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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Schmerzen hindurch.
    Eine Minute später sagte Toma Gonzaga: »Also bis Mitternacht«, und trabte die lange Treppe hinunter, um sich zu seinen Leibwächtern zu gesellen. Angelina blieb noch, als Kurtz das Licht ausmachte.
    »Was ist?«, fragte er. »Warten Sie darauf, dass Erfrischungen gereicht werden?«
    »Kommen Sie mit mir nach Hause«, sagte sie leise. »Sie sehen beschissen aus.«
    »Wovon reden Sie? ›Kommen Sie mit mir nach Hause‹? Wollen Sie mich schon wieder mit vorgehaltener Waffe entführen?«
    »Hören Sie auf damit, Joe. Sie sehen wirklich schrecklich aus. Wann haben Sie zum letzten Mal etwas gegessen?«
    »Heute Mittag.« Er wusste nicht mehr, was er mit Rigby am Vormittag dieses endlosen Tages zu sich genommen hatte, aber er konnte sich deutlich daran erinnern, wie er sich neben dem Pinto übergab, während der Sheriff und sein Deputy ihm dabei zusahen und lachten.
    »Haben Sie etwas zu essen im Haus?«, fragte sie.
    » Natürlich habe ich was zu essen hier.« Er würde bei Ted’s Hotdog anhalten, um sich auf dem Weg zum Harbor Inn etwas zu besorgen.
    »Lügner. Kommen Sie mit zu den Towers. Ich mache uns ein Steak. Ich besitze einen dieser sündhaft teuren Indoor-Grills. Wir können es uns also ganz stilecht schmecken lassen.«
    Kurtz’ Magen krampfte sich zusammen. Er war vorher schon verkrampft gewesen, wurde ihm bewusst. Joe hatte wegen der akuten Schmerzen und Blessuren nur nicht darauf geachtet.
    »Ich muss mich umziehen«, sagte er dumpf.
    »Ich habe Sachen in Ihrer Größe im Penthouse. Sie können sich duschen und rasieren und die Zähne putzen, während ich die Steaks auf den Grill haue.«
    Er sah die Tochter des Dons an – den amtierenden weiblichen Don. Er würde sie nicht fragen, warum sie Männerkleidung in seiner Größe in ihrem Penthouse bereithielt. Das ging ihn nichts an. »Nein, danke«, lehnte er höflich ab. »Ich muss noch ein paar andere Sachen erledigen …«
    »Sie müssen etwas essen und ein paar Stunden schlafen, bevor wir heute Nacht starten«, beharrte Angelina. »In Ihrem jetzigen Zustand sind Sie für uns mehr eine Belastung als eine Hilfe. Essen, schlafen und ich habe ein paar Pillen, die Sie für ein paar Stunden aufpeppen werden, wie Sie noch nie aufgepeppt wurden.«
    »Darauf wette ich«, sagte Kurtz.
    Er folgte ihr zur Tür hinaus und die Treppe hinunter. Der Wind hatte nachgelassen und der Regen mischte sich nur noch als leichtes Nieseln ins Wetterkonzert ein. Kurtz sah zum Himmel, um die Wolkendecke abzuschätzen – Baby Doc meinte, das wäre für den Flug von Belang –, aber die vielen Neonreklamen an der Chippewa Street machten es unmöglich zu erkennen, was sich dort oben zusammenbraute.
    »Kommen Sie schon, Joe, fahren Sie bei mir mit.«
    Kurtz schüttelte langsam den Kopf. »Ich fahre selbst. Aber ich werde Ihnen folgen.« Er drehte sich um und wollte in die Seitenstraße gehen, doch Angelinas Stimme hielt ihn auf.
    »Kurtz«, sagte sie. »Bei dieser Sache heute Nacht geht es Ihnen doch nicht darum, diese Polizistin zu retten, oder? Eine holde Maid in Gefahr oder ähnlicher Mist?«
    »Sie machen wohl Witze.«
    »Sie sieht aus, als wäre sie es wert, gerettet zu werden«, fand Angelina. »Niedliches Lächeln, große Augen, gewaltige Brüste. Aber das würde bedeuten, dass Sie, während Ihnen bei ihr einer abgeht, uns die kalte Schulter zeigen, und das können wir im Moment nicht gebrauchen.«
    »Wann haben Sie Rigby King gesehen?«
    »Ich sehe eine Menge Dinge, von denen Sie nicht wissen, dass ich sie sehe.«
    »Wie auch immer«, entgegnete Kurtz und schlich in die dunkle Seitenstraße zu seinem Pinto.

KAPITEL 36
    Dem Dodger machte es nichts aus zu warten. Er konnte das gut. Er hatte jahrelang in der Klapsmühle in Rochester nichts anderes getan – nur dagesessen, wie ein Reptil, nicht einmal den Blick in eine bestimmte Richtung gewandt. Er wartete auf nichts und wusste umgekehrt auch, dass nichts kommen würde. Das hatte ihm in den Jahren seither gute Dienste geleistet, wenn er Aufträge für den Boss erledigte und sich gedulden musste, dass die Zielperson das, womit sie gerade beschäftigt war, zu Ende brachte und zu ihm kam. Es machte ihm nichts aus, hier auf den Privatdetektiv zu warten, der vielleicht kommen würde oder auch nicht, der vielleicht noch am Leben war oder auch nicht.
    Natürlich ließ er das Licht ausgeschaltet. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass er bei seinem Eindringen keinen stillen Alarm ausgelöst hatte, holte der

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