuchstaben der drei Götter vereinigte die Silbe. Agni, Varuna und Marut. Gleichzeitig erinnerten die Buchstaben an die drei Elemente der alten Inder. Feuer, Wasser und Luft!
    Elemente, die zerstörend wirken konnten, die aber auch gleichzeitig in Verbindung mit der heiligen Silbe das Gegenteil bewirken sollten. Scharrten sie es?
    Eine Sekunde wurde für mich endlos lange. Ich stand wie gebannt, sah noch immer in das Gesicht meines Freundes, spürte die gefährliche Nähe der Schlange, und plötzlich bewies mein Kreuz, welch eine unfaßbare Kraft in ihm steckte.
    Es spielte mit den Elementen, und für mich wurde Kalis Schlangengrube zu einer Wohnstatt der Magie, die sich explosionsartig ausbreitete und alles mit sich riß.
    Auch uns!
    ***
    Im nachhinein fällt es mir schwer, all die Einzelheiten nachzuvollziehen, die sich zu einem Ganzen zusammensetzen und diese gewaltige Kraft entfachten.
    Kalis Schlangengrube schien zu explodieren. Schuld daran trug das Kreuz, das seine fremde asiatische Magie voll entfaltete. Es schien übergroß zu werden, und an der rechten Seite lösten sich nicht nur Blitze und grüne Strahlen, ich sah auch verschwommen seltsame Geistwesen.
    Die drei Götter?
    Eine direkte Antwort bekam ich nicht, dafür wurde sie mir indirekt gegeben. Zuerst kam das Wasser.
    Es schoß aus dem Rachen der Todesgöttin, war warm, fast heiß und besaß eine seltsam grünweiße Farbe, die mir schlierförmig vorkam. Gleichzeitig erschien das Feuer.
    Es regnete von der Decke.
    Ich schrie, wollte weg, weil ich eine schreckliche Angst vor den Flammen hatte, doch sie erfaßten nicht mich, sondern die Schlange. Ich hörte ein Fauchen und Zischen, und plötzlich war dieses Tier nur noch eine breite brennende Schnur, die weg von dem löschenden Wasser gewirbelt wurde und verging. Dann kam die Luft. Sie mußte von unten her in die Figur der Todesgöttin eingedrungen sein, und ihr gelang das Unmögliche.
    Sie sprengte die Nachbildung der Göttin Kali.
    Zuerst platzten die Arme weg, die Mandra Korab hielten. Er verlor das Gleichgewicht, kippte mir entgegen, ich fing ihn ab, aber er war zu schwer für mich.
    Den Stand konnte ich nicht mehr halten, gemeinsam fielen wir zu Boden, Mandra rollte ein wenig zur Seite, so daß ich einen freien Blick auf die Figur der Todesgöttin Kali bekam.
    Vor ihr schwebte mein Kreuz.
    Wie ein gewaltiger, sicherer Fels inmitten einer magischen Brandung. Es sorgte für die Zerstörung dieser unheimlichen

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