Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
mitnehmen.«
    »Ja, sicher«, nickte Kurtz. »Das steht außer Frage.«
    Gonzaga stand wieder auf. »Sind Sie verrückt? Die Köpfe zweier Familien abschlagen? Dieser Major wird nicht so durchgeknallt sein, dass er sich einbildet, damit durchzukommen. Verdammt, man kann nicht mal einen einfachen Kurierfahrer umlegen, ohne dass der Zorn der Fünf Familien über einen hereinbricht. Wie kann er glauben …«
    »Haben Sie Kurtz nicht zugehört?«, unterbrach ihn Angelina. »Dieser Major und der Colonel und der Rest seiner Leute haben Beziehungen. Auf Bundesebene.« Sie sah Kurtz an. »Glauben Sie, es ist das FBI? Homeland Security?«
    »Es geht schon zu lange, als dass es die Homeland Security sein könnte. Fast 30 Jahre.«
    »CIA«, schlug Gonzaga vor.
    »Das ergibt keinen Sinn«, widersprach Angelina. »Warum sollte die CIA sich schützend vor einen Heroinring stellen? Selbst wenn es ein so lächerlicher Haufen wie dieser ist.«
    »Wir wissen nicht, wie lächerlich sie sind«, gab Gonzaga zu bedenken. »Das westliche New York, der Norden und Westen Pennsylvanias. Verdammt, vielleicht sind sie das Netzwerk, von dem in Ohio gemunkelt wird.«
    »Trotzdem …«
    »Spielt es im Augenblick eine Rolle, warum die CIA oder eine andere geheime Bundesbehörde ihnen die Drogenfahndung vom Hals hält?«, mischte sich Kurtz ein. »Das Netzwerk von Major O’Toole und Colonel Trinh erstreckt sich über ganz Mittel- und Südostasien, wie Rigby King mir erzählt hat. Wer weiß schon so genau, wem der Major an welchem Ort welche Gefallen erweist? Und wen juckt es? Was Sie beide entscheiden müssen – und zwar bald – ist die Frage, was Sie jetzt unternehmen wollen.«
    Gonzaga ging zum Fenster, lugte durch die Jalousie und kehrte zur Sofalehne zurück. Angelina fuhr sich mit einem lackierten Fingernagel über ihre volle Unterlippe, biss aber nicht zu.
    »Wir können nichts tun«, konstatierte Gonzaga. »Lediglich abwarten. Verhandlungen anbieten – aber nicht in Neola. Zu einem von uns festgelegten Zeitpunkt zuschlagen.«
    Angelina schüttelte den Kopf. »Wenn wir morgen nicht dorthin gehen, wird der Krieg, wie der Major angedeutet hat, erst recht ausbrechen. Das wissen Sie. Und die wissen das auch.«
    Gonzaga verzog das Gesicht. »Meinetwegen. Dann herrscht eben Krieg. Wir werden kämpfen. Wir werden ihn gewinnen.«
    »Und wie viele Dealer und Junkies und Soldaten verlieren?«, gab Kurtz zu bedenken. »Sind Sie für eine lange Auseinandersetzung gerüstet? Der Major ist es. Und vergessen Sie nicht diesen neuen Ausdruck, den wir alle gelernt haben: Enthauptungsschlag .«
    »Wovon reden Sie?«, fragte Angelina.
    »Ich rede von dem Anschlag, der vor weniger als 24 Stunden direkt hier draußen stattgefunden hat.« Kurtz deutete mit dem Daumen auf das Fenster, auf die Straße unter ihnen. »Ich glaube nicht, dass derjenige, der Ihre beiden Leibwächter umbrachte, hinter den Boys her war. Ich glaube, er war hinter Ihnen her.«
    »Das vermuten Sie nur.«
    »Sicher«, gab Kurtz zu. »Aber ich glaube, ich habe recht. Wollen Sie Ihr Leben darauf verwetten, dass ich mich irre?«
    »Wir werden mehr Leute aus New York und New Jersey holen«, überlegte Gonzaga leise, als rede er mit sich selbst. Er stand abrupt auf und starrte Angelina an. »Warum diskutieren wir in seiner Gegenwart über unsere Strategien?«
    Angelina lächelte. »Weil er derjenige ist, der herausgefunden hat, was hier los ist, nachdem wir monatelang im Dunklen gestochert haben. Und ich glaube, er hat einen Plan, nicht wahr, Joe?«
    Kurtz nickte.
    »Wer wird diesen ›Plan‹ bezahlen?«, fragte Toma Gonzaga.
    »Sie«, antwortete Kurtz. »Und der Preis beläuft sich auf 750.000 Dollar.«
    Gonzaga lachte, aber gänzlich humorlos. »Zahlbar natürlich an Sie.«
    »Keinen einzigen Cent an mich«, sagte Kurtz. »Nicht einmal die 100.000, die Sie mir angeboten haben, wenn ich den Mörder finde – was mir im Übrigen gelungen ist. Nur dass es sich in Wahrheit um eine ganze Armee von Mördern handelt.«
    »750.000 Dollar sind Irrsinn«, schnaubte Gonzaga. »Kommt gar nicht infrage.«
    »Wirklich, Toma?« Angelina verschränkte die Arme. »Sie reden hier von einem langen Krieg. Sie reden davon, dass all unsere Geschäfte für Wochen oder Monate brachliegen. Sie reden davon, dass wir Cops und vielleicht sogar die Medien schmieren müssen, um die Sache unter dem Deckel zu halten, und davon, mehr Personal aus New York und New Jersey zu holen – das wird die Fünf Familien ganz sicher

Weitere Kostenlose Bücher