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Kalt, kaltes Herz

Kalt, kaltes Herz

Titel: Kalt, kaltes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
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abzusaugen?«
    Er kicherte, allerdings ein wenig gekünstelt. »Natürlich nicht. Ich bin unwichtig. Futter für die Boulevardpresse. Doch die Anzahl der Leichen wird sie interessieren. Ich habe noch Dutzende von Geliebten, und Sie halten sich ja wahrscheinlich auch ein paar Pferdchen. Schwer zu sagen, wen Kathy sich als nächstes aussucht.«
    Ich erstarrte. Er wußte es.
    »Ich habe Ihnen bereits erklärt, daß nicht ich Ihr Problem bin. Aber Sie wollten ja nicht auf mich hören.« Mir wurde flau im Magen. »Sie trauen Kathy allen Ernstes zu, jemanden umzubringen«, stieß ich hervor. »Bei Sarah war ich mir nicht sicher. Aber als Sie mir von Monique erzählten, gab es für mich keinen Zweifel mehr. Das dachte ich wenigstens. Deshalb habe ich ein kleines Experiment veranstaltet.«
    »Ein Experiment?«
    »Ich habe Kathy das Monster angerufen und ihr erzählt, daß ich mit Wembley ein intimes Verhältnis hätte.« Er hielt inne. »Das stimmte natürlich nicht, doch anscheinend habe ich sehr überzeugend gewirkt. Wie Kathy weiß, setze ich meine Operationen normalerweise so an, daß ich um halb acht fertig bin. Mit Wembleys Rolex auf dem Armaturenbrett hat sie versucht, mir ein Alibi zu verschaffen. Wirklich rührend. Ich habe ja bereits erwähnt, daß sie mich tatsächlich liebt. Bedauerlicherweise hat sie anscheinend angefangen, ihre Konkurrentinnen aus dem Weg zu räumen, nachdem ich mit ihr Schluß gemacht hatte.«
    »Wann war das?«
    »Kurz vor Sarahs Ermordung. Offenbar wird Kathy hauptsächlich von Eifersucht getrieben. Wahrscheinlich kommt das noch daher, daß ihr Vater sie verführt hat. Jack.« Er lächelte. »Es muß ganz schön mühsam gewesen sein, es dem Alten zu besorgen. Sie wissen ja, daß er sie Maus genannt hat. ›Sei still wie ein Mäuschen‹, sagte er immer, bevor er es mir ihr getrieben hat. Hübsche Geschichte, oder?«
    »Sie hat erwähnt, daß Sie ihr auch von meiner Tänzerin erzählt haben.«
    »Das war Ihr Fehler. Kathy ist euch beiden nach Chelsea gefolgt. Ich habe ihr lediglich bestätigt, daß Sie auf die Kleine stehen. Nach dem zu schließen, was mit ihr passiert ist, liebt Kathy Sie anscheinend auch.«
    »Sie haben sie einfach weitermorden lassen.« Vor Entsetzen drehte es mir fast den Magen um. »Sie haben sie dazu animiert.«
    »Daraus können Sie mir keinen Vorwurf machen. Die Versuchung war einfach zu groß. Sie zu vögeln und dabei zu wissen, was sie getan hat, war himmlisch.« Mit einem verträumten Seufzer blickte er zur Decke und sah mich dann wieder an.
    Wie gerne hätte ich ihn auf der Stelle kaltgemacht. Es wäre ganz leicht gewesen – nur ein kräftiger Tritt gegen das Nasenbein. Ich fixierte den Punkt zwischen seinen Augen.
    Er legte den Kopf schief. »Seien Sie nicht ungerecht, Frank. Wir sind uns sehr ähnlich. Ich wette, es hat Ihnen auch Spaß mit ihr gemacht, wenn sie gerade jemanden ermordet hatte. Auch wenn Sie es damals noch nicht wußten.« Ich hob meinen Fuß ein Stückchen und spannte die Wade an. Dann hielt ich inne. Ein rascher Tod wäre zu gnädig gewesen. Es war besser, ihn im Gefängnis verrotten zu lassen. Ich kräuselte
die
Lippen. »Nein, Sie irren sich. Wir haben überhaupt nichts gemeinsam.«
    »Wie schade. Wir hätten Freunde werden können, wenn ich freikomme.«
    »Wenn.« Ich trat einen Schritt zurück.
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie jemals freikommen. Davor müssen Sie noch einen Mordprozeß hinter sich bringen. Und es wird keine weitere Leiche geben, mit der Sie Ihre Verteidigung untermauern können.«
    Er sah mich entgeistert an. »Ich habe den Verdacht, daß hier die Tatsachen verdreht werden. Vielleicht sollte ich meine Geschichte doch so bald wie möglich erzählen.«
    »Niemand interessiert sich für Ihre Geschichte. Sie blödes Arschloch«, stieß ich hervor. »Ich halte Sie für schuldig. Emma Hancock, unsere zukünftige Bürgermeisterin, sieht das genauso. Und der neue Bezirksstaatsanwalt will sich einen Namen machen.«
    »Sie würden doch nicht tatenlos zusehen, wie ich wegen Mordes verurteilt werde. Das verstieße gegen Ihre ethischen Grundsätze. Sie sind ein ehrlicher Mensch.«
    »Ehrlich?« Ich umklammerte so fest die Gitterstäbe, daß sich meine Fäuste weiß verfärbten. »Ich wünsche mir ehrlich, daß Sie lebenslänglich in MCI Concord landen. Ich werde Sie ehrlich nach der Verurteilung besuchen und dann noch einmal, nachdem Ihr Revisionsantrag abgewiesen wurde. Ich will dabei sein, wenn Sie eines Tages endgültig kapieren, daß

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