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Kalt wie ein Brilliant

Kalt wie ein Brilliant

Titel: Kalt wie ein Brilliant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Byers einen Selbstmord vorzutäuschen.«
    »Aber Danny!« Sie sah mich
entsetzt an. »Das ist doch heller Wahnsinn!«
    »Du mußt deine Schwester sehr
gehaßt haben«, fuhr ich ungerührt fort, »um ihr Leben auf diese Weise zu
vernichten. Dir ging es doch nicht um das Diadem oder um das Geld, das bei dem
Diebstahl unter Umständen für dich heraussprang, nicht wahr? Dir ging es darum,
Louise vollkommen zu zerstören.«
    Sie hob eine Hand vors Gesicht,
als müßte sie einen Schlag abwehren. »Du hast den Verstand verloren«, würgte
sie hervor.
    »Ich habe mir lange überlegt,
was sich Louise wohl davon versprach, ausgerechnet Myra Rutter zu erpressen.
Dann fiel mir ein, daß Mrs. Rutter nur eine Stimme am Telefon gehört hatte. Es
war eine einfache, aber wirksame Methode, Rutter und Louise
auseinanderzubringen und Louise gleichzeitig den Job zu nehmen, nicht wahr?«
    Sie wandte den Kopf ab. »Ich
habe es nicht nötig, mir deine Phantastereien noch länger anzuhören!«
    »Es wird dir kaum etwas anderes
übrigbleiben. Von Tamara hattest du alles Notwendige über Willie Byers
erfahren: Daß er einsam und kein Frauenheld war und daß er Anschluß suchte. Daß
er einmal in der Woche einen Malkurs besuchte und daß er an einem
Diamantendiadem arbeitete, das ein Vermögen wert war.
    Tamaras Erzählungen haben dich
auf den ganz großen Dreh gebracht. Der Gedanke, durch eine kleine Erpressung
einen Schönheitswettbewerb gewinnen zu können, der ausgerechnet von Poolside Plastics, ihrer früheren Firma, aufgezogen wurde,
mußte auf Louise unwiderstehlich wirken. Von heute auf morgen entdecktest du
dein Kunstinteresse und lerntest ganz zufällig Byers in der Kunstakademie
kennen. Seine Geliebte zu werden, war für dich natürlich ein Kinderspiel.
Schwieriger war es vermutlich schon, ihn zur Herstellung einer Imitation des Diadems
zu überreden. Aber du hast wahrscheinlich damit gedroht, ihn zu verlassen. Das
dürfte gewirkt haben. Du hast ihm sogar Modell für ein Aktbild gestanden.« Ich
lachte auf. »Wie stolz du mir mitteiltest, daß du die gleichen Körpermaße wie
Louise hattest!
    Deinen Chef, Machin, hast du
auf geschickte Weise dazu gebracht, das Diadem als besonderen Werbeeffekt in
den Schönheitswettbewerb einzubauen, und da du von Tamara wußtest, daß Elmo in
finanziellen Schwierigkeiten steckte, fiel es Machin nicht schwer, Elmo für die
Sache zu gewinnen.
    Louise erklärte sich bereit, an
dem Tage, an dem von ihr und den anderen Mädchen in Elmos Juweliergeschäft
Aufnahmen gemacht werden sollten, das echte Diadem gegen die Fälschung zu
vertauschen. Alles war also aufs beste geregelt.«
    Ich legte eine kleine Pause ein
und zündete mir eine Zigarette an. Patty saß noch immer mit abgewandtem Gesicht
auf der Couch, aber ihre angespannte Haltung verriet, daß sie mir gebannt
zuhörte.
    »An diesem Punkt muß dann eine
unerwartete Wendung eingetreten sein«, fuhr ich fort. »Louise hatte sich einen
neuen Verehrer zugelegt, Marty Estell , und ihm von
eurem sauberen Plan erzählt: daß sie dir so bald wie möglich das echte Diadem zuspielen
würde, das du wiederum an Willie weitergeben wolltest. Willie würde die Steine
aus der Fassung nehmen, sie neu schleifen und einzeln verkaufen. Aber Marty
lachte Louise aus. Sie wäre schön dumm, dir den Schmuck zu geben und sich mit
der Hälfte des Gewinns zu begnügen. Warum nicht Marty die Verwertung des
Diadems überlassen und den ganzen Profit einstecken? Patty und ihr Freund
mochten sehen, wo sie blieben. Wann hat Louise diese Bombe hochgehen lassen,
Liebling? Wahrscheinlich erst, als du ihr schon das falsche Diadem gegeben
hattest, so daß du nicht die Polizei auf deine Schwester hetzen konntest, ohne
Gefahr zu laufen, zusammen mit Willie selber in die Sache verwickelt zu
werden.«
    Sie wandte sich plötzlich zu
mir um und sah mich haßerfüllt an. »Vergißt du nicht einen sehr wichtigen Punkt
bei diesem Märchen aus Tausendundeiner Nacht, Danny?« fragte sie mit flacher,
tonloser Stimme. »Die Freundin von Byers hieß Louise und nicht Patty Lamont !«
    »Louise hat Byers nie im Leben
gesehen«, gab ich scharf zurück. »Du hast dich in der Kunstakademie unter dem
Namen deiner Schwester eingetragen. Für den sanften Willie warst du die ganze
Zeit über Louise, auch als er das Aktbild von dir malte.«
    Sie lächelte überlegen. »Ich
weiß nicht, ob du dich in diesem Wirrwarr selber noch zurechtfindest, Danny!
Ich jedenfalls habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    »So

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