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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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Berater zu hören und nach einer friedlicheren Lösung zu suchen, die zum Sieg führte.
    »Baron MacAllister?«, fragte Mirasen.
    Sarapen knurrte. Die Niedertracht des Barons, eine Krankheit vorzutäuschen, machte ihn zornig.
    »Würden wir vor hundert Jahren leben, hätte ich ihn verfolgt 150
    und getötet«, grollte Sarapen. »Und wenn er mir nicht versichert, bei der nächsten Sitzung für mich zu stimmen, hole ich das nach.«
    Wenn Baron MacAllister starb, würde sein Sohn seinen Platz im Rat einnehmen.
    »Der junge MacAllister würde mit der Verschwörung meiner Mutter nichts zu tun haben wollen«, erklärte Sarapen. »Er würde für mich stimmen.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Mirasen zu. »Aber lass mich versuchen, den Baron umzustimmen, bevor wir etwas zu Drastisches unternehmen. Vergiss nicht, sechs Stimmen haben wir bereits. Mit Dulupina und Decembrius werden es acht. Vielleicht lässt sich der Baron davon überzeugen, dass es für ihn das Beste wäre, für dich zu stimmen.«
    Sarapen sah Decembrius an. Decembrius schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass Baron MacAllister sich noch einmal umentscheidet.
    Aber ich denke auch, dass Mirasen mit ihm reden sollte. Wie steht es mit den anderen Stimmen? Könnten wir Thrix vielleicht auf unsere Seite ziehen?«
    »Meine Schwester hegt eine tiefe Abneigung gegen mich.«
    »Aber gegen Markus genauso. Es wäre vielleicht einen Versuch wert, mit ihr zu sprechen.«
    Wieder knurrte Sarapen. Das alles gefiel ihm gar nicht.
    »Der nächste Fürst sollte nicht um Stimmen betteln müssen«, rief er. »Der Rang gebührt mir! Diese Familie soll verflucht sein! Sie alle sollen verflucht sein, vor allem die Frauen! Was ist nur los mit ihnen?«
    »Interessant, dass der Tod eines weiteren Ratsmitglieds nach Kalix dir den Sieg sichern würde«, bemerkte Mirasen. »Dann wäre die Reihe an Dulupina, einen Nachfolger zu benennen, und sie würde ein weiteres von Kurians Kindern wählen. Das sicher für dich stimmt.«
    »Das weiß ich«, sagte Sarapen frostig. »Und ohne meine Berater hätte ich mich vielleicht schon darum gekümmert.«
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    Mr Mikulanec telefonierte mit Mr Carmichael, dem Vorsitzenden der Gilde.
    »Drei Männer von Ihnen sind tot?«
    »Zwei sind tot, einer überlebt es vielleicht.«
    »Soweit ich weiß, wurden sie tagsüber getötet.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wenn dafür Werwölfe verantwortlich sind, dann waren sie stark, selbst in menschlicher Gestalt«, sagte Mikulanec.
    »Werwölfe sind auch als Menschen immer stark«, antwortete Mr Carmichael.
    Er musste zugeben, dass er damit nicht gerechnet hatte. Tagsüber wurden Jäger nur selten getötet.
    »Sie sagten, die Jäger wären zufällig Streife gegangen, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Also gehen Sie davon aus, dass sie auf eine Gruppe von Werwölfen in Menschengestalt getroffen sind und dass die Werwölfe sie getötet haben.«
    »Ja. Wegen der Beerdigung des Fürsten sind in letzter Zeit viele Werwölfe durch London gekommen«, sagte Mr Carmichael.
    »Aber soweit ich weiß, kommt man normalerweise auf dem Weg zum Flughafen nicht durch Kennington, oder?«
    Das war richtig. Der ganze Vorfall war seltsam, Mr Carmichael konnte ihn nicht erklären.

    »Was ist mit der Werwolfprinzessin?«, fragte Mr Mikulanec. »Ist sie nicht dort in der Nähe zum letzten Mal gesehen worden?«
    »Ja. Aber wir sind uns sicher, dass sie als Ausgestoßene lebt. Sie würde nicht mit Begleitern reisen.«
    »Vielleicht nicht«, stimmte Mr Mikulanec ihm zu. »Aber was ist, wenn sie allein war?«
    »Allein hätte sie niemals drei Jäger besiegt, nicht am helllichten Tag. Alle Berichte beschreiben sie als schmächtig, fast schon unterernährt.«
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    »Vielleicht haben Sie noch nicht erlebt, wozu ein schmächtiger, fast schon unterernährter Werwolf in der Lage ist, wenn die richtigen Umstände zusammenkommen«, deutete Mikulanec an.
    Mr Carmichael reagierte verstimmt. Die Todesfälle waren schlimm genug, da musste ein ausländischer Jäger der Gilde nicht noch unterstellen, sie würde ihr Handwerk nicht verstehen.
    »Ich glaube nicht, dass sie dafür verantwortlich war. Das muss eine Gruppe von Werwölfen gewesen sein, die wir noch nicht kennen. Wir schicken verstärkte Streifen in dieses Gebiet.«
    Ein paar Erfolge hatte die Gilde in der letzten Woche durchaus erzielen können.
    Mehrere Werwölfe waren auf dem Weg zum Anwesen der MacRinnalchs oder auf dem Rückweg getötet worden. Natürlich zu wenige, um den Clan wirklich

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