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Kalt wie ein Brilliant

Kalt wie ein Brilliant

Titel: Kalt wie ein Brilliant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die
Nasenspitze. Er trank mit zwei großen Schlucken sein Glas leer. »Der Kerl ist
verrückt«, sagte er mühsam. »Sie werden sich beeilen müssen, Boyd! Beweisen
Sie, daß Byers Louise umgebracht hat und Estell für
den Mord an Byers verantwortlich ist, oder stellen Sie fest, wer die beiden
getötet hat. Wie Sie das machen, ist mir egal. Die Hauptsache ist, daß ich
nicht belastet werde.«
    »Ich verfolge eine ganz
bestimmte Spur«, schwindelte ich. »Da ich gerade hier bin, möchte ich gern
einige Punkte kurz mit Ihnen noch einmal durchsprechen.«
    »Gern!«
    »Ich fragte Sie gestern, von
wem der Vorschlag der Schönheitskonkurrenz stammte, und Sie sagten, Sie könnten
sich nicht mehr genau erinnern, wer zuerst auf die Idee gekommen ist. Louise
oder Sie. Ich hatte den Eindruck, daß Ihnen meine Frage irgendwie unangenehm
war.«
    »Ist das so wichtig?«
    »Es geht um Ihren Kopf, nicht
um meinen«, erklärte ich gleichmütig.
    Er seufzte. »Die Frage war mir
tatsächlich etwas unangenehm, und Sie werden gleich verstehen, warum. Als ich
eines Morgens Machin sprechen wollte, war er nicht da, und ich unterhielt mich
eine Weile mit Patty Lamont , seiner Sekretärin. Sie
ist Louises Schwester. Plötzlich regte sie als Werbemasche diesen
Schönheitswettbewerb an. Der Plan gefiel mir, und ich schlug
ihr vor, sie sollte ihn Machin vorlegen. Sie mußte wohl auf ihren Chef gerade
nicht gut zu sprechen gewesen sein, denn sie zierte sich ein bißchen und meinte
dann, ich könnte doch selbst mit Machin reden und den Gedanken als meinen eigenen
ausgeben. Machin würde sich furchtbar darüber ärgern, daß er nicht als erster daraufgekommen ist. Ich muß gestehen, daß es mir Spaß
machte, dem Machin eins auswischen zu können.«
    »Das sieht dir ähnlich!«
bemerkte Myra trocken.
    »Und stammte die Idee, diese
Aktion mit einer Werbung für Elmo zu kombinieren, auch von Patty?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein,
die kam ganz sicher von Machin , wie ich gestern schon
sagte.« Er seufzte. »Spielt denn das alles eine so große Rolle?«
    Ich sagte geheimnisvoll: »Eine
sehr große sogar. Hier liegt vielleicht des Rätsels Lösung!«
    Rutter reichte Myra sein Glas.
»Mach mir noch einen Drink! Ich kann’s gebrauchen!«
    Ihre schlängelnden Bewegungen
von der Couch zur Hausbar waren auf Rutter verschwendet. Er sah nicht einmal zu
ihr hin.
    »Haben Sie sich Louises Bilder
einmal angesehen?«fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Sie
hatte nie Bilder an der Wand. Die störten bloß, sagte sie.«
    »Ich meine die Sachen, die sie
selbst in der Kunstakademie gemalt hatte.«
    Er sah mich erstaunt an. »Kunstakademie?
Louise?« Er lachte auf. »Da sind Sie aber auf dem Holzweg, Boyd. Das
Fernsehprogramm war ihr manchmal schon zu hoch. Louise hat in ihrem ganzen
Leben keinen Malunterricht gehabt.«
    »Doch. In der Kunstakademie hat
sie ja Byers kennengelernt.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Ich habe mir gestern von dem
Sekretariat der Akademie die Namen geben lassen.«
    Er nahm Myra das frisch
gefüllte Glas ohne ein Wort des Dankes aus der Hand.
    »Das war gute Arbeit, Boyd!
Sehen Sie zu, daß Sie rasch zu Ergebnissen kommen, ehe dieser ungehobelte
Leutnant etwas Unüberlegtes tut.«
    »Sie können sich auf mich
verlassen!« versicherte ich ihm ernsthaft.
    Er trank sein Glas leer und gab
es Myra zurück. »Noch einen, Liebling?« fragte sie mit spöttischer Betonung.
    Er warf einen hastigen Blick
auf die Uhr. »Nein, ich muß zurück ins Werk. Haben Sie noch Fragen, Boyd?«
    »Im Augenblick nicht!«
    Er lächelte erleichtert. »Ich
freue mich, daß Sie so gut vorankommen!«
    »Heute habe ich sogar Essen für
dich gemacht«, schaltete sich Myra verärgert ein. »Bleib doch hier!«
    Er sah noch einmal auf die Uhr
und schüttelte dann den Kopf. »Keine Zeit. Um zwei habe ich eine wichtige
Besprechung. Mein Kunde haßt unpünktliche Leute ebenso wie ich...«
    »Das hat man nun davon, wenn
man mal Hausmütterchen spielt!«
    »Laß nur, Schatz, ich rechne es
dir trotzdem hoch an! Gegen sieben bin ich wieder zurück.« Er ging mit langen
Schritten zur Tür.
    »Augenblick mal, Rutter!« Ich
sprang auf. »Ich komme gleich mit!«
    Er zögerte einen Augenblick,
ohne mich anzusehen. »Das ist nicht nötig, Boyd!« Seine Stimme klang allzu
beiläufig. »Nachdem ich Sie quer durch die Stadt hierhergejagt habe, brauchen
Sie doch nicht gleich wieder wegzuhetzen. Bleiben Sie noch eine Weile und
lassen Sie sich wenigstens das Essen schmecken, das Myra

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